Northvolt und Norsk Hydro gründen Recycling-Joint-Venture

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Der schwedische Batteriehersteller Northvolt und der norwegische Aluminiumproduzent Norsk Hydro kündigen die Gründung eines Joint Ventures an, um das Recycling von Batteriematerialien und Aluminium auf dem norwegischen Markt für Elektrofahrzeuge zu ermöglichen.

Das Gemeinschaftsunternehmen namens Hydro Volt soll in Norwegen ein Recycling-Zentrum errichten, das 2021 seinen Betrieb aufnehmen wird. In den Standort Frederikstad, südlich von Oslo nahe zur schwedischen Grenze, sollen laut einem Medienbericht rund 9 Millionen Euro investiert werden. In der Mitteilung zu dem Joint Venture nennt Northvolt keine Investitionssumme.

Norsk Hydro ist seit 2019 an Northvolt beteiligt. Beide Unternehmen wollen nach eigenen Angaben die Materialflüsse und Kreislaufwirtschaft rund um Batteriematerialen verbessern. Zudem sollen Synergien zwischen der Batterie- und Aluminiumindustrie genutzt werden: Northvolt erhält etwa das recycelte Lithium, Mangan und Kobalt, während die Aluminium-Bestandteile an Norsk Hydro gehen.

Zum Start soll die Recycling-Kapazität bei 8.000 Tonnen Batterien pro Jahr liegen, wobei die Kapazität „im Laufe der Zeit“ erweitert werden soll. Bei einem Batteriegewicht von 500 Kilogramm pro Fahrzeug würde die Kapazität also rund 16.000 Elektroautos entsprechen – bei größeren Batterien natürlich etwas weniger, bei kleineren Batterien etwas mehr.

„Wir freuen uns über die Chancen, die sich daraus ergeben. Hydro Volt kann Aluminium aus Altbatterien als Teil unserer gesamten Metallwertschöpfungskette verarbeiten, zur Kreislaufwirtschaft beitragen und gleichzeitig den klimatischen Fußabdruck des von uns gelieferten Metalls verringern“, sagt Arvid Moss, Executive Vice President von Energie- und Unternehmensentwicklung bei Hydro.

Northvolt selbst wiederholt das Ziel, dass bis 2030 die Hälfte der Rohstoffe aus recycelten Batterien stammen soll. „Die Partnerschaft mit Hydro ist ein wichtiger Teil des Puzzles, um eine externe Materialzufuhr sicherzustellen, bevor unsere eigenen Batterien zu uns zurückkehren“, sagt Emma Nehrenheim, Chief Environmental Officer, verantwortlich für den Geschäftsbereich Revolt Recycling bei Northvolt.

Northvolt hatte das „Revolt“-Recycling-Projekt im Dezember 2019 angekündigt. Damals wurde für 2020 eine Pilotanlage am Standort von Northvolt Labs in Västerås in Aussicht gestellt. 2022 soll in Skellefteå, dem Standort der eigentlichen Batteriezellenfabrik „Northvolt Ett“, eine Recycling-Anlage mit einer Kapazität von 25.000 Tonnen in Betrieb genommen werden. In der aktuellen Mitteilung bestätigt Northvolt den Zeitplan aus dem Dezember, es scheint also wegen der Corona-Pandemie zu keinen nennenswerten Verzögerungen gekommen zu sein.

Damals hieß es auch, dass Northvolt in den vergangenen beiden Jahren Methoden für Schlüsselprozesse des Zell-Recyclings entwickelt habe – in der Pilotanlage sollen die Werkzeuge entwickelt werden, um diese Prozesse im größeren Maßstab umsetzen zu können. Diese Entwicklungen sollen dann auch bei Hydro Volt in Frederikstad eingesetzt werden.
cleanthinking.de, northvolt.com

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