MainzRIDER: On-Demand-Service mit zehn Elektroautos

Die Mainzer Mobilität hat einen neuen Shuttle-Service mit Elektroautos namens MainzRIDER ins Leben gerufen. Das On-Demand-Angebot soll den ÖPNV ergänzen und startet am 1. September mit zehn Fahrzeugen in zunächst fünf Stadtteilen der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt.

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Konkret kommen beim MainzRIDER acht Nissan e-NV200 und zwei LEVC-Fahrzeuge zum Einsatz – und zwar anfangs ausschließlich in den Abend- und Nachtstunden von 18 Uhr bis 4 Uhr morgens. Die „farblich auffällig gekennzeichneten“ Elektroautos befördern Gäste zwischen rund 1.000 virtuellen Haltestellen und bestehenden ÖPNV-Haltestellen. Dabei ist die Gästezahl pro Auto angesichts der geltenden Coronabestimmungen aktuell auf maximal drei Personen begrenzt.

Das Angebot funktioniert über eine App, mit der Nutzer nach vorheriger Anmeldung Fahrten buchen können. Ein Elektroauto kommt nach Buchung innerhalb von 15 Minuten zum genannten Haltepunkt. Haben mehrere Kunden ähnliche Start- oder Zielpunkte, werden diese Fahrten „gepoolt“ – sprich gebündelt. Das Geschäftsgebiet umfasst anfangs die Stadtteile Mombach, Hartenberg-Münchfeld, Gonsenheim, Drais und Finthen. Fahrgäste mit einer Zeitkarte der Mainzer Mobilität – also Wochenkarte, Monatskarte, Jahreskarte oder Job-Ticket – zahlen pro Fahrt einen Euro, alle anderen fünf Euro. Die Begleichung erfolgt über die App-Zahlungsfunktion, konkret via Paypal oder Kreditkarte.

Die Mainzer Mobilität startet den MainzRIDER zunächst als Pilotprojekt und wird dabei mit Fördergeldern des BMVI unterstützt. Die Gesamtkosten belaufen sich laut einer Mitteilung des Energieversorgers auf rund 1,6 Millionen Euro. Als IT-Partner für die Plattform und die App fungiert ViaVan. Das Unternehmen kooperiert für ein ähnliches Angebot bereits unter anderem mit dem BerlKönig in Berlin.

Durch die Folgen der Pandemie startet der MainzRIDER später als geplant. „Das Pilotprojekt war ursprünglich bis Ende 2020 zeitlich begrenzt, die Mainzer Mobilität wird den Service voraussichtlich aber auch 2021 weiter anbieten“, heißt es aus der Unternehmenszentrale. Dafür werde mit dem Verkehrsministerium über eine Verlängerung der bewilligten Laufzeit gesprochen. Außerdem sei ein Folgeantrag gestellt und bewilligt worden. „Zunächst geht es darum, herauszufinden, wie der MainzRIDER von den Kunden angenommen wird. Im nächsten Schritt ist nach einigen Monaten angedacht, MainzRIDER tagsüber auch in Finthen fahren zu lassen.“

Update 05.01.2021: Die Mainzer Mobilität dehnt ihren Shuttle-Service MainzRIDER nun auf drei weitere Stadtteile aus: Ab sofort sind die acht Nissan e-NV200 sowie zwei LEVC-Fahrzeuge auch in Bretzenheim und Marienborn sowie auf den Lerchenberg unterwegs. Zusätzlich ist künftig die Uniklinik mit dem Shuttle erreichbar. „Wir nutzen für die Ausweitung die freien Kapazitäten durch die niedrigeren Nutzerzahlen auf Grund der Corona-Pandemie und können gleichzeitig den Fahrgästen ein zusätzliches Angebot machen,“ so MVG-Geschäftsführer Jochen Erlhof.

Statt wie ursprünglich angekündigt bis 4 Uhr morgens sind die Fahrzeuge bis sechs Uhr unterwegs und sollen so in Corona-Zeiten auch frühen Berufstätigen eine Transportmöglichkeit bieten. Am 18. Januar soll dann der angekündigte Testbetrieb tagsüber im Stadtteil Finthen anlaufen. Die Fahrzeuge sollen dort von 9 bis 15 Uhr eingesetzt werden und unter anderem eine attraktive Anbindung von der Römerquelle in den Ortskern bieten. Aber: Mit dem Timeslot von 9-15 und 18-6 Uhr spart MainzRIDER den morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr weiterhin aus.
lokalezeitung.de, mainzer-mobilitaet.de, mainzer-stadtwerke.de, mainzer-mobilitaet.de (beide Update)

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