Münster startet Ridepooling Loop mit elf TX-Taxis

In Münster geht ein neues On-Demand-Angebot namens Loop Münster an den Start. Elf elektrifizierte London-Taxis können ab dem heutigen 1. September via App gerufen werden. Eine Fahrt mit dem neuen Ridepooling-Dienstleister gibt es dabei zum normalen ÖPNV-Tarif.

Die in Münster zum Einsatz kommenden Fahrzeuge des Typs TX verkehren in mehreren Stadtteilen nahezu rund um die Uhr und werden von den Initiatoren als „kleine Busse“ bezeichnet. „Der Loop-Bus ist flexibel, orientiert sich am Bedarf der Nutzer und er ist einfach, digital buchbar. Gerade im ländlichen Raum brauchen wir solche attraktiven Mobilitätsangebote, damit die Menschen auf Bus und Bahn umsteigen“, sagte Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Hendrik Wüst bei der Vorstellung des Service. Das Verkehrsministerium NRW fördert das zunächst auf drei Jahre angelegte Pilotprojekt mit fünf Millionen Euro. Die Stadt Münster selbst investiert mehr als drei Millionen Euro.

Unterwegs ist Loop Münster zu den gewohnten ÖPNV-Betriebszeiten, unter der Woche von 5 Uhr morgens bis 2 Uhr nachts, ab freitags sogar durchgehend bis Montagmorgen. Das Betriebsgebiet umfasst rund 40 km² mit rund 55.000 Einwohnern. Loop Münster ist damit das nach der wöchentlichen Betriebszeit größte On-Demand-Projekt in Nordrhein-Westfalen.

Bei den elf Loop-Fahrzeugen handelt es sich um die bekannten Hybridautos aus britischer Produktion, die mit einem Range-Extender arbeiten. Sie haben sechs Sitzplätze und sind durch eine ausfahrbare Rampe auch für mobilitätseingeschränkte Personen mit Rollstuhl, Kinderwagen oder Rollator nutzbar. In Mainz und Hamburg sind die TX-Modelle von LEVC bereits bei der Mainzer Mobilität und bei ioki, der Mobility-Tochter der Deutschen Bahn, für einen ähnlichen Service im Einsatz.

Für die Fahrt gelten in Münster die normalen ÖPNV-Tickets, also alle Abos, Semestertickets und Zeittickets. Auch per App können Fahrkarten erworben werden. Unterwegs sammeln die Fahrzeuge weitere Fahrgäste ein, deren Start- und Zielwünsche übereinstimmen. Die beste Route dafür errechnet die Software von door2door, ein Berliner Mobilitätsspezialist, der das Ridepooling-Konzept und die Routensteuerung zusammen mit der Stadt und den Stadtwerken Münster umgesetzt hat. Einen Namen hat sich door2door in der Branche unter anderem durch eine Zusammenarbeit mit ZF gemacht.

„Besonders wichtig war uns, dass die Fahrgäste keinen Aufpreis bezahlen. Wer also ein Abo hat, zahlt nichts extra, das 90-Minuten-Ticket gilt in den kleinen Bussen genauso wie in den großen. Wir sind überzeugt davon, dass das Projekt den klimafreundlichen Nahverkehr stärken wird. Funktioniert das, können wir uns vorstellen, auch in anderen Bezirken ein ebenso smartes Angebot einzuführen“, erklärt Stadtbaurat Robin Denstorff. Eine wissenschaftliche Begleitforschung durch die Westfälische Wilhelms-Universität Münster soll sicherstellen, dass die Erkenntnisse aus der dreijährigen Pilotphase für solche Entscheidungen genutzt werden können.

„Der Nahverkehr ändert sich rasant, wird flexibler und modularer. Auf den Hauptrouten können das nach wie vor große Busse und Bahnen sein. Für manche Fahrten wird das Carsharing-Auto besser passen. Und in der Feinerschließung werden digitale Angebote wie Loop sich durchsetzen, aber auch Leihräder oder -roller eine Rolle spielen. Wir sehen unseren Auftrag darin, unseren Kundinnen und Kunden den Alltag zu erleichtern und möchten daher bis 2025 eine Mobilitätsplattform aufbauen, die alle Arten von nachhaltiger Mobilität zusammenfasst“, erklärt Frank Gäfgen, Geschäftsführer Mobilität der Stadtwerke.
intellicar.de, stadtwerke-muenster.de, presseportal.de

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