Xpeng errichtet zweites Elektroauto-Werk in China

xpeng-motors-g3-china-2019-01-min

Xpeng Motors hat mit dem Bau eines weiteren Elektroauto-Werks in China begonnen. Mit der neuen Produktionsstätte in Guangzhou, die Ende 2022 in Betrieb gehen soll, will der Hersteller seine Fertigungskapazitäten über das bestehende Werk in Zhaoqing hinaus erheblich erweitern.

++ Dieser Beitrag wurde aktualisiert. Sie finden die neuen Infos ganz unten. ++

Xpeng Motors ist im Süden Chinas in der Provinz Guangdong beheimatet. Auch das zweite Werk wird in dieser Provinz entstehen. Zur Finanzierung der neuen Produktionsstätte hat das 2014 gegründete Unternehmen nun einen Kooperationsvertrag mit der Investmentfirma Guangzhou GET Investment unterzeichnet. Gemäß dem Papier wird Guangzhou GET Investment 1,3 Milliarden Yuan (rund 160 Millionen Euro) in die Errichtung des Werks stecken und dieses nach Fertigstellung für sieben Jahre an Xpeng Motors vermieten, ehe der Hersteller die Stätte selbst übernehmen wird. Ähnlich verfahren die Partner beim Equipment für umgerechnet rund 150 Millionen Euro. Alles in allem erklärt sich die Investitionsfirma bereit, Mittel in Höhe von 4 Milliarden Yuan, umgerechnet etwa eine halbe Milliarde Euro, für das Wachstum des jungen Unternehmens bereitzustellen.

Aktuell verfügt Xpeng Motors nach eigenen Angaben in Zhaoqing über eine jährliche Produktionskapazität von 100.000 Fahrzeugen. Für die neue Fabrik veröffentlichen die Chinesen bis dato keine Kennziffern, die Rede ist lediglich davon, dass die Produktionskapazität mit dem neuen Werk „erheblich erweitert“ werde.

CEO He Xiaopeng lässt in einem Statement durchblicken, dass der Standort begehrt war: „Wir freuen uns sehr darüber, als einer der Hauptakteure in der Guangzhou Economic and Technological Development Zone ausgewählt worden zu sein“, so Xiaopeng, der zudem die „starke Unterstützung der Regierung von Guangzhou“ lobt. Nicht verwunderlich, denn regionale Regierungen gehören im Reich der Mitte häufig sogar zu den direkten Investoren von Unternehmen aus strategisch wichtigen Industrien. So erst dieser Tage bei WM Motor zu sehen.

Doch noch mal zurück zu Xpeng: Ende Juni hat das Unternehmen mit dem P7 sein zweites Serienmodell auf den chinesischen Markt gebracht. Dennoch ist die Gesamtlage für den jungen Hersteller herausfordernd. In dem einzigen Markt China sinken seit der Subventionskürzung vor gut einem Jahr die Verkäufe von New Energy Vehicles, auch wenn die jüngsten Zahlen auf eine Stabilisierung hindeuten. Um gegenzusteuern, hat Xpeng unter anderem ähnlich wie Konkurrent Nio die Batteriekosten vom Kaufpreis seiner Fahrzeuge entkoppelt: Seit diesen Monat können Kunden den Akku nicht nur kaufen, sondern auch über einen Zeitraum von sieben Jahren mieten. Vorerst soll der Dienst aber nur für ausgewählte Version des G3 und P7 angeboten werden.

Die investitionsintensive Anlaufphase scheint Xpeng derweil als eine der wenigen chinesischen Startups bewältigen zu können. Neben der oben angekündigten Investment-Vereinbarung mit Guangzhou GET Investment hat das Unternehmen binnen einiger Monate Finanzierungsrunden über 500 und 400 Millionen Dollar abgeschlossen. Außerdem steht der Gang an die US-Börse bevor, von dem sich der Hersteller rund 1,5 Milliarden Dollar Brutto-Erlös verspricht. Konkret sollen 99,7 Millionen Aktien zum Stückpreis von 15 Dollar ausgegeben werden.

Update 12.01.2020: Xpeng hat sich bei fünf chinesischen Geschäftsbanken eine Kreditlinie über insgesamt 12,8 Milliarden Yuan (rund 1,63 Milliarden Euro) zur Unterstützung seines Geschäftsbetriebs und für den Ausbau seiner Produktions-, Verkaufs- und Service-Kapazitäten gesichert. Außerdem hat das Unternehmen diese Woche sein drittes Modell, eine weitere E-Limousine, angekündigt.
businesswire.com, ir.xiaopeng.com (Update)

0 Kommentare

zu „Xpeng errichtet zweites Elektroauto-Werk in China“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch