Bilanz: Bund fördert mehr als 30.000 Ladepunkte

Das 2017 gestartete Bundesförderprogramm Ladeinfrastruktur wurde planmäßig abgeschlossen. Die Bilanz: 30.883 Ladepunkte wurden bewilligt, davon 9.849 Ladepunkte mit einer Leistung von mehr als 22 kW. Der Großteil der Ladepunkte muss aber noch gebaut werden.

11.488 der Ladepunkte sind bereits in Betrieb, folglich werden noch fast 20.000 Ladepunkte dazukommen. Die endgültige Zahl bewilligter Ladepunkte kann sich durch zurückgenommene Bewilligungen, sowohl von Seiten des Antragstellers als auch von Seiten der Behörden, noch geringfügig ändern, so die NOW in der Mitteilung.

Im Rahmen der 2017 gestarteten Förderrichtlinie standen 300 Millionen Euro zur Verfügung. Das Bundesverkehrsministerium (BMVI) fördert mit diesem Budget öffentlich zugängliche Ladepunkte auf Parkplätzen, bei Sportplätzen oder Supermärkten, in Orts- und Stadtzentren.

Eine Neuauflage des Förderprogramms befindet sich laut der Mitteilung noch in Abstimmung. Dort ist von einem Budget von 500 Millionen Euro die Rede, das vorgesehen sei. Der erste Förderaufruf aus diesem neuen Programm soll demnach noch im Frühjahr 2021 erfolgen. Wie die NOW schreibt, soll auch in Zukunft AC- und DC-Ladeinfrastruktur gefördert werden, „so dass alle Szenarien der Nutzung von Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum adressiert werden“.

„Das erste bundesweite Förderprogramm für öffentliche Ladeinfrastruktur ist ein Erfolg. Mit den noch nicht aufgebauten, aber bereits bewilligten Ladepunkten schaffen wir eine gute Grundlage für Ladeinfrastruktur im öffentlichen Bereich“, sagt Johannes Pallasch, Sprecher der Leitung der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur. „Wir werden in diesem Jahr und den kommenden Jahren mit der Neuauflage des Bundesförderprogramms Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge und weiteren Förder- und Finanzierungsprogrammen dem beschleunigten Hochlauf bei den Elektrofahrzeugen Rechnung tragen, damit sich jeder Mensch in Deutschland auf eine gute Ladeinfrastruktur verlassen kann, egal wo.“

Eine Auflage des bisherigen Förderprogramms ist es, dass die Betreiber dem Bund wichtige Daten aus dem Betrieb übermitteln. Diese Daten – etwa zur Auslastung und abgegebenen Leistung – stehen der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur zur Verfügung und sollen unter anderem in die Planung neuer Förderprogramme mit eingehen.

Diese Auflage – so sinnvoll sie ist – kann für Betreiber im Extremfall ein Problem werden, wie ein Beispiel zeigt: Wie berichtet wurde einem Stadtwerk von NewMotion der Backend-Vertrag gekündigt. Ohne NewMotion-Backend lassen sich die NewMotion-Ladepunkte nicht mehr betreiben. Da sich das Stadtwerk im Rahmen der Förderung aber dazu verpflichtet hat, sieben Jahre lang Reportings über die Ladevorgänge zu übermitteln, kann das Stadtwerk die Förderbedingungen nicht mehr einhalten. Diese Informationen gibt es aber nur im Backend – selbst über einen Laptop an der Station können diese Daten offenbar nicht ausgelesen werden. Selbst wenn die Stadtwerke den Strom verschenken würden, können sie ohne Backend nicht die Förderbedingungen einhalten. Also müssen entweder die Fördergelder zurückgezahlt werden oder – ohne erneute Förderung – auf eigene Kosten neue Ladepunkte errichtet werden.
now-gmbh.de

2 Kommentare

zu „Bilanz: Bund fördert mehr als 30.000 Ladepunkte“
Gerd
29.01.2021 um 11:15
macht doch einfach 3kW Steckdosen an die Bahnparkplätze! 1000 mal günstiger und viel besser für alle
mike
02.02.2021 um 18:52
warum ist die Förderung auch noch von der zeitlichen Verfügbarkeit abhängig??? macht doch gar keinen Sinn.

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