Lordstown kürt LG Energy zu Batteriezell-Lieferanten

Lordstown Motors will im September dieses Jahres die Produktion seines rein elektrischen Pickup-Trucks Endurance starten und hat vor diesem Hintergrund einen mehrjährigen Vertrag mit LG Energy Solution zur Belieferung von Batteriezellen geschlossen.

Zu Volumen und Wert dieser Vereinbarung nennt Lordstown keine Details. Der Endurance – Mitte 2020 erstmals vorgestellt – verfügt an jedem Rad über einen eigenen E-Motor, leistet 447 kW und wird zu Preisen ab 52.500 US-Dollar angeboten. Im März will der US-Hersteller planmäßig die ersten Beta-Prototypen fertigstellen, die sowohl für Tests eingesetzt als auch an Kunden geschickt werden sollen, um deren Feedback einzuholen. Vom Band laufen wird der E-Pickup – wie Lordstown nun präzisiert – ab September in Lordstowns Stammwerk in Ohio. Dort finden aktuell Vorbereitungen statt, um mitunter auch Produktionslinien für Batteriepacks und Radnabenmotoren aufzubauen.

Lordstown Motors gibt zudem bekannt, im Juni 2021 einen E-Transporter auf der Plattform des Endurance vorstellen zu und diesen in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 in Produktion bringen zu wollen. Das Modell werde „ebenfalls mit Radnabenmotoren ausgestattet sein, eine in seiner Klasse führende Reichweite haben und beim Preis mit vergleichbaren Transportern mit Verbrennungsmotor wettbewerbsfähig sein“, teilt der Hersteller mit. Erster Anwendungsfall des Transporters wird nach Angaben von Lordstown ein vollelektrisches Wohnmobil sein, das in Zusammenarbeit mit Camping World hergestellt wird.

Die Kooperation mit Camping World könnte über dieses Modell noch weiter reichen. Zusätzlich zu den eigenen Service-Centern prüft Lordstown, „die umfangreiche Präsenz und das Service-Know-how von Camping World zu nutzen, um eine landesweite Service-Abdeckung für alle Lordstown-Fahrzeuge sicherzustellen“. Es zeichnet sich also eine Vertriebspartnerschaft zwischen beiden Seiten ab. Lordstown selbst gibt an, aktuell 343 Vollzeitmitarbeiter zu beschäftigen, darunter 171 in der Zentrale in Ohio. Bis Ende des Jahres dürfte sich die Zahl nach Schätzungen des Unternehmens auf mehr als 1.000 Mitarbeiter verdreifachen.

„Wir arbeiten hart in der Fabrik und bereiten uns darauf vor, in den kommenden Wochen mit den Beta-Fahrzeugen zu beginnen“, resümiert Lordstown-Gründer und -CEO Steve Burns. „Wir bleiben also auf Kurs, um unseren Zeitplan für den Produktionsstart im September einzuhalten.“ Er sehe weiterhin Indikatoren für eine starke Nachfrage nach einem allradgetriebenen Elektro-Pickup mit 250 Meilen Reichweite von gewerblichen, staatlichen und militärischen Flotten, schickt Burns hinterher.

Erst vor wenigen Monaten hat Lordstown Motors mithilfe einer Fusion sein Debüt an der US-Börse Nasdaq gefeiert. Zu diesem Zeitpunkt (Stand August) gab das Unternehmen an, mehr als 27.000 Bestellungen für den Endurance vorliegen zu haben. Rund 6.000 Vorbestellungen hatte Lordstown aber bereits seit dem Start vorliegen: Der Endurance ist aus dem inzwischen eingestellten Pickup-Projekt W15 des ebenfalls von Burns gegründeten Unternehmens Workhorse hervorgegangen. Lordstown hat dabei nicht nur die Vorbestellungen, sondern auch einiges an Technologie in Lizenz übernommen.
globenewswire.com

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