LG will wohl 4680-Zellen für Tesla bauen – ab 2023

Bild: Tesla

LG Energy Solution beabsichtigt laut einem Medienbericht, ab 2023 die neuen großformatigen 4680er Zellen für Tesla zu produzieren. Hierfür werden demnach Produktionsstandorte in den USA und in Europa erwogen, um die dortigen Tesla-Werke zu beliefern. Einen Deal gibt es aber wohl noch nicht.

Das sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. LG Energy Solution habe bereits Proben für die 4680er Zellen angefertigt. Sie bestätigten zwar die Pläne, aber auch die Tatsache, dass noch keine Liefervereinbarung unterzeichnet wurde.

„LG plant, in seinem neuen Werk in den USA 4680er Zellen zu produzieren. Sie planen den Bau einer neuen 4680-Zelllinie für die Versorgung von Teslas Giga Berlin in Europa“, sagte eine der Quellen und ergänzte, dass Spanien einer der Kandidaten für das europäische Werk sei. LG ist wie berichtet als Partner für die öffentlich-private Batteriefabrik nahe Barcelona in Gespräch, für die am vergangenen Freitag die Pläne offiziell gemacht wurden. Allerdings könnten hier auch andere Zelltypen für den VW-Konzern gefertigt werden – Seat bzw. Cupra gelten als interessierte Abnehmer.

Wo das US-Werk von LGES entstehen könnte, geht aus dem Reuters-Bericht nicht hervor. Tendenziell ergäbe eine Nähe zu den Fahrzeugwerken in Fremont oder Austin Sinn, in Texas will Tesla auch selbst die 4680-Zellen fertigen. Sollten in Europa die Gerüchte mit Spanien zutreffen, scheint LGES die Batteriefabriken aber nicht unbedingt in direkter Nähe der Fahrzeugwerke seiner Kunden zu planen.

Dass eine mögliche Belieferung erst 2023 starten könnte, hat laut den Reuters-Quellen einen einfachen Grund: LGES sei noch nicht so weit, da man über keine Erfahrung mit großformatigen zylindrischen Zellen verfüge. LG stehe vor „technologischen Hürden und der Herausforderung, die Produktion zu vergrößern“, so eine der mit der Angelegenheit vertrauten Personen.

Weder Tesla noch LG Energy Solution wollten die Informationen auf Anfrage von Reuters kommentieren.

Tesla betreibt bereits eine Pilotfabrik für die neuen Batteriezellen in Kalifornien und bereitet die Produktion dieser Zellen in den neuen Werken in Texas und Deutschland vor. Teslas Batteriepartner Panasonic will die Fertigung von Prototypen der neuen 4680-Batteriezelle noch in diesem Jahr starten. In China wird Tesla aber bereits heute von LG beliefert.

Tesla hält an Grünheide-Zeitplan fest

Tesla hält unterdessen auch nach Verzögerungen am ehrgeizigen Zeitplan für seine Autofabrik in Grünheide fest. Der Produktionsstart sei weiter für diesen Juli avisiert, berichtet der „Tagesspiegel“ unter Berufung auf Branchenkreise. Auch hier hat Tesla noch nicht öffentlich Stellung zu möglicherweise verschobenen Zeitplänen genommen. Die abschließende umweltrechtliche Genehmigung für die Fabrik durch das Land Brandenburg steht bisher noch aus. Eine Entscheidung darüber gelte laut dem Zeitungsbericht bis Ende März oder Anfang April als möglich.

Als möglichen Engpass für die Batterie-Versorgung hatte Tesla-Chef Elon Musk bereits länger die Versorgung mit Nickel für NMC-Zellen oder NMX-Zellen ohne Kobalt-Anteil genannt. Aus diesem Grund will Tesla auch seine Volumenmodelle mit LFP-Zellen anbieten, da diese günstiger und die Materialen einfacher verfügbar sind. Kathoden mit hohem Nickel-Anteil sollen in den besonders Leistungs- und Reichweiten-starken Modellen verbaut werden.

Zum Bezug von Nickel gab es bereits im Oktober 2020 Berichte, wonach Tesla mit dem brasilianischen Bergbauunternehmen Vale verhandle. Nun wird ein Projekt offenbar konkret – wenn auch vermutlich anders als geplant: Laut einem Bericht von Reuters tritt Tesla jetzt als Berater für eine Nickelmine von Vale auf der zu Frankreich gehörenden Inselgruppe Neukaledonien im südlichen Pazifik auf. Allerdings will Vale diese Mine an ein Konsortium verkaufen, in diesem Prozess will Tesla als potenzieller Kunde der neuen Eigentümer beraten und vermitteln. Neukaledonien ist der viertgrößte Nickelproduzent der Welt.
reuters.com (LG Energy Solution), tagesspeigel.de, reuters.com (Nickel)

1 Kommentar

zu „LG will wohl 4680-Zellen für Tesla bauen – ab 2023“
Peter
11.03.2021 um 11:17
LG hat da richtig Arbeit vor der Brust und muß jetzt liefern

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