Japan: Motorrad-OEMs einigen sich auf Batterietausch-Standards

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Das japanische „Swappable Battery Consortium for Electric Motorcycles“ hat eine Vereinbarung zur Standardisierung austauschbarer Batterien für E-Motorräder in Japan getroffen. Das Konsortium wurde im April 2019 von Honda, Kawasaki, Suzuki und Yamaha gegründet, um Elektromotorräder in Japan voranzubringen.

Die Initiative ist nicht zu verwechseln mit einem zweiten Konsortium bestehend aus Honda, Yamaha, KTM und Piaggio, dessen Gründung Anfang März angekündigt wurde und das sich einem ähnlichen Thema – nämlich austauschbaren Batterien von leichten Elektrofahrzeugen – widmet. Neben der Tatsache, dass bei dem Quartett auch nicht-japanische Firmen mitmachen, geht es bei letzterem Konsortium um austauschbare Batteriesysteme zum Einsatz in sämtlichen E-Fahrzeugen der Kategorie L – und nicht nur um Elektro-Motorräder.

Nun aber zu den Neuigkeiten zu der seit April 2019 existierenden rein japanischen Allianz: Die Mitglieder haben sich laut einer Mitteilung von Honda auf Standards für austauschbare Batterien und Austauschsysteme geeinigt, die die gemeinsame Nutzung von Batterien ermöglicht. Tiefer ins Detail gehen sie kaum. Teile der gemeinsamen Spezifikationen entsprächen einem technischen Papier der Society of Automotive Engineers of Japan (JASO), heißt es lediglich.

„Diese Vereinbarung zur Standardisierung von gemeinsam genutzten Batterien ist eine Errungenschaft, die durch die Zusammenarbeit der vier japanischen Motorradhersteller in den letzten zwei Jahren möglich wurde“, äußert Noriaki Abe, der das Konsoritum als Representative Secretary in der Öffentlichkeit vertritt und bei Honda Managing Officer im Bereich Motorcycle Operations ist.

Abe geht auch auf die ungewöhnliche Konstellation ein, die darin besteht, dass in dem Projekt die einschlägigen Marktwettbewerber Seite an Seite arbeiten: „Während wir die Zusammenarbeit fortsetzen werden, um ein Umfeld zu schaffen, das die gegenseitige Nutzung von Batterien auf der Grundlage unserer Vereinbarung ermöglicht, werden wir auch miteinander konkurrieren, um attraktive Produkte zu entwickeln, die die Bedürfnisse unserer Kunden erfüllen“, führt er aus. „Durch unsere Bemühungen sowohl in der Kooperation als auch im Wettbewerb werden wir auf die breite Einführung von Elektromotorrädern hinarbeiten, um eine nachhaltige Gesellschaft zu realisieren.“

Seit 2020 ist das Konsortium bereits an einem Feldversuch namens „e-Yan OSAKA“ beteiligt, der vom Unterkomitee der Japan Automobile Manufacturers Association in Zusammenarbeit mit der Präfektur Osaka und der Universität Osaka durchgeführt wird. Dieser ziele darauf ab, umweltfreundliche Elektromotorräder populär zu machen und ihre Akzeptanz zu erhöhen, heißt es in der Mitteilung. Mit der Japan Automobile Manufacturers Association wolle man auch Hand in Hand arbeiten, um eine internationale Standardisierung zu realisieren, teilt das Konsortium mit.

Gegründet wurde das Konsortium von Honda, Kawasaki, Suzuki und Yamaha 2019 mit dem Ziel, die Akzeptanz von Elektromotorrädern in Japan zu erhöhen. Wie der Name „Swappable Battery Consortium for Electric Motorcycles“ nahelegt, ging es dabei von Beginn an um Akkutauschsysteme. Da Honda und Yamaha auch in dem zweiten Konsortium mit KTM und Piaggio aktiv sein wollen, stellt sich die Frage, ob Honda und Yamaha künftig zwei Standards zu austauschbaren Akkus verfolgen oder KTM und Piaggio von dem „japanischen Standard“ überzeugen wollen. In der Mitteilung äußert sich Honda dazu nicht.
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