Compleo gründet eigene Tochter in Österreich

Compleo Charging Solutions eröffnet in Österreich die erste eigene Tochtergesellschaft im europäischen Ausland. Bisher setzte der Ladesäulen-Hersteller aus Dortmund in Europa vor allem auf Vertriebskooperationen. In Österreich folgt nun eine eigene Niederlassung im Großraum Wien.

Bereits Anfang dieses Jahres expandierte Compleo als Teil einer Kooperation mit KSW Elektro- und Industrieanlagenbau (KSW) nach Österreich. Die nun angekündigte, eigene Niederlassung in der Hauptstadtregion bezeichnet der Dortmunder Ladesäulen-Hersteller als „nächsten Schritt für den Ausbau des Vertriebs auf dem österreichischen Markt“. Vor Ort wird Claus Drennig als Country Manager die strategische Ausrichtung der Tochtergesellschaft verantworten und auch die Kooperation mit KSW koordinieren.

„Als ehemaliger Managing Director bei Bluecode für hardware-basierte Bezahlmöglichkeiten für E-Ladesäulen und dank seiner Beratungserfahrung bringt Claus Drennig die nötigen Kenntnisse mit, um das Lösungsportfolio von Compleo für diverse Zielsegmente im wachsenden österreichischen Elektromobilitätsmarkt zu platzieren“, teilt Compleo mit. Der Hersteller setzt bekanntlich zum eichrechtskonformen Abrechnen von Ladevorgängen im Gegensatz zu vielen Marktkonkurrenten auf eine Hardware-Lösung auf Basis seines Speicher- und Anzeigenmoduls (kurz: SAM).

„Mit unserer Tochtergesellschaft in Wien sind wir als Marke und Unternehmen noch stärker für unsere Kunden vor Ort wahrnehmbar“, kommentiert Checrallah Kachouh, Co-CEO von Compleo, die Expansion seines Unternehmens in die Alpenrepublik. Aufgrund schnell ansteigender Zulassungszahlen von E-Autos gewinne die flächendeckende Ladeinfrastruktur in Österreich immer mehr an Bedeutung. Kachouh verweist dabei auf eine Statistik von AustriaTech, wonach allein im März 5.099 E-Fahrzeuge in Österreich neu zugelassen worden sind. Der Bestand stieg somit auf 69.581 E-Fahrzeuge.

Die neue Niederlassung in Österreich ist nur eines von vielen aktuellen Projekten der Dortmunder. Im Januar legte Compleo seine Pläne für das laufende Jahr wie folgt dar: Das Geschäft mit bestehenden AC- und DC-Lösungen wolle man in Deutschland und insbesondere im europäischen Ausland weiter ausbauen. Zudem soll es 2021 eine Reihe von Produktneuheiten geben: Unter anderem plant Compleo die Markteinführung von intelligenten und eichrechtskonformen Wallboxen. Ende des zweiten Halbjahres ist zudem der Verkaufsstart von HPC-Ladestationen vorgesehen.

Der Investitionsbedarf ist angesichts des Wachstumskurses hoch: Compleo hat erst jüngst mit einer Kapitalerhöhung über 28,3 Millionen Euro auf sich aufmerksam gemacht. Der Ladesäulen-Hersteller hatte dazu Mitte April rund 340.000 neue Aktien zum Preis von 82 Euro platziert. Mit diesem Zug füllt Compleo quasi seine Kasse wieder auf, nachdem das unternehmen im März die Enercity-Tochter Wallbe übernommen hatte.

Dazu noch folgender Exkurs: Compleo gab im Oktober 2020 sein Börsendebüt und nahm seinerzeit bereits rund 44 Millionen Euro ein. Diese Summe sollte laut den damaligen Angaben die Grundlage für die Wachstumspläne des Unternehmens bilden. In die Übernahme von Wallbe steckte Compleo aber Medienquellen zufolge fast den kompletten IPO-Erlös. Deshalb besorgte sich das Dortmunder Unternehmen durch die Kapitalerhöhung vor wenigen Wochen bereits wieder frisches Geld an der Börse.

In einer Mitteilung betonte das Unternehmen im April, seinen Umsatz 2020 auf über 33 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt und seine Wachstumsstrategie seit dem Börsengang konsequent umgesetzt zu haben. Unter anderem seien das Produktportfolio weiterentwickelt und die Vertriebsaktivitäten in drei weiteren europäischen Ländern gestartet worden. Neben Österreich kreierte Compleo über Partner auch Vertriebskanäle in die Schweiz und nach Polen.
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