PwC-Report: Jedes sechste BEV von deutschen OEM

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Ergebnisse des aktuellen „Electric Vehicle Sales Review“ von PricewaterhouseCoopers (PwC) legen dar, dass die globalen E-Auto-Verkaufszahlen deutscher OEM deutlich stärker wachsen als der Weltmarkt. Der Wirtschaftsprüfungskonzern beleuchtet in dem Report die Zulassungszahlen von BEV, PHEV und HEV in Kernmärkten Europas, China und den USA.

Die Trends der vergangenen Monate fasst PwC folgendermaßen zusammen: In Deutschland gab es in Q2 deutlich mehr Neuzulassungen von BEV (+358%) als von PHEV (+270%). Jedes sechste E-Auto stammt mittlerweile von einem deutschen OEM und Europa führt in Kernmärkten mit einem E-Anteil von 37,7 Prozent im Q2 vor China mit 14,9 Prozent und den USA mit sieben Prozent. Aber: China hält mit 11,1 Prozent Marktanteil die Spitzenposition bei BEV.

Nun aber der Reihe nach: Die Zahl der Neuzulassungen von elektrischen Autos in den europäischen Kernmärkten Deutschland, Großbritannien, Italien, Frankreich und Spanien nahm der PwC-Statistik zufolge im zweiten Quartal 2021 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 295 Prozent zu. Maßgeblich für das Wachstum bleiben Plug-in-Hybride mit einem Plus von 327 Prozent im Vergleich zu Q2/2020, gefolgt von Vollhybriden (+ 307%) und reinen Batterieautos (+ 242%).

Im deutschen Markt lösen BEV die PHEV als größter Wachstumstreiber ab: Mit einer Zuwachsrate von 358 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal 2020 liegen Batterie-betriebene Fahrzeuge den Angaben von PwC zufolge vor PHEVs mit einem Plus von 270 Prozent sowie Vollhybriden mit einem Zuwachs von 157 Prozent. Die Zahl der Neuzulassungen von Elektroautos insgesamt stieg hierzulande im Vergleich zum zweiten Quartal 2020 um 228 Prozent. Der Marktanteil kletterte auf 39,4 Prozent und hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt (Q2/2020: 17,3%).

Bei den Verkaufszahlen verzeichnen deutsche Hersteller im weltweiten Wettbewerb ein Plus von 218 Prozent für PHEV sowie einen Zuwachs um 278 Prozent für BEV. Ihr Marktanteil im PHEV-Segment steigt von 47 Prozent im Vorjahresquartal auf nunmehr 50 Prozent im zweiten Quartal 2021. „Damit stammt jeder zweite weltweit verkaufte Plug-in-Hybrid und insgesamt jedes sechste E-Auto von einem deutschen OEM“, folgert PwC. Bei Batterie-elektrischen Fahrzeugen habe sich der Marktanteil im zweiten Quartal 2021 auf 17 Prozent (Q2/2020: 12%) erhöht.

„Die starken Wachstumszahlen zeigen, dass die Anpassung des Produktportfolios der Hersteller und das Klimapaket der Bundesregierung strategisch wichtige Hebel für mehr Akzeptanz von E-Autos über alle Kundensegmente hinweg waren“,  kommentiert Felix Kuhnert, Global Automotive Leader bei PwC. Trendverstärkend wirkten weiterhin die staatlichen Kaufprämien für Fahrzeuge und Ladevorrichtungen, ein gesteigertes Umweltbewusstsein sowie die wirtschaftliche Erholung nach der Krise. „Die Zahlen sind jedoch auch im Kontext des extrem absatzschwachen Vorjahresquartals zu betrachten, in dem pandemiebedingt viele Werke der Hersteller stillstanden“, so Kuhnert.

Beim Absatzvergleich fasst PwC die fünf europäischen Kernmärkte zusammen und stellt sie China und den USA gegenüber. Diese Betrachtungsweise führt dazu, dass „die fünf europäischen Kernmärkte mit einem Gesamtabsatz von gut 900.000 Fahrzeugen und einem relativen Marktanteil von 37,7 Prozent im zweiten Quartal 2021 erneut ihre Spitzenposition verteidigen“. Im gleichen Zeitraum wurden gut 730.000 E-Autos in China sowie gut 300.000 E-Autos in den USA verkauft.

In den europäischen Kernmärkten steht laut PwC auch im zweiten Quartal Deutschland mit insgesamt 289.047 Neuzulassungen an erster Stelle, gefolgt von Großbritannien (206.564), Frankreich (164.164), Italien (161.147) sowie Spanien (86.582).

Ein genauerer Blick auf China zeigt, dass dort der Anteil verkaufter E-Autos im zweiten Quartal auf 14,9 Prozent gestiegen ist. PwC konstatiert, dass dies „beeindruckend“ und vor allem auf technologische Entwicklungen und regulatorische Vorgaben zurückzuführen sei. Speziell im BEV-Bereich legt China zu. So erhöhte sich der Anteil rein batteriebetriebener Fahrzeuge von 3,8 Prozent im zweiten Quartal 2020 auf nun 11,1 Prozent und liegt damit vor den europäischen Kernmärkten (8,0%). Im globalen Vergleich sind 58 Prozent der E-Auto-Käufe zwischen April und Juni 2021 auf den chinesischen Markt entfallen.

Und die USA? In dem „traditionell sehr verbrennerlastigen Marktumfeld“, wie PwC es ausdrückt, stiegen die elektrifizierten Neuzulassungen im Quartalsvergleich mit dreistelligen Zuwachsraten: So wurden dort im zweiten Quartal 264 Prozent mehr PHEV, 121 Prozent mehr BEV und 104 Prozent mehr Vollhybride registriert. Die Investitionen und geplanten Anreize der US-Regierung unter Präsident Biden, das steigende Umweltbewusstsein und die sich ständig weiterentwickelnde Technologie könnten nach Einschätzung des Wirtschaftsprüfungskonzerns zukünftig dazu beitragen, „den Markt in den Mainstream zu bringen“.

PwC resümiert, dass im zweiten Quartal ein massiver Markthochlauf der Elektromobilität in fast allen Kernmärkten sichtbar geworden ist. „Hält dieser Trend an, steuert die Automobilindustrie auf ein positives Marktumfeld zu, bestehend aus verfügbaren und attraktiven Produkten, staatlichen Anreizprogrammen und rapide ansteigendem Käuferinteresse.“ Vorsicht sei aber geboten: „Lieferschwierigkeiten bei Vorprodukten wie Chips und Batterien kommen für dieses junge Marktsegment natürlich zur Unzeit, da gerade die Umsätze von heute für die nötigen Investitionen in die nächsten elektrischen Plattformen immens wichtig sind.“ Zudem müsse es zügig gelingen, die regenerativen Energien parallel weiter auszubauen. Nur so könnten die neuen Fahrzeuge ihren Vorteil beim CO2-Ausstoß gegenüber den konventionellen Antrieben auch tatsächlich ausspielen.
Quelle: Infos per E-Mail

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