BMWi übergibt Batterie-Förderbescheid in Kaiserslautern

opel-corsa-e-batterie-battery-iaa-2019-daniel-boennighausen-min
Bild: Daniel Bönnighausen

Für die geplante Batteriezellfertigung am Opel-Standort in Kaiserslautern hat ACC die Förderbescheide des Bundeswirtschaftsministeriums und des Landes Rheinland-Pfalz erhalten. Bund und Land fördern das Vorhaben mit insgesamt 436,8 Millionen Euro.

Der Übergabe des Zuwendungsbescheids sind bereits viele Schritte vorausgegangen. Die deutsch-französische Initiative aus PSA, Opel und Saft wurde bereits Ende 2018 angekündigt, im Dezember 2019 genehmigte die EU-Kommission die erste Runde des „Batterie-IPCEI“ als „wichtiges Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse“. Damals wurden insgesamt Förder-Vorhaben in Höhe von 3,2 Milliarden Euro für paneuropäisches Forschungs- und Innovationsvorhaben von sieben Mitgliedstaaten zu allen Segmenten der Batterie-Wertschöpfungskette genehmigt.

Bei dem deutsch-französischen Konsortium fiel bereits im Januar 2020 der Startschuss für die Pilotfertigung in einer Anlage von Saft in Frankreich. Dort wird die Zelltechnologie entwickelt, die dann in den eigentlichen Batterie-Werken in Douvrin und Kaiserslautern im Umfang von jeweils 24 GWh pro Jahr gefertigt werden sollen.

Der Förderbescheid über 436,8 Millionen Euro wurde nun an das Joint Venture „Automotive Cell Company“ (ACC) überreicht, das PSA, Opel und die TotalEnergies-Tochter Saft im September 2020 für die Batteriezellproduktion offiziell gegründet hatten. In der Summe sind bereits 51 Millionen Euro vom Land Rheinland-Pfalz enthalten, das BMWi übernimmt also rund 386 Millionen Euro. Die am Joint Venture beteiligten Unternehmen investieren hierfür über zwei Milliarden Euro.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier Sprach bei der Übergabe von einem „Meilenstein für die Transformation der deutschen Automobilindustrie hin zu nachhaltigen Antrieben“. „Mit Batterien made in Germany sichern wir Wertschöpfung und Arbeitsplätze von morgen!“, so Altmaier.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer betonte die Bedeutung der Batteriezellfertigung für den Standort Kaiserslautern: „Die Batteriezellfertigung schafft nicht nur zukunftsfähige Arbeits- und Ausbildungsplätze, sie unterstreicht auch das enorme Innovationspotential Kaiserslauterns.“ In der Batteriefertigung sollen laut früheren Angaben bis zu 2.000 Arbeitsplätze entstehen. Dreyer sprach von einem „positiven Signal für die Transformation“.

ACC-CEO Yann Vincent sieht einen wichtigen Schritt in der noch jungen Geschichte des Unternehmens. „Dieser Vertrauensbeweis der deutschen Behörden bestärkt uns in unserem Bestreben, ein europäischer Marktführer in der Entwicklung und Herstellung von Batterien für Elektrofahrzeuge zu werden und saubere und erschwingliche Mobilität für alle zu ermöglichen“, so Vincent. „Die mit der Bundesregierung geschlossene Vereinbarung spiegelt diesen Ehrgeiz wider.“

2023 soll der Bau der ersten Phase mit acht GWh starten, 2025 soll laut Ralph Wangemann, Geschäftsführer Personal bei Opel und Arbeitsdirektor, die Batterieproduktion in Kaiserslautern starten – bisher war von 2024 die Rede. In der Folge sollen zwei weitere Blöcke mit je acht GWh gebaut werden, damit die angepeilte Produktion von 24 GWh erreicht wird.

Wie das BMWi mitteilt, sind aus dem ersten Batterie-IPCEI nun alle fünf genehmigten Projekte in Deutschland gestartet. Bei dem zweiten Batterie-IPCEI sind es sechs von elf. Die weiteren Vorhaben sollen „in den kommenden Wochen“ ebenfalls die Zuwendungsbescheide erhalten, so das Ministerium.
bmwi.de, nachrichten-kl.-de

2 Kommentare

zu „BMWi übergibt Batterie-Förderbescheid in Kaiserslautern“
Sebastian Krebs
02.09.2021 um 14:52
Hierzu wäre es mal interessant zu erfahren, welche Unternehmen im Rahmen der IPCEI's durch das BMWI alles bedacht werden und wie die Quoten Fördermittel zu Eigenmittel (Förderintensität) bzw. Fördermittel pro GWh im jeweiligen Vergleich aussehen.
Sebastian Schaal
02.09.2021 um 15:29
Sehr geehrter Herr Krebs,welche Unternehmen im Rahmen der IPCEI gefördert werden, geht aus den verlinken Artikeln zum ersten und zweiten IPCEI hervor. Eine Gegenüberstellung "Fördermittel pro GWh" gibt es allerdings nicht, da nicht alle geförderten Projekte eine Zellfertigung zum Ziel haben. Teilweise geht es auch um Recycling-Vorhaben oder die Materialforschung.Viele Grüße Sebastian Schaal

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch