Li-Cycle erhält 100 Millionen Dollar von Investor KSP

Die kanadische Batterie-Recyclingfirma Li-Cycle erhält ein 100 Millionen US-Dollar schweres Investment von Koch Strategic Platforms (KSP). Das frische Kapital soll die Wachstumsambitionen von Li-Cycle in Nordamerika, Europa und Asien unterstützen.

Konkret tätigt Koch Strategic Platforms, eine Tochtergesellschaft der US-amerikanischen Koch Investments Group, die 100-Millionen-Dollar-Investition via den Kauf einer Wandelanleihe. Das Unternehmen ist viel zitierter Investor bei einer ganzen Reihe von Akteuren in der Batteriebranche, etwa bei Microvast, Solid Power und Freyr. Im Zuge des Investment bei Li-Cycle wollen beide Unternehmen zudem Möglichkeiten der operativen Zusammenarbeit erörtern, etwa durch ein Engagement der Koch-Töchter Koch Engineered Solutions (KES) oder Optimized Process Designs Group (OPD).

„Die Investition von KSP in Li-Cycle wird das Wachstum unseres Lithium-Ionen-Batterie-Recyclings in Nordamerika und weltweit weiter finanzieren und beschleunigen. Wir sind dabei, unsere effiziente und bewährte Technologie weltweit zu skalieren, um im Gleichschritt mit unseren Kunden zu wachsen und neue Marktchancen zu verfolgen“, äußert Ajay Kochhar, Mitbegründer und CEO von Li-Cycle.

Das Unternehmen gibt an, dass das Tempo, in den aktuell neue Batteriefabriken entstehen, die ursprünglichen Erwartungen bei Weitem übertrifft. Deshalb habe man die Notwendigkeit erkannt, den Ausbau der eigenen Recycling-Kapazitäten zu beschleunigen. Genau dafür soll das zusätzliche Kapital von KSP nun eingesetzt werden.

Seinen Recycling-Ansatz beschreibt Li-Cycle als zweistufigen Prozess unter Verwendung mechanischer und hydrometallurgischer bzw. nass-chemischer Verfahren. Man sei mit diesem Ansatz in der Lage, alle Varianten der Kathoden- und Anodenchemie innerhalb des Lithium-Ionen-Spektrums zu recyceln, ohne dass eine Sortierung nach bestimmten Chemikalien erforderlich sei, so die Kanadier.

Vier kommerzielle Recyclinganlagen hat das Unternehmen mittlerweile in Betrieb bzw. angekündigt. Die erste Anlage befindet sich im kanadischen Kingston, Ontario. Im September 2020 wurde eine zweite Anlage (zudem die erste in den USA) in Rochester im US-Bundesstaat New York angekündigt, sie ist inzwischen in Betrieb.

Die dritte Recyclinganlage entsteht in Gilbert im US-Bundesstaat Arizona. Laut einer Ankündigung aus dem April 2021 ist dort eine Kapazität von 10.000 Tonnen Altbatterien pro Jahr geplant. Ein viertes Werk ist seit Kurzem zudem für Tuscaloosa im US-Bundesstaat Alabama angekündigt. Dort soll der Betrieb voraussichtlich Mitte 2022 starten – mit einer anfänglichen Verarbeitungskapazität von bis zu 5.000 Tonnen pro Jahr, die später auf 10.000 Tonnen erweitert werden soll.

Seinen starken Fokus auf Nordamerika hat Li-Cycle zudem im Mai durch eine Vereinbarung mit Ultium Cells, dem Batterie-Joint-Venture von General Motors und LG Energy Solution, unterstrichen. Gemeinsam wolle man künftig „bis zu 100 Prozent“ des Materialabfalls aus der Herstellung von Batteriezellen recyceln, hieß es bei der Vertragsunterzeichnung. Der Deal bezieht sich auf die Batteriezellproduktion des Ultium-Cells-Werks in Lordstown, Ohio. Dort werden die Zellen für die Elektroautos aus Basis der Ultium-Plattform von GM gefertigt, die das Rückgrat der E-Offensive des US-Autobauers bilden. In Spring Hill, Tennessee, plant Ultium Cells nahe dem dortigen GM-Werk eine zweite Zellfabrik. Ob die Recycling-Vereinbarung auch auf diesen Standort ausgeweitet wird, ist noch nicht bekannt.
li-cycle.com

1 Kommentar

zu „Li-Cycle erhält 100 Millionen Dollar von Investor KSP“
Andreas V.
24.10.2021 um 16:32
The Koch brothers also funded initiatives that undercut climate science, and both "vehemently opposed the government taking any action on climate change that would hurt their fossil fuel profits," author Jane Mayer wrote in her book "Dark Money."

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