London vergrößert Niedrig-Emissions-Zone deutlich

Die Londoner Stadtregierung hat die Ultra Low Emission Zone (ULEZ) bis zum nördlichen und südlichen Teil der Ringautobahn ausgeweitet. Die erweiterte ULEZ ist nun 18-mal so groß wie die ursprüngliche Zone in der Londoner Innenstadt.

Angekündigt wurde die Ausweitung auf exakt diese Maße bereits im Juni 2018 – für 2021. Damit umfasst die ULEZ nun das Stadtgebiet von Tottenham im Norden und Brixton im Süden der britischen Hauptstadt. In einer Mitteilung des Büros von Bürgermeister Sadiq Khan heißt es, dass die Zone mit 380 Quadratkilometern jetzt rund ein Viertel des Londoner Stadtgebiets umfasse, es wohnen 3,8 Millionen Menschen innerhalb dieser Zone.

Die Ultra Low Emission Zone ist keine Zero Emission Zone, es dürfen also weiterhin Verbrenner in diesem Bereich fahren – unter Voraussetzungen. Benziner ab der 2005 eingeführten Abgasnorm Euro4 und Diesel ab der 2015 eingeführten Euro6 sind nicht betroffen, Elektroautos ebenfalls nicht. Ältere Fahrzeuge müssen pro Tag 12,50 Pfund (rund 14,80 Euro) zahlen, um in die Zone einfahren zu dürfen – bei Verstößen drohen Strafen von bis zu 160 Pfund (190 Euro).

Laut Bürgermeister Khan hätten viele Bürger Vorbereitungen getroffen: 87 Prozent der Autos, die die ULEZ-Zone befahren, würden die Vorgaben erfüllen – bei der Ankündigung 2017 seien es nur 39 Prozent gewesen. „Im Zentrum von London hat die ULEZ bereits dazu beigetragen, die giftige NO2-Belastung am Straßenrand um fast die Hälfte zu reduzieren und zu einer fünfmal höheren Reduzierung als im nationalen Durchschnitt geführt“, so Khan.

Gleichzeitig mit der Ausweitung der ULEZ in London werden die Regeln für die Innenstadtmaut (Congestion Charge) in der britischen Hauptstadt verschärft. Plug-in-Hybride sind ab sofort nicht mehr von der Innenstadtmaut befreit, sondern nur noch Batterie-elektrische und Brennstoffzellen-Fahrzeuge. Die Congestion Charge wird (mit Ausnahme des ersten Weihnachtsfeiertages) ganzjährig zwischen 7 und 22 Uhr erhoben – zusätzlich zu der ULEZ-Gebühr. Sie liegt derzeit bei 15 Pfund (17,80 Euro). BEV und FCEV sind derzeit noch bis zum 25. Dezember 2025 von der Congestion Charge ausgenommen.

Eine Vertreterin der Greater London Authority gab laut britischen Medien im Vorfeld der Maßnahme an, dass man die PHEV-Befreiung „in Anerkennung dieses Punktes dass Fahrzeuge (unabhängig von Emissionen) zu Staus beitragen und wir eine Verlagerung auf das Gehen, Radfahren und den öffentlichen Verkehr fördern wollen“, beenden werde. Den 100-Prozent-Nachlass auch für BEV und FCEV abzuschaffen (was mit der Begründung nur folgerichtig wäre), war politisch offenbar nicht mehrheitsfähig.
reuters.com, london.gov.uk (beide ULEZ), fleetnews.co.uk, msn.com (beide Congestion Charge)

2 Kommentare

zu „London vergrößert Niedrig-Emissions-Zone deutlich“
Hans
27.10.2021 um 11:26
Als wir 2019 in London waren, war die 'ULEZ' und die City Maut deutlich zu spüren. Alles voller Prius. (Mehrzahl Priusse? (= ). Da wird es in 1,2 Jahren nur so von EAutos wimmeln. Was meint ihr?
Franz-Josef Rüther
27.10.2021 um 14:53
Genau, Hertz als Autovermieter (100.000 Tesla Model 3 innnerhalb von 14 Monaten) wird den Bedarf begleiten können. ;-)

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