Bollinger fokussiert sich auf E-Nutzfahrzeuge

Das US-amerikanische Elektroauto-Startup Bollinger Motors hat die Entwicklung seiner ersten Modelle B1 und B2 auf Eis gelegt. Stattdessen will das Unternehmen seinen Fokus auf Nutzfahrzeuge und Flotten legen.

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Das gab CEO Robert Bollinger bekannt. Das Unternehmen hat seit einigen Jahren an einem E-Geländewagen namens B1 und der Pickup-Variante B2 gearbeitet und diese Privatkunden-Modelle bereits 2019 eingepreist. Geplanter Auslieferungsbeginn war das Jahr 2021.

Seitdem wurde es still um die beiden Stromer. 2020 präsentierte Bollinger ein E-Chassis für Drittkunden sowie Pläne für einen E-Transporter. Nach dem Strategiewechsel soll das nun – vorerst – der Kern des Geschäftsmodells werden. Wie Bollinger über Soziale Medien betonte, sei die Entwicklung der Consumer-Modelle nur pausiert und nicht gestoppt.

„Wir haben Bollinger Motors 2015 mit einem Traum und dem Wunsch gegründet, die bestmöglichen Trucks herzustellen. Wir haben unzählige Stunden harter Arbeit und Leidenschaft investiert, um etwas zu schaffen, das uns stolz macht“, so der CEO. „Heute verschieben wir jedoch die Entwicklung der Consumer-Trucks und verlagern unseren Fokus auf Nutzfahrzeuge und Flotten.“

Bereits getätigte Anzahlungen für die Reservierung eines B1 oder B2 werde Bollinger zurückerstatten. Gründe für den Strategiewechsel führte Bollinger in dem Video-Statement nicht direkt an. Der Fokus auf Nutzfahrzeuge erlaube es dem Unternehmen, seine Technologie weiterzuentwickeln und so einen großen „Einfluss auf die grüne Zukunft des Automobils“ zu haben. Sprich: In den E-Nutzfahrzeugen sieht Bollinger trotz allen Herzbluts für seine Offroad-Modelle den größeren Markt.

An die Stelle der beiden Modelle für Privatkunden sollen vier Versionen des Nutzfahrzeug-Fahrgestells treten. Diese sind jeweils in den US-Klassen 3, 4, 5 und 6 positioniert und sollen alle auf eine Reichweite von „200+ Meilen“ kommen, also mindestens 322 Kilometer. Das kleinste Modell ist auf ein zulässiges Gesamtgewicht von 6.350 Kilogramm ausgelegt, die Klasse-6-Version auf bis zu 11.800 Kilogramm.

Die Versionen unterscheiden sich vor allem beim Radstand (von 3,53 bis maximal 6,17 Meter) und auch beim möglichen Laderaum. Das Klasse-3-Modell ist mit bis zu 800 Kubikfuß oder 22,6 Kubikmetern angegeben, beim Klasse-6-Modell sollen bis zu 1.500 Kubikfuß oder 42.5 Kubikmeter Ladevolumen möglich sein. Neben Kofferaufbauten sollen aber etwa auch Kräne oder Abschlepper umsetzbar sein.

Update 02.09.2022: Das US-amerikanische Elektrofahrzeug-Startup Bollinger Motors präsentiert nach seiner im Januar angekündigten Neuausrichtung mit Fokus auf E-Nutzfahrzeuge nun den E-Lkw B4. Dieser ist in der US-Fahrzeugklasse 4 angesiedelt, die mit einem zulässigen Gesamtgewicht von rund 6,4 bis 7,2 Tonnen definiert ist. Der Bollinger B4 verfügt über einen E-Antrieb an der Hinterachse und nutzt eine 800-Volt-Plattform mit LFP-Batterien. Kunden sollen zwischen einem oder zwei Batteriepaketen wählen können, wobei die Reichweite pro Akku-Pack bei rund 100 Meilen (160 km) liegen soll.

Bollinger Motors will in diesem Herbst mit zahlreichen Flottenkunden, Ausrüstern und Ladeunternehmen Testfahrten mit dem B4 durchführen, um weiteres Feedback zu sammeln. Angaben zum Marktstart und den Preisen des B4 sollen zu einem späteren Zeitpunkt folgen. Bei der Produktion will Bollinger mit dem B4 beginnen, gefolgt von E-Lkw der US-Klassen 5 und 6. Als Auftragsfertiger hat Bollinger wie berichtet Roush Industries ausgewählt.
electrek.co, prnewswire.com (Update)

2 Kommentare

zu „Bollinger fokussiert sich auf E-Nutzfahrzeuge“
ManfredO
18.01.2022 um 09:42
Schade eigentlich ... war und ist ja der einzige echte E-Offroader
Sebastian
20.01.2022 um 16:51
offroader ist ein belangloser Nanobereich in der Automobilindustrie. Nutzfahrzeuge sind Fahrzeuge die manch Hersteller pro Minute ein Fahrzeug baut und verkauft, im 3 Schichtbetrieb.Bollinger hat also alles richtig gemacht.

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