Stellantis kauft Lithium aus Kalifornien

Stellantis hat mit Controlled Thermal Resources (CTR) eine verbindliche Abnahmevereinbarung für Lithiumhydroxid geschlossen. Das von CTR in Kalifornien geförderte Material in Batteriequalität soll in E-Autos aus nordamerikanischer Produktion eingesetzt werden.

CTR wird Stellantis während der zehnjährigen Vertragslaufzeit mit bis zu 25.000 Tonnen Lithiumhydroxid pro Jahr beliefern, wie der Autobauer mitteilt. Dieses soll aus dem Projekt Hell’s Kitchen von CTR im kalifornischen Imperial County aus geothermischer Sole gewonnen werden.

Stellantis plant mit seinen US-Marken wie Jeep, Dodge und Ram in den kommenden Jahren 25 Elektromodelle auf den Markt zu bringen. 2030 sollen BEV 50 Prozent des Nordamerika-Absatzes ausmachen. Daher investiert der Autobauer derzeit stark in die Batterieproduktion: Im März wurde eine Batteriefrabrik mit LGES in Kanada angekündigt, im Mai zusammen mit Samsung SDI im US-Bundesstaat Indiana. Für diese Batteriefabriken benötigt Stellantis auch entsprechende Mengen an Rohstoffen.

Zu der Batteriefabrik in Kanada gibt es inzwischen ein kleines Update: Das Joint Venture von LG Energy Solution und Stellantis wird NextStar Energy heißen und von Danies Lee als CEO geleitet. Lee ist seit über 20 Jahren im LG-Konzern, zwischenzeitlich war er auch für den Batterie-Vertrieb auf dem US-Markt zuständig.

„Im Kampf gegen die globale Erwärmung ist die Stärkung unserer Lieferkette für batteriebetriebene Elektrofahrzeuge zur Unterstützung unserer ehrgeizigen Elektrifizierungsambitionen absolut entscheidend“, sagt Carlos Tavares, CEO von Stellantis. „Wenn wir sicherstellen, dass wir von verschiedenen Partnern auf der ganzen Welt über eine robuste, wettbewerbsfähige und kohlenstoffarme Lithiumversorgung verfügen, können wir unsere aggressiven Produktionspläne für Elektrofahrzeuge auf verantwortungsvolle Weise erfüllen.“

Stellantis schloss Ende 2021 einen ähnlichen Liefervertrag mit Vulcan Energy für seine Autoproduktion in Europa. Auch dabei geht es um die Lithium-Gewinnung aus Geothermie-Sole.

Für Partner CTR ist es ebenfalls nicht der erste Deal dieser Art: Zuvor hatte bereits General Motors eine strategische Investition und Zusammenarbeit mit CTR vereinbart, um sich Lithium aus den USA zu sichern. Hier soll die Belieferung 2024 beginnen, allerdings wurde keine Laufzeit oder Liefermengen der Vereinbarung genannt. Genügend Material für beide Autobauer dürfte CTR fördern können: Laut der Stellantis-Mitteilung soll die Produktionskapazität auf über 300.000 Tonnen pro Jahr ausgebaut werden.

„Diese definitive Abnahmevereinbarung mit Stellantis setzt einen neuen Maßstab für die Automobilindustrie in den Vereinigten Staaten“, sagte Rod Colwell, CEO von CTR. „Die Sicherung von sauberem Lithium, das mit Energie aus erneuerbaren Ressourcen hergestellt wird, trägt zur weiteren Dekarbonisierung der Batterielieferkette bei, was wiederum sauberere Autos mit geringerer Umweltbelastung liefert. Wir freuen uns auf eine starke und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Stellantis.“
stellantis.com (CTR-Deal), stellantisnorthamerica.com (NextStar Energy)

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