Logistik im Jahr 2030: Zunehmend elektrisch, aber wohl noch nicht autonom

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Das Zukunftsbild der innerstädtischen Logistik wird divers werden und in absehbarer Zeit keine Innovation die Branche allein dominieren. Die Basis aber werden Batterie-elektrische und gegebenenfalls auch Brennstoffzellen-Antriebe darstellen. Zu dieser Erkenntnis kommt zumindest eine Studie im Auftrag des BMWK im Rahmen der Begleitforschung zum Technologieprogramm „IKT für Elektromobilität“.

Die Gesellschaft lässt die Zustellung durch ICEV-Transporter nach und nach hinter sich, das ist bereits heute ersichtlich. Im Jahr 2030 und darüber hinaus wird die traditionelle Zustellung wahrscheinlich zu einem viel deutlicheren Teil durch neue Technologien und Konzepte ersetzt. Wer jetzt aber an automatische Lieferungen gar durch Roboterhand denkt, der liegt daneben – zumindest vorerst.

Denn die vollautomatische und datengetriebene Zustellung bleibt auch 2030 noch unwahrscheinlich. Erst zehn Jahre später könnten diese Teil der Kerntechnologien und -konzepte werden, so die Studie. Die Entwicklung der Technologie ist noch nicht weit genug fortgeschritten, außerdem muss die Akzeptanz dafür gestärkt und auch die rechtlichen Rahmenbedingungen zum Beispiel für autonomes Fahren und Datenschutz angepasst werden.

Bis es so weit ist, werden große Sendungen weiterhin durch Transporter zugestellt werden – weitestgehend Batterie-elektrisch. Doch auch wenn derzeit mehr Hersteller auf Batterie-Lkw setzen, wie genau die Rolle zwischen den verschiedenen Technologien aussehen wird, bleibt unsicher. Für kleine Sendungen ergeben sich der Studie zufolge vielfältige Möglichkeiten, teils auch (teil-)autonome Zustellungen, wobei Synergieeffekte von Mikro-Hubs, Lastenrädern und anderen Teilen die innerstädtische Logistik weiter verändern könnten.

Insgesamt machten die Studienautoren 23 Innovationen aus, die sie genauer unter die Lupe genommen haben. Im Fokus stand insbesondere die letzte Meile und damit zusammenhängend bereits etablierten Lösungen sowie weniger etablierte Innovationen, denen aber ein hohes Potenzial zugeschrieben wird. So zum Beispiel autonome Lieferfahrzeuge, Liefer-Roboter oder auch Flugdrohnen.

Um die Innovationen auszumachen und ihren Fragen auf den Grund zu gehen, führten die Studienmacher eine ausführliche Literaturrecherche durch, sprachen mit 17 Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung und Verbänden. Betrachtet wurden dabei politische, ökonomische, soziale, technologische, ökologische und rechtliche Dimensionen.

„Generell bedarf es für einen weitreichenden Einsatz Unterstützung der technologischen Entwicklung bei denjenigen Technologien, welche ein hohes Potenzial für die Logistik, aber noch eine relativ geringe technologischer Reife aufweisen“, schlussfolgert die Studie. Auch der Abbau von regulatorischen Hürden sowie die Unterstützung von Standardisierung empfiehlt die Studie. Konkrete Umsetzungsleitfäden für Kommunen würden Prozesse vereinfachen und eine Vernetzung auf nationaler Ebene zu Erfahrungsaustausch beitragen.

Unternehmen rät die Studie unter anderem, Bewusstsein für die Technologien zu schaffen. „Die Akteure der Logistikbranche und der beteiligten Industrien sollten (…) mit diesen Veränderungen rechnen und sich zum Beispiel durch die Flexibilisierung von Prozessen, das Anpassen von Technologien, das Sammeln und Auswerten von Daten oder rechtzeitiger Vernetzung mit relevanten Kooperationspartnern vorbereiten.“

Alle Ergebnisse und Details der Studie können Sie hier herunterladen.

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