eMobility-Dashboard Juni: 32.234 reine Elektro-Pkw

Genau 32.234 Elektro-Pkw wurden im Juni in Deutschland neu zugelassen, 3,5 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Der Anteil der Elektroautos unter allen Pkw-Neuzulassungen des Monats lag bei 14,4 Prozent.

Über alle Antriebsarten hinweg wurden laut der Mitteilung des KBA im Juni 224.558 Pkw neu zugelassen, was gegenüber dem Juni 2021 einem Rückgang von 18,1 Prozent entspricht. Markt und Produktion befinden sich aber noch immer deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau.

Weiterhin sind u.a. Lieferprobleme jedoch einer der Gründe, weshalb die Neuzulassungen die aktuell tatsächliche Nachfrage im Gesamtmarkt kaum widerspiegeln. Doch auch das E-Segment ist davon betroffen, wie es in einem Bericht beim „Handelsblatt“ heißt: „Die Chipkrise ist längst im Elektrosegment angekommen und bremst dort die Produktion“, so Autoexperte Peter Fuß von der Unternehmensberatung EY. Ein Ende der Krise sei nach wie vor nicht abzusehen. Fuß sprach von einem „ganzen Bündel an Problemen“, die derzeit Automobilhersteller und Lieferanten beschäftigen. Darunter Lockdowns in China, Rohstoffmangel, fehlende elektronische Bauteile und auch die Inflation sowie drohende Rezession.

Nach absoluten Zahlen und Blick auf das laufende Jahr ist der Juni nach dem März (34.474 Neuzulassungen) bei den reinen Elektro-Pkw jedoch der zweitstärkste Monat. Die 32.234 neuen Elektroautos im vergangenen Monat erreichten unter allen Antriebsarten einen Anteil von 14,4 Prozent.

Laut dem Kraftfahrt-Bundesamt kamen im Juni dieses Jahres noch 65.363 neue Hybrid-Pkw (-14,6 Prozent; Anteil: 29,1 Prozent) hinzu, darunter 26.203 Plug-in-Hybride (-16,3 Prozent, Anteil: 11,7 Prozent). In der Summe hatten somit im Juni 58.437 Neuzulassungen oder 26,1 Prozent einen Ladestecker. Neuzulassungen von Brennstoffzellen-Pkw verzeichnete das KBA insgesamt 55 Stück.

Die Neuzulassungen von Pkw mit Benzinmotoren nahmen um 23,2 Prozent ab, so dass ihr Anteil bei 37 Prozent lag. Etwas geringer war der Rückgang bei den Diesel-Pkw, die im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Minus von 22,3 Prozent verzeichneten und noch auf einen Anteil von 18,9 Prozent kamen.

Nach Abschluss des ersten Zulassungshalbjahres wurden insgesamt 1.237.975 Neuwagen über alle Antriebsarten hinweg zugelassen und damit -11,0 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Mit Blick auf die reinen Elektro-Pkw ergibt sich folgendes Bild: Von Januar bis Juni 2022 wurden insgesamt 167.263 Elektroautos zugelassen – ein Plus von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (148.716 Neuzulassungen). Der Anteil stieg gegenüber den ersten sechs Monaten im Jahr 2021 um 2,8 Prozentpunkte. Die Plug-in-Hybride kamen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres auf insgesamt 138.880 Neuzulassungen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist dies ein Minus von 13,9 Prozent (163.571 Neuzulassungen). Der Anteil in diesem Segment ging gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 um 0,6 Prozentpunkte zurück. Eine genauere Halbjahresanalyse liefern wir Ihnen in den nächsten Tagen.

Genau 2.973 Fiat 500 wurden im Juni in Deutschland neu zugelassen, womit sich dieses Modell den ersten Platz der BEV-Statistik sichern konnte. Dahinter folgt mit deutlichem Abstand das Tesla Model Y mit 2.144 Neuzulassungen. Der Volkswagen e-Up schaffte es auf 1.765 Neuzulassungen, was für den E-Kleinstwagen den dritten Rang bedeutet.

Auch in der Halbjahresauswertung konnte sich der Fiat 500 den ersten Platz sichern. Von dem Modell der Italiener kamen insgesamt 11.278 Exemplare neu auf die Straße- Dahinter musste sich das Tesla Model 3 mit insgesamt 10.801 Neuzulassungen einreihen. Der Hyundai Kona Elektro kam im gleichen Zeitraum auf 7.587 Neuzulassungen, was ihm den dritten Platz bescherte.

Modelle (reine Elektro-Pkw)JanuarFebruarMärzAprilMaiJuniGesamtRang
Fiat 5001.2611.3921.9911.8271.8342.97311.2781
Tesla Model 32773.6905.51637318176410.8012
Hyundai Kona Elektro1.0051.3121.5881.1171.3231.2427.5873
Tesla Model Y1422.2542.5292771122.1447.4584
Volkswagen ID.4 / ID.58961.0331.0268141.8491.4107.0285
Opel Corsa-e1.0517025298591.8891.5016.5316
Volkswagen ID.39421.0236814621.3561.6206.0847
Renault Zoe8241.1011.4687428391.0956.0698
Skoda Enyaq iV7448221.0271.0301.1731.1445.9409
Audi e-tron (inkl. Sportback)6776151.1131.0071.1471.0315.59010
BMW i37829741.7941.1804513255.50611
Volkswagen e-Up8617464964931.1231.7655.48412
Smart EQ Fortwo7949219459471.1355605.30213
Mini Cooper SE7288551.0503819701.0935.07714
Hyundai Ioniq 59549487234391.0438914.99815
Renault Twingo Electric8076677714609898164.51016
Audi Q4 e-tron6376477904539147084.14917
Peugeot e-2085793895046727568713.77118
Dacia Spring Electric5011863864991.3266903.58819
Opel Mokka-e6615874591642888102.96920
Kia e-Niro3065545335544523072.70621
Mercedes-Benz EQB1653764176124724602.50222
Seat Cupra Born102752642468358882.41023
Mercedes-Benz EQA4734402813154613402.31024
Citroën ë-C41822814083955554542.27525
Polestar 21723635654654542392.25826
Smart EQ Forfour398392849369140372.18527
Ford Mustang Mach-E3063094233383344602.17028
Peugeot e-20084524344001912923882.15729
Kia EV62592283934014093772.06730
Porsche Taycan3102723442633873791.95531
Nissan Leaf2313305782743071851.90532
BMW iX31992473373583042271.67233
BMW iX2342772892053112751.59134
BMW i4832002972582772611.37635
Sonstige1632412182262202971.36536
Mercedes-Benz EQS1473002932531791851.35737
MG ZS EV731501523812182581.23238
Audi e-tron GT1781822111772272041.17939
Mercedes-Benz EQC2263501581161311661.14740
Mercedes-Benz EQE00413224702931.12641
Renault Megane E-Tech06169386489842
Hyundai Ioniq Elektro891083091508510985043
Mercedes-Benz EQV6012613412512515572544
Volvo XC40 Pure Electric7023423094503271045
Kia e-Soul991271451371017868746
Mazda MX-301849412156825359047
Honda e814553112934442848
Opel Combo-e02066125354437149
Citroën ë-Berlingo372910356557835850
Mercedes-Benz eVito27603553433825651
„Audi „“Sonstige“““25376168352625252
Opel Zafira-e Life40473849303023453
Volvo C40 Pure Electric1085252811223354
MG 5 Electric00348549920455
Peugeot e-Rifter31225743232620256
Jaguar I-Pace19283233225518957
Toyota BZ4X0000017517558
MG Marvel R571779382216859
„Volkswagen „“Sonstige“““31362523112915560
Ssangyong Korando e-Motion631811179312161
„Porsche „“Sonstige“““1518219312111562
Volkswagen Abt Transporter22171991989463
Toyota Proace Electric3837105127564
„Hyundai „“Sonstige“““039341846865
DS 3 Crossback E-Tense1682091106466
Peugeot e-Expert1691291256367
Nissan e-NV200916542235968
Citroën ë-Jumpy811117174569
Seat Mii electric61542202970
Volkswagen ID. Buzz000015112671
Fiat E-Ulysse00018142372
„Nissan „“Sonstige“““00210002173
Nissan Ariya00010192074
Subaru Solterra00001192075
Volkswagen e-Crafter0008601476
„Kia „“Sonstige“““2505001277

Eine Besonderheit sollte noch erwähnt werden: Bei vielen Modellen gibt es neben einer Pkw- auch eine Transporter-Variante. Jedoch werden diese beim KBA bei den Pkw-Zulassungen nicht aufgelistet – dementsprechend auch nicht in unserem eMobility-Dashboard. So gab es bei den Pkw-Zulassungen in den vergangenen Monaten beispielsweise keine Zulassungen für den Opel Vivaro-e. Der Nissan e-NV200 wird zwar aufgeführt, dabei handelt es sich aber nur um die Pkw-Zulassungen. Dieser Umstand gilt auch für alle anderen Hersteller. Bedeutet: In Deutschland sind mehr Elektrofahrzeuge unterwegs, als es die Statistik der Pkw-Neuzulassungen aussehen lässt.
kba.de, kba.de (Excel, einzelne Modelle)

9 Kommentare

zu „eMobility-Dashboard Juni: 32.234 reine Elektro-Pkw“
Thomas
22.07.2022 um 09:16
@ Redaktion electrive.net In der Liste findet man den Aiways nicht. Laufen die Fahrzeuge unter sonstige oder wurden sie vergessen?
Daniel Bönnighausen
22.07.2022 um 09:18
Hallo,genau, die laufen unter Sonstige. Der Hersteller wird aktuell noch nicht gesondert vom KBA ausgegeben.
Andreas V.
22.07.2022 um 09:27
Weiß man ob es dafür eine klare Regel gibt (z.B. >= 1%), oder passiert das nach Lust (?) und Laune des Amtsschimmels?
Daniel Bönnighausen
22.07.2022 um 09:30
Hallo,es gibt dafür eine Regel. Ich hatte dazu 2019 mal bei e.GO angefragt und folgende Antwort erhalten: "Fahrzeuge mit weniger als 10 Neuzulassungen / Monat werden in den KBA-Statistiken zugunsten einer übersichtlichen Darstellung nicht gesondert ausgewiesen. Es handelt sich um sogenannte Abschneidegrenzen. Fahrzeuge mit entsprechend geringen Anteilen werden unter „Sonstige“ ausgewiesen."
Andreas V.
22.07.2022 um 09:29
@Redaktion: Glückwunsch! So ist die Darstellung des Charts besser erfaßbar. Bitte so beibehalten!
Emobilitätsberatung-berlin K.D.Schmitz
22.07.2022 um 14:01
Glückwunsch. Eine super Auflistung, absolut übersichtlich. Das bei der Einführung am meisten unterschätzte Model, ist ja wohl der Fiat 500e. Wer hätte das bei Einführung gedacht.
Nörgler
22.07.2022 um 14:10
Zahl des Monats: Bei derzeitigem Ausbaustand benötigen wir 127 Jahre, um den gesamten Pkw-Bestand der BR Deutschland auf E-Mobile umzustellen.
Nörgler
22.07.2022 um 14:47
Das war natürlich eine unsinnige Rechnung (Milchmädchenrechnung), die Wahrheit ist viel deprimierender. Geht man davon aus, dass ca. 6 % aller Autokäufe in den arteigenen technischen Ersatz gehen (also ohne Zugewinn an Bestandsanteilen), dann liegt die Grenze des EV-Anteils am Kfz-Bestand bei 0,54 Mio. Mehr können es dann nicht werden, das sind dann etwa 1,1 % des Pkw-Bestands. Eigentlich haben wir diesen Stand schon längst erreicht und wir krebsen im Kreis. Kommt hinzu bzw. davon ab die Anzahl der EV, die ins Ausland verschoben werden. Fazit: Ein Ding der Unmöglichkeit.
Nörgler
23.07.2022 um 10:07
Sorry, das war leider ein Beitrag der Art "Finde den Fehler!". Weil das Thema durchaus interessant ist, habe ich nochmal nachgerechnet. Bei 32.200 Zulassungen monatlich ergeben sich 386.400 jährlich. Unter Annahme von 6 % technischer Ersatzbeschaffung pro Jahr ergibt sich ein Grenzwert von 386.400 / 6 * 100 = 6,44 Mio. Fahrzeugen, die mit der gegebenen Beschaffungsmenge unterstützt werden können. Das sind rund 13 % des Pkw-Bestands in BRD. Zur Unterstützung einer Menge von 48,5 Mio. Pkw (derzeitiger Bestand) müssten jährlich 2,91 Mio. oder monatlich 242.500 Fahrzeuge über den Ladentisch verkauft werden. Das stimmt in etwa mit der Statistik des KBA überein. In der Praxis müssen es aber wesentlich mehr werden, um den "Massewechsel" in 10 - 12 Jahren durchzuführen und - unserer Regierung sei's gedankt - die Abwanderung ins Ausland auszugleichen. Ob und wann sich bei den gegebenen Hindernissen ein Hochlauf um den Faktor 10 hinbekommen lässt, erscheint zweifelhaft, ebenso wie das "Verbrenner-Aus" 2035.

Schreiben Sie einen Kommentar zu Andreas V. Antworten abbrechen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch