US-Regierung stellt Anforderungen für Ladeinfrastruktur-Förderung vor

Die US-Regierung hat die endgültigen Anforderungen festgelegt, die alle Ladestationen für Elektrofahrzeuge erfüllen müssen, um für das 7,5 Milliarden Dollar schwere Förderprogramm qualifiziert zu sein. Dabei gab es noch eine Einigung mit Tesla über die Förderfähigkeit der Supercharger.

Wie vorab durchgesickert, wird die Verwendung des Schnellladestandards CCS dabei zur Bedingung gemacht. Förderfähig sind zudem nur Ladestationen, die in den USA gebaut wurden. Auch das galt bereits als wahrscheinlich, weshalb unter anderem auch zahlreiche europäische Ladegeräte-Hersteller in den vergangenen Monaten ihre Produktionskapazitäten in den USA erhöht haben – teilweise mit ganz neuen Werken.

Das mit 7,5 Milliarden Dollar (7 Milliarden Euro) geförderte Ladenetz bestehend aus 500.000 Schnellladestationen entlang der Highways ist ein wichtiger Baustein in dem Plan von US-Präsident Joe Biden, dass in den USA im Jahr 2030 die Hälfte aller Neuwagen-Verkäufe auf Elektroautos entfällt. Die Mitteilung ist im gewohnt patriotischen Stil gehalten. Das neue Maßnahmenpaket ziele darauf ab, „ein bequemes, zuverlässiges und ‚Made-in-America‘-Ladenetz für Elektrofahrzeuge (EV) zu schaffen, damit der große amerikanische Roadtrip elektrifiziert werden kann“. Bald sollen sich Städte, Gemeinden und Bundesstaaten für die erste Runde der Förderung bewerben können.

In diesem Zusammenhang kündigt das Weiße Haus auch an, dass Tesla bis Ende 2024 mindestens 7.500 seiner Supercharger und Destination Charger „für alle Elektrofahrzeuge verfügbar“ machen wird, darunter mindestens 3.500 Supercharger mit 250 Kilowatt Leistung. Tesla will sein Supercharger-Netz in den USA bis Ende 2024 mehr als verdoppeln. Das kann nun auch mit Fördermitteln aus Washington geschehen.

 

Eine Bezahlmethode für alle Ladestationen

Das vorgestellte Maßnahmenpaket besteht unter anderem aus den vom Verkehrsministerium festgelegten Standards für Ladestationen (unter anderem mit der CCS-Pflicht), aber auch einem Plan der Federal Highway Administration (FHWA), in dem die Vorgaben zur US-Produktion der Ladestationen festgehalten werden. Dieser Plan sieht zum Beispiel vor, dass „ab sofort die Endmontage und alle Fertigungsprozesse für Ladegerätegehäuse aus Eisen oder Stahl in den Vereinigten Staaten stattfinden. Bis Juli 2024 müssen mindestens 55 Prozent der Kosten aller Komponenten ebenfalls im Inland hergestellt werden“.

Weitere Vorgaben sind etwa eine Uptime von 97 Prozent oder eine einfache Bezahlmethode für alle geförderten Ladestationen. Und die Betreiber müssen zahlreiche Daten zur Verfügung stellen, etwa den exakten Standort, Preise und Verfügbarkeit. „Gemeinsam werden die Standards sicherstellen, dass die von verschiedenen Netzen betriebenen Ladegeräte ähnlich funktionieren und den Reisenden ein vorhersehbares Ladeerlebnis bieten – unabhängig davon, welches Auto sie fahren oder in welchem Bundesstaat sie laden“, so das Weiße Haus.

Das US-Energieministerium gibt zudem Fördermittel in Höhe von 7,4 Millionen Dollar für sieben Projekte frei, die Lade- und Wasserstoff-Infrastruktur für mittelschwere und schwere Fahrzeuge in 23 Bundesstaaten aufbauen.

„Dies ist ein großer Schritt in Richtung einer Welt, in der jeder Nutzer von Elektrofahrzeugen überall im Land sichere und zuverlässige Ladestationen finden kann“, sagt US-Verkehrsminister Pete Buttigieg. „Wir etablieren gemeinsame, universelle Standards für Ladestationen für Elektrofahrzeuge, genau wie die für Tankstellen, damit das Aufladen eines Elektrofahrzeugs außerhalb des Hauses so vorhersehbar und zugänglich ist wie das Befüllen eines Benzintanks.“

„Die heutigen Ankündigungen werden die Herausforderungen einer weit verbreiteten Einführung von Elektrofahrzeugen angehen, indem sie den Weg für ein landesweites Netz von Ladestationen ebnen, das noch zugänglicher und erschwinglicher ist als herkömmliche Tankstellen“, sagt US-Energieministerin Jennifer M. Granholm. „Dieses historische Unterfangen wird das Wirtschaftswachstum ankurbeln, das von amerikanischen Arbeitern angetrieben wird, die die Ziele von Präsident Biden erfüllen werden, damit Amerika die Welt bei der Herstellung und Einführung von Elektrofahrzeugen anführt.“

Dass diese ganzen Regelungen nicht ohne Weiteres einfach und zeitnah umzusetzen sind, ist offenbar auch den Machern dahinter klar geworden: Die FHWA will im Februar und März zahlreiche Webinare anbieten, bei denen Staaten und Gemeinden informiert und über eine mögliche technische Unterstützung beim Aufbau der Ladeinfrastruktur aufgeklärt werden können.
whitehouse.gov, dot.gov, dot.gov (Anforderungen inkl. CCS als PDF), dot.gov (Anforderungen zu Produktion als PDF), energy.gov (H2-Förderprogramm)

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