Harley-Davidson bringt E-Motorrad-Marke LiveWire nach Europa

Harley-Davidson startet mit seiner Elektromotorrad-Marke LiveWire nun auch in Europa. Das erste Modell LiveWire One ist ab sofort in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und in Großbritannien reservierbar. Die Auslieferungen sollen ab April 2023 erfolgen.

Der Start in Europa sei ein „aufregender Schritt in der geografischen Expansionsstrategie des Unternehmens und der Elektrifizierung des Motorradfahrens auf der ganzen Welt“, so LiveWire in einer Mitteilung. LiveWire war zunächst der Modellname der elektrischen Harley, wurde aber später zum Namen der ganzen Elektro-Submarke. Die Harley-Davidson LiveWire wurde in diesem Zuge in LiveWire One umbenannt.

In Deutschland liegt der Preis bei 24.990 Euro. Damit ist die LiveWire One ein gutes Stück günstiger als bei dem ersten Versuch unter dem Harley-Davidson-Markennamen 2019: Damals wurde das Modell in Deutschland ab 32.995 Euro angeboten. Interessenten in den vier genannten Märkten können das Elektro-Motorrad ab sofort für 100 Euro reservieren und sollen dann eine bevorzugte Lieferung im April erhalten. Für den Vertrieb der One wurden im Vorfeld 30 Händler in Europa „mit EV-Fähigkeiten ausgestattet“, wie es in der Mitteilung heißt.

Die LiveWire One für Europa entspricht offenbar weitgehend der bekannten US-Version. Die Batteriegröße wird mit 15,4 kWh angegeben, was laut der US-Mitteilung in der Stadt für bis zu 146 Meilen oder 235 Kilometer Reichweite ausreichen soll. Im deutschen Konfigurator werden für die Stadt 235 Kilometer und kombiniert 153 Kilometer angegeben. Zum Motor gibt es keine aktuellen Angaben, bei der 2019 vorgestellten LiveWire leistete die E-Maschine 78 kW und konnte damit das Motorrad auf bis zu 177 km/h beschleunigen. Fahrbereit soll das Motorrad 255 Kilogramm wiegen.

Ein wichtiger Punkt wird aber nicht erwähnt: Das US-Modell ist für das DC-Laden mit dem CCS1-Standard ausgerüstet, in Europa sind aber CCS2-Ladestecker und auch Typ-2-Stecker für das AC-Laden Standard. In der Mitteilung wird nur angegeben, dass die One in 30 Minuten von 20 auf 80 Prozent laden können soll. Auf der deutschen Homepage von LiveWire gibt es die Aussage, dass die Maschine „einen standardmäßigen J1772-Ladestecker“ verwende – das wäre der in den USA verbreitete Typ-1-Stecker für das AC-Laden.

Den Auslieferungsbeginn des zweiten LiveWire-Modells S2 Del Mar in den USA hatte Harley-Davidson wie berichtet vom ersten auf das zweite Halbjahr 2023 verschoben. Ob und wann die S2 Del Mar nach Europa kommt, wird noch nicht erwähnt.
businesswire.com, livewire.com (Konfigurator)

2 Kommentare

zu „Harley-Davidson bringt E-Motorrad-Marke LiveWire nach Europa“
Matthias
20.03.2023 um 21:55
Wie so oft sind die Leute, die Webseiten übersetzen oder erstellen, nicht gut informiert. Die Livewire-Seite spricht auch von "220-V-Steckdose" obwohl in Europa vor Jahrzehnten auf 230 V harmoniert wurde. Die LW-Motorräder H-D jedenfalls wurden schon vor Jahren in Deutschland mit CCS geladen, während die Webseite noch in San Francisco, in Meilen und sonstige Amerikanismen festhängt.Wichtiger als die teure One ist die Del Mar. Die kann allerdings gar nicht schnellladen, kopiert den Fehler von Zero, wo teure, schwere, platzraubende AC-Ladegeräte ins Moped gepackt werden anstatt die Akku-Spannung auf das CCS-Minimum von 200 Volt anzuheben und die bereits gut verfügbaren externen DC-Schnelllader zu nutzen.Und was allen E-Fahrzeugen fehlt: Bidirektionales Laden für die Nutzung als Stromspeicher. Normale PKW stehen 23 Stunden am Tag, Spaßfahrzeuge wie Zweirad, Cabrio, Wohnmobile sind teils monatelang außer Betrieb.
Machiochi
16.05.2023 um 13:19
Nissan Leaf, Renault und Fiat 500e können sehr wohl bidirektionales Laden, nur ist es in D leider noch nicht erlaubt!

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