Corvus Energy launcht maritimes BZ-System mit Toyota-Technologie

Der Energiespeicher-Spezialist Corvus Energy hat ein Brennstoffzellen-System für die Schifffahrt mit Technologie von Toyota vorgestellt. Das Corvus Pelican Fuel Cell System nutzt vier Toyota-Brennstoffzellenmodule und kann mit Batterien von Corvus kombiniert werden.

Dass Corvus Energy ein System mit Toyota-Technologie entwickeln will, ist schon lange bekannt – eine entsprechende Kooperation wurde bereits im Februar 2021 geschlossen. Das nun vorgestellte Corvus Pelican Fuel Cell System (FCS) resultiert aus dem H2NOR-Forschungsprojekt, das Corvus Energy und Toyota gemeinsam mit weiteren Partnern initiiert haben. Das Ziel war die beschleunigte Entwicklung und Produktion von nachhaltigen und skalierbaren maritimen Wasserstoff-Brennstoffzellensystemen, um so zu sicheren, sauberen und effizienten Schiffen beizutragen.

Laut Corvus Energy sollen „ausgewählte Pilotprojekte“ noch in diesem Jahr möglich sein, auch die Typgenehmigung ist für 2023 geplant. Das fertige Pelican FCS soll dann ab 2024 kommerziell verfügbar sein und ausgeliefert werden. Die konkreten Leistungsdaten nennt das Unternehmen aber noch nicht.

Da die Brennstoffzellenmodule von Toyota an sich bekannt sind (mit 60 oder 80 kW Leistung, Spannungsbereich von 400 bis 750 Volt, horizontales oder vertikales Gehäuse), lag der Fokus in der zweijährigen Entwicklungsphase auf einem für die Schifffahrt geeigneten drucksicheren Gehäuse, um das auf See erforderliche Sicherheitsniveau zu erreichen. „Das modulare System ist ‚inhärent gassicher‘ – der umgebende Maschinenraum ist also unter allen Bedingungen gasdicht. Dies minimiert den Bedarf an zusätzlichen Sicherheitsunterstützungs- und Belüftungssystemen und ermöglicht eine effiziente Integration des Brennstoffzellensystems in den Schiffsrumpf“, schreiben sowohl Toyota als auch Corvus Energy in ihren Mitteilungen.

Ein Brennstoffzellensystem benötigt aber immer noch einen Energiespeicher in Form einer Batterie – die Brennstoffzelle erbringt ihre Leistung am besten bei stabiler Last, die Lastschwankungen werden von der Batterie gepuffert. Corvus Energy entwickelt derzeit mit „CoPilot“ eine Anwendung, die Systemintegratoren dabei unterstützt, die Energie optimal zwischen Brennstoffzellensystemen und Batterien zu verteilen. Das soll auch die Lebensdauer der Komponenten erhöhen und die Gesamtbetriebskosten senken.

„Unsere Mission ist es, eine saubere Zukunft voranzutreiben, und im Laufe der Jahre waren wir Pioniere bei vielen verschiedenen Schiffstypen. Batterien können uns jedoch nicht bis zum Ende bringen. Wenn Sie emissionsfrei mit dem Schiff fahren wollen, müssen Sie saubere Energie in einem anderen Format mitbringen“, sagt Geir Bjørkeli, CEO von Corvus Energy. „Wir sind fest davon überzeugt, dass Wasserstoff die natürliche Wahl für kürzere und mittlere Strecken ist, da dies der energieeffizienteste Weg ist. Das Sicherheitsniveau sowie die Flexibilität und der modulare Aufbau werden die Schiffsantriebstechnik in Zukunft revolutionieren.“

„Toyota hat sich zu einer Multitechnologie-Strategie verpflichtet, die auf CO2-Neutralität im Straßenverkehr, aber auch im Schiffsverkehr abzielt“, erklärt Thiebault Paquet, Leiter des Brennstoffzellengeschäfts bei Toyota Motor Europe. „Der Erfolg hängt von einem ganzheitlichen Ansatz ab, der Wasserstoffangebot und -nachfrage in wirtschaftlich tragfähigen Ökosystemen zusammenführt. Die Schifffahrt und die Häfen stehen im Mittelpunkt eines solchen Ökosystems.“
toyota-media.de, corvusenergy.com (Mitteilung), corvusenergy.com (Produktseite)

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