Volvo Energy und Connected Energy kreieren 2nd-Life-Speicher

Volvo Energy kooperiert mit dem britischen Unternehmen Connected Energy, um ausgediente Batterien aus seinen elektrischen Lkw, Bussen und Maschinen zur Anschlussverwendung in stationären Energiespeichern einzubauen. Entsprechende Systeme sollen 2025 auf den Markt kommen.

Beide Seiten haben nun eine Zusammenarbeit vereinbart, um gemeinsam stationäre Second-Life-Speichersysteme zu entwickeln. Die Kreation solcher Systeme auf Basis der von Volvo bereitgestellten Altbatterien soll noch in diesem Jahr beginnen. Letztere sollen in der Regel noch über bis zu 80 Prozent ihrer ursprünglichen Energiespeicherkapazität verfügen. „Connected Energy hat eine Technologie entwickelt, um diese verbleibende Kapazität nutzbar zu machen und sie effektiv in stationären Energiespeicheranwendungen einzusetzen“, teilt Volvo Energy mit. Die 2021 unter dem Dach des schwedischen Nutzfahrzeugherstellers Volvo Group (nicht zu verwechseln mit dem Autobauer Volvo Cars) gegründete Tochter will die serienreifen Systeme dann voraussichtlich Anfang 2025 auf den europäischen Markt bringen.

„Die Volvo Group will sicherstellen, dass jede Batterie, die unsere Fahrzeuge antreibt, ihr volles Potenzial ausschöpft, bevor sie recycelt wird“, kommentiert Elisabeth Larsson, Senior Vice President Sales & Services von Volvo Energy, die frisch vereinbarte Kooperation. Die Wiederverwendung der Batterien im Einklang mit den Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft sei gut für die Umwelt, gut für den Verbraucher und gut für die Volvo Group. „Unser Ziel einer vertieften Zusammenarbeit mit Connected Energy, das wir heute bekannt gegeben haben, ist ein wichtiger Meilenstein in unserem Bestreben, von einem linearen Geschäftsmodell zu einem Kreislaufmodell überzugehen, indem wir den gesamten Lebenszyklus der Batterien optimieren und gleichzeitig ein Produkt schaffen, das den Übergang zu einer mit erneuerbaren Energien betriebenen Welt ermöglicht.“

Die Volvo Group hatte über Volvo Energy bereits im vergangenen Jahr rund 4 Millionen Pfund in Connected Energy investiert und damit einen Anteil von zehn Prozent an den Briten erworben. Matthew Lumsden, CEO von Connected Energy, bezeichnet die Kooperation als einen spannenden nächsten Schritt in der bestehenden Beziehung zu Volvo Energy, „der uns in die Lage versetzen wird, unsere Technologie in großem Maßstab auf den europäischen Markt zu bringen“. In den kommenden Jahren werde das Volumen der zurückgegebenen Batterien aus Anwendungen der ersten Nutzungsphase erheblich zunehmen. „Dies stellt eine wichtige Chance für OEMs wie die Volvo Group dar. Gemeinsam haben wir das Potenzial, Second-Life-Energiespeichersysteme zu entwickeln und zu vermarkten, die Elektrofahrzeuge noch nachhaltiger machen.“

Im Zuge einer mit 15 Millionen Pfund abgeschlossenen Finanzierungsrunde (zu der Volvo Energy besagte 4 Millionen Pfund beisteuerte) gab Connected Energy Mitte 2022 an, seinen Betrieb ausweiten und „in die Projektentwicklung im Versorgungsmaßstab“ einsteigen zu wollen. Mit dem „M-STOR“-System soll auch das erste groß angelegte System entwickelt werden. Der Energiegehalt der Second-Life-Speicher soll dabei zwischen 20 und 40 MWh liegen. Bisher stammen die Alt-Akkus u.a. von Renault, Forsee und Jaguar Land Rover.

Connected Energy hatte nach damaligem Stand bereits über 16 betriebsbereite Systeme in ganz Europa installiert, konkret in Belgien, Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien, das größte an der Cranfield University in Bedfordshire. Auch Volvo Energy hat nach eigenen Angaben vor Kurzem die bestehende E-STOR-Technologie von Connected Energy in seiner Anlage in Göteborg eingebaut. Das System werde genutzt, um seine Reaktionsgeschwindigkeit auf das schwedische Stromnetz zu testen und zu überprüfen, heißt es.

Volvo Buses hatte bereits 2020 ein Second-Life-Projekt für die Alt-Akkus aus E-Bussen angekündigt. Damals wurde ein Abkommen mit Batteryloop, einer Tochter von Stena Recycling, geschlossen.
connected-energy.co.uk

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