SVOLT plant weiteres Batteriewerk außerhalb von China

SVOLT prüft den Bau eines weiteren Werks für Batteriezellen mit 50 GWh Jahreskapazität. Wie das Unternehmen mitteilt, ist Finnland einer von mehreren Standorten sowohl innerhalb als auch außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR), die dafür in Betracht kommen.

Bild: SVOLT

In der per E-Mail verschickten Mitteilung ist von „einer weiteren“ Produktionsstätte die Rede. Im April 2023 hatte Bloomberg berichtet, dass SVOLT insgesamt fünf Zellfabriken in Europa plant. Zuletzt gab es Gerüchte um einen Großauftrag von BMW, wonach SVOLT ab Ende 2027 in Europa Batteriezellen mit einem Gesamtvolumen von knapp 90 GWh an den Autobauer liefern soll.

Dass Finnland der einzige namentlich erwähnte Kandidat für das Werk ist, wird von SVOLT mit „bedeutenden Rohstoffvorkommen, einer grünen Energieinfrastruktur und einer nachhaltigen Lieferkette für die Batterieindustrie“ begründet. Finnland ist zwar nur „in die Auswahlliste“ aufgenommen worden, es ist aber auch von einem potenziellen Standort die Rede – SVOLT scheint also schon ein Grundstück oder eine Region im Blick zu haben, will sich aber noch nicht im Detail dazu äußern. Selbst ein Zeitrahmen für die Entscheidungsfindung oder einen möglichen Produktionsbeginn wird noch nicht erwähnt.

Dafür stellt das Unternehmen klar, dass jede Investition im Europäischen Wirtschaftsraum „finanzielle Unterstützung in Form von öffentlichen Mitteln“ erfordere. Nur so könne die Investition „unter den gegebenen Umständen und der Wettbewerbssituation im Vergleich zu Ländern außerhalb des EWR wirtschaftlich tragfähig“ sein. Es wird also nicht nur von der Attraktivität des Standorts, sondern auch den Verhandlungen mit der finnischen Regierung abhängen.

„Mit einer zusätzlichen Batteriezellfabrik wollen wir einen wichtigen Beitrag zur emissionsfreien Mobilität leisten und die Energiewende vorantreiben“, sagt Kai-Uwe Wollenhaupt, President SVOLT Europe & Senior Vice President SVOLT Energy Technology. „Ein Projekt dieser Größenordnung ist auf die enge Zusammenarbeit aller Entscheidungsträger angewiesen: SVOLT, lokale Behörden und die nationale Regierung. Entscheidungen zu neuen Standorten werden immer von mehreren Faktoren getrieben: Neben einer wettbewerbsfähigen und zuverlässigen Infrastruktur können auch Fördermittel wichtige und notwendige Bestandteile des endgültigen Standortauswahlprozesses sein.“

Zwei Fabriken hat das Unternehmen für Europa schon angekündigt, beide liegen in Deutschland. Der Umbau eines bestehenden Werks zu einer 12-Gigawatt-Anlage im brandenburgischen Lauchhammer läuft zurzeit. Der Baubeginn einer angekündigten 2-Milliarden-Euro-Fabrik im Saarland wurde aufgrund lokaler Proteste auf mindestens 2027 verschoben. Da SVOLT ab 2025 den Stellantis-Konzern beliefern wird (dabei könnte es sich um die LFP-Zellen für den kürzlich vorgestellten Citroën ë-C3 und seine angekündigten Schwestermodelle handeln), dürfte dieser Auftrag aus Lauchhammer bedient werden.

Klar ist: SVOLT will expandieren. „Die Expansionsstrategie von SVOLT antizipiert die rasante Entwicklung der Elektromobilität weltweit. Dazu gehört auch der Schritt aus dem heimischen Markt hinaus in die Welt“, sagt Hongxin Yang, Vorsitzender und CEO von SVOLT Energy Technology. „SVOLT ist sich der Notwendigkeit dieser Vorgehensweise im Sinne der Kundenorientierung bewusst und strebt danach, den Kundenbedürfnissen auf diese Weise besser gerecht zu werden. Wir wollen so schnell wie möglich weitere Kapazitäten aufbauen, um unsere Kunden außerhalb Chinas beliefern zu können. Die Entscheidung für einen neuen Standort wird aber immer von mehreren Faktoren geleitet: Planungssicherheit und wirtschaftliche Machbarkeit sind die wichtigsten.“

Quelle: Info per E-Mail

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