China: BMW-Partner Brilliance soll Ausstieg aus Joint Venture BBA erwägen

Brilliance könnte sich vollständig aus dem Auto-Joint-Venture mit BMW in China zurückziehen. Laut einem Agenturbericht erwägt die Muttergesellschaft von Brilliance zur eigenen Kapitalbeschaffung den Verkauf des 25-prozentigen Anteils am Joint Venture mit BMW.

Das Gemeinschaftsunternehmen zwischen BMW und Brilliance China Automotive Holdings besteht seit 2003 und hat seinen Sitz ist in Shenyang. Viele Jahre handelte es sich um ein 50:50-Join-Venture, ehe BMW im Jahr 2022 mit 75 Prozent die Mehrheit bei BMW Brilliance Automotive (BBA) übernahm. Laut Bloomberg sucht die Muttergesellschaft Brilliance China Automotive Holdings aktuell nach Wegen, um frisches Kapital zu beschaffen, und erwäge im Zuge dessen auch einen Verkauf der verbliebenen 25 Prozent des Joint Ventures.

Dabei beruft sich die Nachrichtenagentur auf anonym gehaltene Personen, „die mit der Angelegenheit vertraut sind“. Weiter heißt es, dass mehrere chinesische Autobauer in die Vorgespräche über den Verkauf der Anteile involviert seien, darunter auch FAW. Da noch keine endgültige Entscheidung gefallen ist, könnte es laut Bloomberg aber auch bei der aktuellen Gesellschafterstruktur von BBA bleiben.

Das aktuelle 75:25-Besitzverhältnis trat im Februar 2022 in Kraft. Die dafür benötigte sogenannte Business Licence hatte BBA zuvor von den chinesischen Behörden erhalten. Damit wurde parallel die 2018 noch unter Harald Krüger angekündigte Verlängerung des Joint-Venture-Vertrags bis zum Jahr 2040 wirksam. Gezahlt haben soll BMW für die 25 Prozent an Brilliance im vergangenen Jahr umgerechnet 3,6 Milliarden Euro.

„Der heutige Tag markiert einen wichtigen Schritt, um unser langes und erfolgreiches Engagement in China kontinuierlich auszubauen“, sagte BMW-Chef Oliver Zipse anlässlich der Anteilsübernahme im Februar 2022. „Denn wir sind überzeugt: Unsere Erfolgsgeschichte auf dem weltgrößten Automobilmarkt wird auch zukünftig nur Hand in Hand mit dem Wachstum und der Weiterentwicklung unseres Joint Ventures BBA gehen. Unser bis 2040 verlängerter Joint Venture Vertrag bildet dabei die Basis für nachhaltigen unternehmerischen Erfolg, der gleichzeitig Wachstum und Wohlstand in der Provinz Liaoning und darüber hinaus schafft.“

Inzwischen sind die Pläne für China konkreter geworden. BMW will beispielsweise seine Elektroautos der „Neuen Klasse“ auch in China fertigen. Nach der Markteinführung 2025 werden die E-Modelle der nächsten Generation ab 2026 auch von BBA in Shenyang produziert – ebenso wie die dafür erforderlichen Batterien.

Außerdem stellte BMW im August eine spezielle Ausführung seiner 5er Limousine und des vollelektrischen i5 für den chinesischen Markt vor. Die China-Ableger erhalten unter anderem einen längeren Radstand, mehr Raum im Fond sowie spezifische Design- und Ausstattungsmerkmale. Die 5er Limousine und der i5 für den chinesischen Markt werden im Werk Dadong von BMW Brilliance Automotive in Shenyang produziert. 

bnnbloomberg.ca

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