Polestars dritter Streich: SUV-Coupé Polestar 4 ab 61.900 Euro verfügbar

Polestars elektrisches SUV-Coupé - der Polestar 4 - ist ab sofort offiziell in Europa und Australien erhältlich. Auf dem deutschen Markt ruft die Marke für das Modell im Online-Verkauf einen Einstiegspreis von 61.900 Euro auf.

polestar 4 2023 03 min
Bild: Polestar

In China erfolgten der Produktionsstart und die ersten Auslieferungen des Polestar 4 Ende 2023. Hergestellt wird das Modell in der SEA-Fabrik von Geely Holdings in Hangzhou Bay. Dort werden ab Mitte 2024 auch die ersten Exemplare für die europäischen Märkte vom Band laufen. Die hiesigen Auslieferungen sollen im August beginnen. Den Bestellstart für Europa macht Polestar jetzt offiziell – und nennt auch erstmals Preise. So wird die einmotorige Version des Polestar 4 in Deutschland für 61.900 Euro und die zweimotorige Variante für 69.900 Euro – je zuzüglich Überführungsgebühren – angeboten.

Der Polestar 4 ist als SUV-Coupé – sowohl bei der Größe als auch dem Preis – zwischen der Mittelklasse-Limousine Polestar 2 und dem größeren SUV Polestar 3 positioniert. Ersterer steht ab 46.275 Euro im deutschen Konfigurator, letzterer kostet mindestens 88.600 Euro. Polestar betont, dass es sich beim Polestar 4 um das bisher schnellste Serienfahrzeug der Marke handelt: mit einem Spurt von 0 auf 100 km/h in 3,8 Sekunden.

Doch der Reihe nach: Das neue SUV-Coupé baut auf der Sustainable Experience Architecture (SEA) von Geely auf, die in den vergangenen Jahren die Basis für zahlreiche Elektrofahrzeuge gebildet hat. Von der Plattform übernimmt der Polestar 4 die permanenterregten Synchronmotoren. Der einmotorige Polestar 4 leistet an der Hinterachse maximal 200 kW bei 343 Nm Drehmoment und einer maximalen Reichweite von 610 Kilometern nach WLTP (vorläufige Angabe). Für die Allradvariante steht eine Systemleistung von 400 kW, ein Drehmoment von 686 Nm und eine Reichweite von (vorläufig) bis zu 580 Kilometer im Datenblatt. Die Batterie kommt auf einen Energiegehalt von 100 kWh.

DC-Laden mit 200 kW, AC-Laden mit 22 kW

So weit, so bekannt. Beide Varianten können laut der aktuellen Polestar-Mitteilung zudem mit bis zu 200 kW Gleichstrom und 22 kW Wechselstrom geladen werden. Außerdem soll die Hardware für bidirektionales Laden schon verbaut sein, wobei „die Vehicle-to-Load (V2L)-Funktion, die dafür sorgt, dass externe Geräte Strom vom Polestar 4 beziehen können, zu einem späteren Zeitpunkt verfügbar sein wird“, wie es heißt.

Im Polestar 4 serienmäßig verbaut ist eine Wärmepumpe, die die Umgebungswärme für die Vorkonditionierung der Kabine und die Batterie nutzt. Im Allradler ist dem Hersteller zufolge zudem eine „semiaktive Federung“ aktiv, die für eine zusätzliche Abstimmung zwischen Komfort und Leistungsdynamik sorgen soll. Eine Trennkupplung ermöglicht es dem Allradler zudem, den vorderen Elektromotor abzukoppeln, wenn er nicht benötigt wird, um Reichweite und Effizienz zu maximieren. Die Räder sind je nach Konfiguration zwischen 20 und 22 Zoll groß und werden von Pirelli und Michelin geliefert.

Grundsätzlich ist der Polestar 4 im D-Segment angesiedelt, mit seinen 4,84 Metern Länge und 2,14 Metern Breite ist der Dritte im Bunde also kein kleines Auto. Die Höhe beträgt 1,54 Meter, der Radstand wird mit 2,999 Metern angegeben, gerundet also drei Meter. Das Fahrzeug wurde von Anfang an als SUV-Coupé entworfen und nicht von einem SUV-Modell abgeleitet. Daher soll es laut dem Unternehmen auch keine Kompromisse bei der Kopffreiheit hinten geben – tatsächlich gibt es auch im Fond verstellbare Sitze.

Eines der auffälligsten Merkmale bei der Karosserie des Polestar 4 ist die fehlende Heckscheibe – auch die Limousine Polestar 5 wird auf eine klassische Heckscheibe verzichten. Auf diese Weise reicht das als Standard verbaute Glasdach über die Köpfe der hinteren Fahrgäste hinaus nach hinten. Polestar-CEO Ingenlath spricht von einer „virtuellen Heckscheibe“ und einen „digitalen Rückspiegel der Spitzenklasse“. Konkret wird der Rückspiegel durch einen Bildschirm ersetzt, der ein Echtzeitbild von einer auf dem Dach montierten Rückfahrkamera anzeigt. Die digitale Übertragung könne aber deaktiviert werden, sodass der Fahrer durch die hinteren Fahrgäste sehe, so der Hersteller.

Wert legt Polestar zudem darauf, eine „designgetriebene Marke“ zu sein und dies auch im neuen Vierer zu demonstrieren. Zu den optischen Finessen des Fahrzeugs gehören neben der fehlenden Heckscheibe, eine spezielle Lichtsignatur zur Trennung der Doppelscheinwerfer, die flächenbündige Verglasung mit rahmenlosen Fenstern, versenkbare Türgriffe und eine innovative Farb- und Materialauswahl, zu der die neuen Außenfarben Storm und Electron sowie die Innenfarbe Nebel gehören.

Laut Polestar kommen die großzügigen Innenraumproportionen vor allem auf den hinteren Sitzen zum Tragen. Auch ein für die zweite Reihe bestimmter Bildschirm zur Medien- und Klimasteuerung soll die Fahrt für Passagiere auf der Rückbank attraktiver machen. Grundsätzlich bietet der Polestar 4 vorne ein 10,2-Zoll-Fahrerdisplay, ein Head-up-Display (HUD) und ein Infotainmentsystem, das auf Google Android Automotive OS und der Snapdragon Cockpit Plattform basiert. Vorne bedienbar per 15,4-Zoll-Bildschirm im Querformat. Neue Funktionen und Verbesserungen werden über regelmäßige Over-the-Air-Updates (OTA) per Fernzugriff auf alle Fahrzeuge übertragen. Sicherheitstechnisch verfügt das Modell über sieben Airbags. Die Sicherheits-Fahrassistenten werden mit Informationen aus zwölf Kameras, einem Radar und zwölf Ultraschallsensoren versorgt.  

Über die Standardausstattung des Fahrzeugs hinaus bietet Polestar im Konfigurator zusätzliche Ausstattungspakete, etwa das Plus-Paket mit Komfort- und Technologie-Upgrades für 5.500 Euro Aufpreis oder das Pro-Paket (2.000 Euro) mit 21-Zoll-Rädern und „dezenten Design-Details“. Das Pilot-Paket (1.500 Euro) umfasst den sogenannten Pilot Assist und dessen erweiterte Funktionen und das nur in Verbindung mit dem Allradler wählbare Performance-Paket (4.500 Euro) beinhaltet u.a. 22-Zoll-Räder und 4-Kolben-Brembo-Bremsen.

„Der Launch des Polestar 4 in all unseren Märkten im Verlauf von 2024 ist ein Schlüssel für unseren Erfolg, denn er erweitert unser Portfolio um ein drittes Modell. Polestar 4 zielt auf das Premium Performance D-SUV-Segment. Seine innovative Interpretation eines SUV Coupés bietet großartigen Innenraum und ein atemberaubendes Erscheinungsbild“, resümiert Thomas Ingenlath.

Mit dem SUV-Coupé will Polestar weltweit punkten. Dafür spricht auch, dass der Hersteller die Produktion des Modells in China wie berichtet ab der zweiten Hälfte 2025 um eine Auftragsfertigung durch Renault Korea Motors in Südkorea ergänzen will, um den nordamerikanischen und den südkoreanischen Markt zu bedienen.

media.polestar.com, polestar.com (Konfigurator Deutschland)

2 Kommentare

zu „Polestars dritter Streich: SUV-Coupé Polestar 4 ab 61.900 Euro verfügbar“
Gregor
31.01.2024 um 13:16
Schade, kein 10 zu 80% Ladezeitwert. Aber bei 200kWp wird es nix besonderes sein. Den Preis finde ich wiedermal happig, seit den letzten Preissenkungen merkt man, das die Hersteller sich die F&E Kosten so schnell wie möglich vom Kunden bezahlen lassen wollen.
Johannes
31.01.2024 um 19:50
30 min laut Konfigurator

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