BP plant großen E-Lkw-Ladepark in Südengland

BP hat einen Lkw-Rastplatz in Südengland übernommen und plant dort einen großen Schnellladepark für E-Lkw. Konkret geht es um den Ashford International Truckstop in Kent in der Nähe zu Dover und zum Eurotunnel.

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Bild: BP

Der Standort bietet laut BP Platz für etwa 20-Megawatt-Lader, 10 x 400-kW-Lader und 125 x 100-kW-Lader. Die ersten MCS-Lader sollen ab 2026 ans Netz gehen. Mit der Mischung aus MCS-Säulen und CCS-Ladern unterschiedlicher Leistungsklassen sollen möglichst viele Szenarien für das Laden von E-Lkw an der Autobahn abgedeckt werden – vom möglichst kurzen Ladestopp während der 45-minütigen Fahrpause bis hin zum eher langsamen Laden der Lkw-Batterie über Nacht.

Anfangs wird die oben genannte Zahl der jeweiligen Ladestationstypen noch nicht erreicht, es handelt sich lediglich um das Potenzial, das der Ashford International Truckstop laut BP bietet. Der genaue Ausbau hängt von der „Verfügbarkeit von Stromanschlüssen und dem Tempo der Elektrifizierung im britischen und europäischen Straßengüterverkehr ab“, so der Energiekonzern. Zumindest das Nachfrage-Potenzial ist groß: Ashford International Truckstop liegt strategisch günstig an der Anschlussstelle 10 und 10a der M20 und in der Nähe von Dover, dem verkehrsreichsten Fährhafen Großbritanniens, und LeShuttle Freight über den Eurotunnel-Terminal in Folkestone. Ungefähr 3,5 Millionen schwere Nutzfahrzeuge – also vorrangig Lkw – nutzen jedes Jahr den Hafen von Dover und den Eurotunnel, um den Ärmelkanal zu queren.

BP will Lkw-Ladekorridore anbinden

„Damit Flottenbetreiber den Umstieg auf Elektrofahrzeuge in Betracht ziehen, müssen sie darauf vertrauen können, dass die Infrastruktur vorhanden ist, die sie unterstützt“, sagt Stefan von Dobschütz, General Manager bei BP Pulse Europe. „Deshalb freuen wir uns sehr, dass wir uns das Grundstück an einem wichtigen Standort in der Nähe von Dover gesichert haben, da wir bestrebt sind, den sich wandelnden Anforderungen von Lkw-Betreibern gerecht zu werden, die auf Elektrofahrzeuge umsteigen.“

Wenn die ersten CCS-Ladepunkte noch vor den superschnellen MCS-Ladern in Betrieb gehen, wird laut BP eine Verbindung vom Vereinigten Königreich zu den deutschen Ladekorridoren von BP Pulse ermöglicht – „ein entscheidender Schritt in der Vision von BP Pulse, ein umfassendes europaweites Netzwerk der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge für Lkws aufzubauen“. Die erwähnten, deutschen Ladekorridore sind hierzulande unter der Marke Aral bekannt. An den Aral-Tankstellen dieser Korridore sind pro Standort zwei Ladestationen mit jeweils zwei Ladepunkten baulich so ausgelegt, dass auch schwere Nutzfahrzeuge diese gut anfahren können.

In Kent schwebt BP deutlich mehr vor als vier Ladepunkte am Standort. „Jetzt müssen wir das Potenzial zum Laden von Elektrofahrzeugen an diesem Standort erschließen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit den nationalen Energieinfrastrukturpartnern, um die rechtzeitige Bereitstellung von Stromanschlüssen für unser ehrgeiziges Projekt zu ermöglichen“, sagt von Dobschütz weiter.

Ashford International Truckstop ist derzeit im Besitz der GSE Group. Das 21 Hektar große Gelände bietet bereits 660 sichere Parkplätze und Komfortdienste für Lkw-Fahrer. Im Rahmen der Vereinbarung hat BP Pulse dieses Gelände nun übernommen, wird es aber an die GSE-Tochter Ashford International Truckstop Ltd zurück vermieten, um die bestehenden Anlagen auf dem Gelände zu betreiben und Parkplätze im Rahmen eines langfristigen Mietvertrags zu sichern. BP Pulse wird die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge betreiben und verwalten. 
 
Darrell Healey, Vorsitzender der GSE Group, sagte: „Wir wissen, dass die Branche, darunter viele unserer Kunden, auf Elektroantrieb umsteigen möchte. Sie benötigen eine praktische und schnelle Ladeinfrastruktur an den richtigen Standorten, weshalb die Kombination aus dem Truck Stop in Ashford und BP Pulse so gut funktioniert.“

bp.com

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