Redwood erreicht Recycling-Kapazität von 40.000 Tonnen

Das von Ex-Tesla-CTO JB Straubel gegründete US-Unternehmen Redwood Materials gewährt Einblicke in seine Fortschritte beim Batterierecycling. Schon jetzt kann Redwood Materials jährlich über 40.000 Tonnen verarbeiten, was 15 bis 20 GWh Batteriekapazität entspricht.

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Bild: Redwood Materials

Im vergangenen Jahr hat Redwood auf seinem Campus für Batteriematerialien im Norden Nevadas die hydrometallurgischen Anlagen ausgebaut, Reduktionskalzinierer für das großtechnische Recycling in Betrieb genommen und die erste Batterieanoden-Kupferfolienproduktion in Nordamerika gestartet. „Diese drei wichtigen Schritte brachten uns erstmals der Lokalisierung und nachhaltigen Skalierung der Batteriematerialproduktion in den USA näher“, teilt das Unternehmen mit.

Redwood bezeichnet seine Hydrometallurgieanlage in Nevada als erste „Nickelmine“ und „Lithiumversorgungsquelle“ im kommerziellen Maßstab, die seit über einem Jahrzehnt in den USA in Betrieb gegangen sei. Tatsächlich werden dort natürlich nicht die Rohstoffe im Sinne einer Mine gewonnen, jedoch aus Altbatterien und vor allem Produktionsabfällen gewonnen. Das Ergebnis ist das gleiche: Es stehen neue Materialien in Batteriequalität für die Produktion neuer Zellen zur Verfügung. Einen Unterschied gibt es laut Redwood: „Im Gegensatz zu herkömmlichen Bergbauprojekten, deren Inbetriebnahme oft mehr als zehn Jahre dauert, haben wir unsere Anlage in weniger als einem Viertel dieser Zeit gebaut und in Betrieb genommen.“

Jener firmeneigene Hydrometallurgieprozess gewinnt aus der schwarzen Masse (einer pulverförmigen Mischung der Aktivmaterialien, die am Ende der mechanischen Verarbeitung von Batterien und Produktionsausschüssen steht) die einzelnen Bestandteile zurück – mit einer Recyclingquote von 95 Prozent, zumindest bei Lithium. Das gewonnene Nickel, Lithium und andere Metalle werden zu Zwischenprodukten gereinigt oder in Chemikalien zur Herstellung hochwertiger aktiver Kathodenmaterialien umgewandelt. Diese will Redwood künftig in einem eigenen Kathodenwerk herstellen, da das Unternehmen längst Ambitionen über das Recycling hinaus hat.

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Bild: Redwood Materials

Bei dem erwähnten Reduktionskalzinierer handelt es sich um eine Eigenentwicklung von Redwood. in dieser Anlage – laut dem Unternehmen die einzige Kalzinierungsanlage für Batterierecycling in Nordamerika – findet ein thermischer Vorprozess statt, der „von entscheidender Bedeutung für die effiziente Verarbeitung aller Arten von Batterierohstoffen“ sein soll. Der Clou: Die nötige Wärme wird nicht mit fossilen Brennstoffen erzeugt, sondern mit der Restenergie der Altbatterien selbst.

Und auch der Aufbau der Anlage selbst soll zur Energieeffizienz des Recyclings beitragen – da die Transportwege kurz sind. In einem Satellitenbild erläutert Redwood, wie die einzelnen Arbeitsschritte angeordnet sind. Im herkömmlichen Bergbau entfallen laut dem Unternehmen über 30 Prozent des ökologischen Fußabdrucks der Kathodenmaterialien auf die Förderung und den Transport. Redwood will diesen Wert auf weniger als fünf Prozent reduziert haben.

redwoodmaterials.com, bnnbloomberg.ca

1 Kommentar

zu „Redwood erreicht Recycling-Kapazität von 40.000 Tonnen“
TeslaFan
22.04.2024 um 08:35
Das ist ein ziemlich dreckiger Prozess die Batterien in einem Ofen anzurösten und dann die Schwarzemasse aufzuarbeiten. Hier gibt schon viele bessere Lösungen.

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