Hannover Messe: E-Autos laden mit dem Winddrachen

Die Volkswagen-Konzerntochter Elli, der Flugwindkraftanlagenbauer EnerKite und die Technische Universität Braunschweig haben auf der am Montag eröffneten Hannover Messe ihre Forschung vorgestellt, die künftig das Laden von E-Fahrzeugen energieautark ermöglichen könnte – mit Drachen.

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Bild: Elli

Im Rahmen des vom Bund geförderten Projekts TechnoHyb „ernten“ Hightech-Drachen die in großen Höhen stark und stetig wehenden Winde und wandeln diese in Strom um, wie es die Volkswagen Group in der Mitteilung beschreibt. Die Energie wird in der Elli-Schnellladesäule Flexpole gespeichert und kann zum Laden von E-Fahrzeugen eingesetzt werden – so kann die Windenergie auch später zum Laden genutzt werden, wenn eventuell kein Wind mehr weht.

Das TechnoHyb-Projekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und auf dem Campus Open Hybrid LabFactory in Wolfsburg koordiniert. Daher informierte sich auch Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger auf der Hannover Messe über das Projekt, das Wissenschaft, Wirtschaft und Startup-Szene zusammenbringt. VW geht davon aus, dass der Forschungsansatz „ein wesentliches Problem der E-Fahrzeugnutzerinnen und -nutzer in abgelegenen Regionen der Welt lösen könnte und ein enormes Potenzial für die Diversifizierung der Energieerzeugung sowie der Ladeinfrastruktur hat“.

Die Elli Flexpole mit ihrem integrierten Batteriespeicher bildet die Basis der Ladeinfrastruktur – die Pufferbatterie kann in ihrer ursprünglichen Auslegung an das meist vorhandene Niederspannungsnetz angeschlossen werden, damit Schnellladen mit dem Strom aus der langsam geladenen Batterie auch ohne Mittelspannung und Transformator möglich wird. Im Falle des Projekts ist die Energiequelle aber nicht das Niederspannungsnetz, sondern der EnerKite-Drache.

„EnerKite-Anlagen bieten eine konstante Leistung, die grüne Energie in eine zuverlässige Stromquelle umwandelt. Mit einem Ertrag, der vier Mal so hoch ist wie bei herkömmlichen Windturbinen mit gleicher Leistung, stellt EnerKite eine herausragende Alternative dar“, sagt Florian Breipohl, CEO von EnerKite. „Damit eröffnen wir neue Möglichkeiten für die dezentrale Energieversorgung und unterstützen die Verbreitung der Elektromobilität in Regionen, die bisher schwer zugänglich waren.“

Das VW-Projekt TechnoHyb ist nicht das einzige Vorhaben, um mit Flugdrachen Windenergie für E-Autos zu erzeugen. Einen ganz ähnlichen Ansatz hat das niederländische Startup Kitepower Ende 2023 vorgestellt.

volkswagen-group.com

1 Kommentar

zu „Hannover Messe: E-Autos laden mit dem Winddrachen“
Horst Guenther Bulander
23.04.2024 um 21:26
Sehr gut! In welcher Höhe arbeiten die Drachen ?

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