Wiener Linien bestellen zehn Batterie-Wasserstoff-Busse bei Rampini

Die Wiener Linien investieren in zehn neue E-Kleinbusse des italienischen Herstellers Rampini, die mit einem H2-Range-Extender ausgestattet sind. Diese sollen ab Mitte 2025 auf den Linien 2A und 3A reine Batterie-elektrische Busse ersetzen, die ihre mechanische Belastungsgrenze erreicht haben sollen. (Update am Ende des Artikels)

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Bild: Wiener Linien/Robert Peres

Insgesamt investieren die Wiener Linien gemeinsam mit dem Klimaschutzministerium und der EU rund zwölf Millionen Euro in den Kauf und die Instandhaltung der Busse. Welchen Anteil an der Summe die Fördermittel ausmachen, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Bevor die Bestellung über zehn Rampini Hydron Range Extender jedoch ausgelöst wurde, hat das ÖPNV-Unternehmen das neue Modell laut eigener Aussage vorab „intensiv getestet“.

Der Rampini Hydron Range Extender kommt auf eine Länge von nur acht Meter, eine Breite von 2,2 Meter und eine Höhe von 3,25 Meter. Trotz seiner Abmessungen bietet der Elektrobus Platz für insgesamt 42 Fahrgäste (13 Sitzplätze, 28 Stehplätze, 1 Kombiplatz). Für den Vortrieb sorgt ein elektrischer Zentralmotor mit einer Leistung von 230 kW. Die nötige Energie liefert ein 175 kWh großer Akku. Ergänzt wird das Antriebssystem durch eine 30-kW-Brennstoffzelle, die von drei auf dem Dach montierten H2-Tanks (je mit fünf Kilogramm Kapazität) mit dem nötigen Wasserstoff versorgt wird. So soll das Modell auf eine Gesamtreichweite von bis zu 250 Kilometer kommen.

„Die innovative Batterie-Wasserstoff-Technologie ermöglicht einen ganztägigen Betrieb ohne Ladeunterbrechungen“, so Gudrun Senk, Geschäftsführerin der Wiener Linien für den technischen Bereich. Dadurch sei nun auch keine Ladeinfrastruktur in der Innenstadt mehr nötig. Gleichzeitig soll so die Reduzierung der Fahrzeugflotte für die Linien 2A und 3A von zwölf auf zehn Busse möglich sein. Zudem wäre der ÖPNV-Betreiber mit den zehn neuen Rampini Hydron Range Extender flexibel genug, um u. a. „problemlos auf etwaige Fahrplanänderungen reagieren“ zu können.

Erwartet werden die neuen E-Busse in Wien allerdings erst ab Mitte 2025. Dann sollen sie auf den zwei genannten Linien ihren Regelbetrieb aufnehmen. Betankt werden sie übrigens künftig an der Wasserstoff-Tankstelle von Wien Energie und Wiener Netzen am Gelände der Busgarage Leopoldau (21. Bezirk). Dies gilt auch für die zehn reinen Wasserstoff-Busse des portugiesischen Herstellers CaetanoBus.

Die Wiener Linien setzen in der österreichischen Hauptstadt jedoch auch auf rein Batterie-elektrische Busse. So hatte das Unternehmen beispielsweise im November 2022 insgesamt 60 eCitaro bei Daimler Buses bestellt, von denen im Dezember letzten Jahres die ersten vier in die Flotte aufgenommen wurden. Mittlerweile sind bereits 30 der zwölf Meter langen eCitaros im Einsatz. Derzeit verkehren auf sechs Linien nur noch Busse mit reinem Elektroantrieb. Bis 2025 will der ÖPNV-Betreiber neun Buslinien auf Batterie-betriebene Fahrzeuge umstellen.

Update vom 1. August 2025: Die Wiener Linien haben die zehn Wasserstoff-Busse von Rampini, die eine Batterie als Range-Extender enthalten, nun erhalten und der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Busse werden auf dem Campus der Wiener Netze in Simmering stationiert. Dort werden sie an einer Wasserstoff-Tankstelle samt Ladestation der Wien Energie betankt und geladen. Getankt wird grüner Wasserstoff (H2), den die Wien Energie direkt vor Ort aus Ökostrom produziert. Ab September werden die Batterie-Wasserstoff-Busse auf den Linien 2A und 3A in der Innenstadt und ersetzen dort herkömmliche Elektrobusse.

wienerlinien.at, wienerlinien.at (Update)

3 Kommentare

zu „Wiener Linien bestellen zehn Batterie-Wasserstoff-Busse bei Rampini“
Dixi K
31.07.2024 um 05:52
H2 Hybrid, so ein Quatsch...
sig
04.08.2025 um 10:59
von der Größe her zumindest sinnvoll. Ideal um im Winter die Heizung zu betreiben, ohne die Reichweite/ Ladezeit zu verschlechtern.
Robert
04.08.2025 um 11:46
Eine Investition von 12 (!) Millionen EUR für eine Flotte von nur 10 H2-Fahrzeugen verdeutlicht, warum diese Technologie im ÖPNV zu Recht vom Aussterben bedroht ist. Die angegebene Reichweite von 250 km wird heute in modernen E-Bussen dieser Größe problemlos erreicht, E-Busse haben einen signifikant höheren Wirkungsgrad und erfordern nicht ansatzweise die massiven Investitionen in Infrastruktur. Der einzig sinnvolle Einsatz von H2-Bussen liegt vor, wenn Abfall-Wasserstoff aus der chemischen Industrie o.ä. verfahren wird.

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