H2 Mobility skaliert auf bundesweit 50 H2-Tankstellen für Busse und Lkw

H2 Mobility kündigt an, dass sein deutsches Wasserstoff-Tankstellennetz bis zum Ende des Jahres über mehr als 50 Standorte verfügen wird, an denen Busse und Lkw mit 350 bar tanken können. Standard für Pkw und Transporter sind bekanntlich 700 bar.

h2 mobility h2 tankstelle 350 bar 2024
Bild: H2 Mobility

Seit 2021 investiert H2 Mobility in die Erweiterung von Bestandstankstellen und in die Errichtung neuer H2-Stationen, an denen sowohl Pkw und leichte Nutzfahrzeuge (700 bar) als auch schwere Nutzfahrzeuge (350 bar) Wasserstoff tanken können. Nun liefert das Unternehmen eine Zwischenbilanz. Demnach sind bisher 32 Standorte für die Betankung von Lkw und Bussen umgerüstet worden. Bis Ende Dezember sollen im gesamten Netz 53 Zapfpistolen Wasserstoff mit 350 bar abgeben können. Ziel der Netzentwicklung ist „die Ausrichtung auf zwei wichtige Zukunftsmärkte“, wie das Unternehmen mitteilt.

H2 Mobility rückt damit ab vom anfänglichen alleinigen Fokus auf Wasserstoff-Pkw und -Transporter ab und wendet sich dem inzwischen als lukrativer geltenden H2-Nutzfahrzeug-Geschäft zu. Als das Unternehmen 2015 als Projektgesellschaft gegründet wurde, galt noch das Ziel, ein flächendeckendes Basisnetz für Pkw-Wasserstofftankstellen zu errichten. „Die Charakteristika der ersten Tankstellengeneration waren Speicherkapazitäten von maximal 200 Kilogramm und eine 700-Bar-Zapfsäule auf konventionellen Tankstellenarealen“, ruft das Unternehmen in Erinnerung. 2022 wurde aus der Projektgesellschaft ein wirtschaftlich orientiertes Unternehmen. Parallel wuchs die Erkenntnis, dass das Netz 350-bar-Zapfpistolen braucht, um auch H2-Nutzfahrzeuge zu versorgen.

„Wir rüsten bestehende Tankstellen in ganz Deutschland für die Nutzung durch Lkw und Busse dort nach, wo es die lokalen Gegebenheiten erlauben“, schildert Frank Fronzke, Geschäftsführer und COO von H2 Mobility. „So gelingt es uns, bestehende Standorte, die ursprünglich für Pkw ausgelegt waren, in ihrer Kapazität zu erweitern und in ihrer Relevanz zu stärken. Allein in diesem Jahr wurden bereits 18 zusätzliche 350-Bar-Zapfpunkte an Bestandsanlagen errichtet, darunter z. B. in Hamburg, Heidelberg-Kirchheim, Dresden und Berg bei Hof.“

Für die Umrüstung an bestehenden Standorten werden die dort vorhandenen Zapfsäulen um eine 350-Bar-Zapfpistole ergänzt. Teilweise werden auch die Wasserstoffspeicherkapazitäten erweitert. Frequentiert werden diese Standorte laut H2 Mobility zurzeit von „mehr als 100 wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen-Lkw und -Busse, die bereits heute im Praxiseinsatz für Logistik- und Verkehrsunternehmen fahren“.

Neben Bestandstankstellen setzt das Unternehmen auch auf den Bau neuer, größerer Tankstellen. In den kommenden sechs Monaten sollen drei neue Standorte mit 350- und 700-Bar-Zapfanlagen in Frankenthal (Rheinland-Pfalz), Mannheim (Baden-Württemberg) und Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) eröffnen. Seit April ist bereits eine Tankstelle dieser neuen Generation in Heidelberg am Netz. Die neue Tankstellengeneration steht für mehr Zapfsäulen (350 und 700 bar), größere Wasserstoffmengen, die über ein Trailer-System bereitgestellt werden und eine deutlich leistungsstärkere Technik, die zum Teil eigens für und von H2 Mobility entwickelt wurde.

„Wir betreiben und bauen seit 2015 öffentliche Wasserstofftankstellen und bieten heute das größte Netz in Europa mit über 400.000 erfolgreich durchgeführten Betankungen“, so Fronzke. „Die Expertise, die wir in der Entwicklung und im Betrieb der Wasserstofftankstellen gewonnen haben, setzen wir heute möglichst breit ein, um die Verkehrswende auch für die Logistik und den ÖPNV voranzubringen.“

Aktuell zählt das Netz von H2 Mobility in Deutschland rund 80 öffentliche Tankstellen, an denen Wasserstoff mit 700 bar getankt werden kann. Vier weitere Tankstellen befinden sich in Planung, Bau oder Inbetriebnahme. Dass das Unternehmen nicht davor zurückschreckt, besonders unrentable Standorte zu schließen, zeigte sich im ersten Halbjahr mit dauerhaften Stilllegung von H2-Tankstellen in Koblenz, Derching bei Augsburg und Wuppertal.

h2-mobility.de

9 Kommentare

zu „H2 Mobility skaliert auf bundesweit 50 H2-Tankstellen für Busse und Lkw“
Dixi K
09.08.2024 um 05:58
H2, die HDDVD unter den Antrieben konnte ja keiner voraussehen, dass es scheitertert
tacjazo
09.08.2024 um 10:42
Der Vergleich mit HD DVD ist superAber schön, wie die kleine zahlen groß rechnen. Um gegen die schiere Anzahl von Ladesäulen trotzdem gut weg zu kommen, nehmen die einfach die Anzahl der Betankungen. 400.000 seit 2015 sind im Schnitt 1,5 Betankunen pro Tankstelle pro Tag. Ein Witz. Die Totgeburt Wasserstofftankstelle bzw. Wasserstofffahrzeuge gehört abgeschafft. Das Zeug brauchen wir in Zukunft für die Stahlöfen oder andere Einsatzzwecke, bei denen es keine nachhaltige Alternative gibt.
Gregor
09.08.2024 um 10:59
H2, die Zombie Technologie, die Fördergelder unwiederbringlich vernichtet.Es ist eigentlich traurig, das so viel Geld vom Bund mit der H2 Förderung komplett vernichtet wird.
Isso
09.08.2024 um 16:30
Einfach mal nachrechnen wieviel Strom Deutschland benötigt, wenn alles elektrisch laufen soll: Autos, LKWs, Wärmepumpen, Züge, Industrieapplikationen... Dann wird.man schnell feststellen dass man soviel Strom gar nicht importiert und verteilt bekommt. Von den Kosten für den Aufbau dieser Infrastruktur mal ganz zu schweigen Leider wahr
Guest
14.08.2024 um 08:58
An Strom mangelt es überhaupt nicht. Wir schwimmen zum Beispiel in erneuerbaren und haben letztes Jahr zig Terawatt abgeschaltet weil das Stromnetz es nicht aufnehmen konnte. Wenn man Export und abgeschaltete Wind- und Sonnenenergie zusammennimmt könnten wir bereits morgen den kompletten Verkehr in Deutschland elektrifizieren. Verteilung ist ein Thema das ist korrekt! Da muss was passieren. Dank einiger Betonköpfe die gegen jeden Strommast einzeln klagen hinken wir mit Südlink usw. um Jahre hinterher. Aber grundsätzlich gesehen ist es überhaupt kein Problem.
John
16.08.2024 um 12:03
Da habe ich mal ne Frage dazu....haben letztes Jahr zig Terawatt abgeschaltet weil das Stromnetz es nicht aufnehmen konnte...Wieso konnten den Strom nicht die BEVs speichern? Sollen wir nun die reg. Energien weiter abschalten, zurückbauen oder speichern? Wenn speichern wieso klappt das mit den BEVs nicht? Wenn wir hierfür H2 benötigen und der Preis stimmt, wieso soll man dann aus Russland, China um Co. die Rohstoffe für Batterien beziehen? Und wieso möchte keiner der OEMs die Batterien selber bauen oder recyceln? Ne Menge Fragen für ein so gut gelösten Problem?
Bernd
16.08.2024 um 13:57
Weil der Lade-Ausbau verpennt wird (und erst recht der mit V2G) "Wenn wir hierfür H2 benötigen und der Preis stimmt,“ -> von Dir getroffene Annahmen, der Preis stimmt eben nicht "Und wieso möchte keiner der OEMs die Batterien selber bauen oder recyceln?“ -> Falschaussage. VW hat mit PowerCo ne eigene Batterie-Tochter (Fabriken zugegeben noch im Bau), ne eigene Pilot-Recyclinganlage in Salzgitter. Mercedes und Stellantis bauen Batteriezellen über das JV ACC. Mercedes testet in Kuppenheim das Recycling. In den USA haben Ford und GM eigene JVs mit SK On und LGES, um in eigenen Fabriken Batteriezellen zu bauen (zum Teil schon in Betrieb)Ich habe da mal ne Frage dazu: Warum verbreitest Du so einen Müll, nur weil noch nicht alles zu 100 Prozent fertig und vorbereitet ist?
Jörg
11.08.2024 um 17:26
H2 hat im Strassenverkehr den Kampf verloren, selbst für den Schwerlastverkehr ist Batterie mittlerweile die bessere Alternative. Ich hoffe nur, dass man aus dem bisher "verschwendeten" Geld für die Tankstellen ein paar Learnings für die H2 Speicherung für Industrieanlagen ziehen konnte - denn für mehr wird Wasserstoff nämlich kaum moch zum Einsatz kommen....
sig
16.08.2024 um 10:48
Die Geldverbrennung geht also weiter. Gibt es weigstens schöne Shell Aufkleber?

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert