Mazda nimmt vollelektrischen MX-30 in Deutschland vom Markt

Der japanische Autohersteller Mazda nimmt in Deutschland, den Niederlanden und Spanien die vollelektrische Version des MX-30 aus dem Angebot. Der Wagen ist bereits nicht mehr frei konfigurierbar, nur noch Lagerfahrzeuge werden abverkauft. Weiterhin erhältlich ist der MX-30 aber als Variante mit Range Extender. (Update am Ende des Artikels)

Bild: Mazda

Der MX-30 war das erste vollelektrische Fahrzeug von Mazda und wurde im Oktober 2019 vorgestellt. Doch das Modell ist in die Jahre gekommen, kann zum Beispiel an Schnellladern mit gerade mal 37 kW aufladen, die Batterie ist nur 35,5 kWh groß und die Reichweite beträgt lediglich 200 Kilometer. Auch wenn Mazda dies nicht offiziell mitteilt, so verfolgt das Unternehmen bei dem Modell nun offenbar die Strategie „Tod auf Raten“. Denn bereits im Sommer 2023 verabschiedete sich Mazda vom Vertrieb des MX-30 in den USA sowie auch in Australien.

Nun also folgen mit Deutschland, den Niederlanden und Spanien weitere wichtige Märkte, in denen der MX-30 nicht mehr als vollelektrische Version erhältlich ist. Auf seiner deutschen Website schreibt Mazda dazu: „Der Mazda MX-30 EV ist als individualisierbarer Neuwagen nicht mehr erhältlich. Dennoch können Sie sich das Modell gerne in unserem Konfigurator genauer anschauen oder Sie nutzen unsere digitale Fahrzeugbörse mit einer großen Auswahl an direkt verfügbaren Neu- und Gebrauchtwagen. Für weitere Informationen wenden Sie sich gerne an Ihren Mazda Händler vor Ort.“

Weiterhin frei konfigurierbar ist aber der MX-30 mit Range Extender, der sich MX-30 R-EV nennt und im Januar 2023 vorgestellt wurde. Diese Version hat einen Wankel-Verbrennungsmotor an Bord, der für die Batterie Strom erzeugt. Das Fahrzeug verfügt zwar über eine deutlich kleinere Batterie von 17,8 kWh und die elektrische Reichweite beträgt dadurch nur 85 Kilometer. Die Gesamtreichweite soll aber bei über 650 Kilometern liegen.

Ob Mazda die vollelektrische Version des MX-30 weltweit einstellen wird, bleibt bislang unklar – bisher hat sich der Konzern dazu nicht geäußert, doch alles deutet daraufhin. Zwar ist der Wagen aktuell noch in Ländern wie Frankreich, Großbritannien und Norwegen als vollelektrische Version bestellbar. Es kann aber durchaus sein, dass der Vertrieb dort in den nächsten Tagen oder Wochen ebenfalls eingestellt wird.

Mazda bleibt unterdessen nicht lange ohne Batterie-elektrisches Modell im Angebot, denn der neue EZ-6 steht in den Startlöchern. Die E-Limousine sollte eigentlich bereits im Herbst nach Europa kommen, ist aber Anfang Januar immer noch nicht auf der deutschen Mazda-Website zu finden. Ende September wurde in China bereits der Vorverkauf gestartet und wurden technische Daten bekannt: Die Batterie-elektrischen Versionen des Mazda EZ-6 haben einen 190 kW starken Elektromotor an Bord, der die Hinterachse antreibt. Kunden können zwischen zwei LFP-Batteriepaketen mit einem Energiegehalt von 56,1 kWh oder 68,8 kWh wählen. Damit sollen Reichweiten von bis zu 480 km bzw. 600 km nach chinesischem Messverfahren möglich sein. Die EREV-Version des Modells verfügt über einen 160 kW starken Elektromotor. Je nach Batteriepaket liegt die rein elektrische Reichweite bei 130 bis 200 Kilometern. Mit dem zusätzlichen 1,5-Liter-Motor steigt sie auf bis zu 1.301 Kilometer.

Update vom 26.5.2025: Mazda hat den vollelektrischen MX-30 mittlerweile auch in Frankreich und im Vereinigten Königreich vom Markt genommen, während er in Norwegen noch immer erhältlich ist. Offenbar listet der Hersteller das Modell in immer mehr Märkten aus, während Mazda den Launch der europäischen Version des EZ-6 vorbereitet, die unter dem Namen Mazda6e seit Anfang April bei uns bestellt werden kann.

insideevs.de, mazda.de (Konfigurator), autoexpress.co.uk (UK), auto-moto.com (Frankreich)

4 Kommentare

zu „Mazda nimmt vollelektrischen MX-30 in Deutschland vom Markt“
erFahrer
06.01.2025 um 09:33
Wie reden vom Problemen der Deutschen Autoindustrie und wechselhafte, weil zielfreie Politiker nutzen das für ihren Machbedürfnisse. Doch ein Blick auf Japan und besonderes Mitsubishi, Mazda, Subaru und eben auch Toyota zeigt eine nationales Wirtschaftsversagen eines Landes ganz anderer Dimension, das wie D, gar keine eignen Ölvorkommen hat. Was sind das nur für Leut denen man die Zügel überlässt. Stets auf Schlingerkurs und der Graben fürs den Totalschaden wird mit so manchen Rad bereits berührt.
Axel T.
07.01.2025 um 15:27
Das Auto war schon bei seinem Erscheinen chancenlos und hatte völlig unzureichende technische Daten - es war vermutlich eines reines "CO2-Minderungsmittel". Damit steht Mazda nun allerdings völlig ohne BEV im europäischen Markt da - fragt sich, wie lange das noch gutgehen wird.
WH
27.05.2025 um 13:35
Der "Alibi-hybrid" mit überschaubarer Batteriegröße den man hier als EREV vermarktet hilft zumindest bis 2030 (wahrscheinlich aber sogar 2035) die Flottenziele für Mazda zu erreichen. Der WLTP Zyklus hat nämlich nur 23,25 km Fahrdistanz, das Fahrzeug sollte das mit der Batteriereichweite von 85 km alleine schaffen und wird somit als "0 g CO2-Ausstoß" eingestuft werden. Im Alltagsgebrauch fährt das Ding vermutlich ohnejemals geladen zu werden an der Steckdose. Nur in Norwegen gibts noch das Batteriefahrzeug, weil dort Alibi-Hybride nahezu unverkäuflich sind.
Susan B.
07.01.2025 um 16:43
Schade. Ich habe diesen Wagen 4 Jahre gefahren, als 2. Familienwagen und war vollkommen zufrieden. Für meine Bedürfnisse, wie täglich zur Arbeit zu fahren, die Kinder mal zum Sport, Einkaufen und andere kurze Strecken sowie das Laden über Nacht in der Gerage an der Schuko völlig ausreichend. Auch Qualität und Leistung sowie Erscheinungsbild waren sehr gut und zufriedenstellend. Top Verarbeitung. Ich hatte nie Probleme mit dem Auto. Zur Info: ich bin vorher 15 Jahre nur BMW gefahren. Aber Preis Leistung Verhältnis passen mir bei den deutschen Fabrikaten nicht mehr, zumal sie in Bezug auf E-Technik hinterher hängen. Ich bin einfach nicht mehr bereit soviel Geld für Sprit im Monat zu bezahlen. Ich habe in den 4 Jahren ca. 7.000 Euro gespart, dazu kommen noch KFZ-Steuerfreiheit und geringe Versicherung. Ich bleibe beim E-Auto.

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