CATL fährt Batterieproduktion in Thüringen weiter hoch

Seine erste Batteriefabrik in Europa hat der chinesische Marktführer CATL bereits 2023 in Betrieb genommen. Derzeit arbeitet das Unternehmen an einer weiteren Skalierung der Produktion in Arnstadt – und sucht dafür mehr Personal.

Bild: CATL

Der Spatenstich auf dem früheren Solarworld-Areal nahe Erfurt war im Oktober 2019 erfolgt. Rund drei Jahre später, genauer gesagt Mitte Dezember 2022, hat CATL die ersten Batteriezellen im Werk Arnstadt produziert. Seit 2023 ist die Fabrik offiziell in Betrieb und die dort hergestellten Zellen werden an Kunden in Deutschland und Europa ausgeliefert. Zu den Abnehmern gehört unter anderem der VW-Konzern für die ersten Modelle auf der Premium Platform Electric – also den Porsche Macan und Audi Q6 e-tron, die Batteriezellen aus Thüringen im Unterboden haben.

Gegenüber der Nachrichtenagentur DPA hat CATL jetzt einen aktuellen Zwischenstand gegeben. „Das Werk arbeitet derzeit mit einem hohen Beschäftigungsgrad, um die Kundenanforderungen zu erfüllen“, so ein Unternehmenssprecher auf DPA-Anfrage. Der Hochlauf des Werkes hänge auch von der weiteren Marktentwicklung ab.

In dem Werk, das offiziell von der Contemporary Amperex Technology Thuringia GmbH betrieben wird, sind nach Angaben des Unternehmens rund 1.700 Menschen beschäftigt. Darunter sind auch „Fachleute aus China, die bei der Installation von Technik und dem Hochfahren des Werkes eingesetzt sind“, so die DPA. Diese werden aber nach und nach in ihre Heimat zurückkehren. Daher sucht CATL nach weiteren Fachleuten, der Fokus liege auf Arbeitnehmern aus der Region.

Es sollen aber nicht nur Fachleute gefunden werden, CATL bildet in Arnstadt auch aus. Laut dem Sprecher sind derzeit etwa 30 Personen in der Berufsausbildung, in diesem Jahr sollen „bis zu 30 weitere“ Auszubildende dazukommen. CATL bildet Maschinen- und Anlagenführer für die Produktion, Mechatroniker und Industriemechaniker für die Instandhaltung und Fachkräfte für die Lagerlogistik aus.

Im Karriere-Portal von CATL sind für das Werk Arnstadt derzeit 105 Stellen ausgeschrieben – vom Schichtleiter über das Product Engineering bis hin zum Steuerfachwirt oder Heizungs-, Lüftungs und Klimatechniker.

Weitere Fachkräfte sucht CATL in Ungarn: Aktuell ist in dem Karriere-Portal die Einstellungswelle für die zweite Europa-Fabrik in Debrecen sichtbar, das dortige Werk soll in der zweiten Jahreshälfte 2025 in Betrieb gehen. Derzeit sind 80 Stellen ausgeschrieben.

faz.net, catl-career.com

9 Kommentare

zu „CATL fährt Batterieproduktion in Thüringen weiter hoch“
Roman
18.02.2025 um 13:51
Richtig so erst die Luxus Karossen und dann erst die breite Masse, ihr schafft euch selber ab und fragt euch noch wie das passieren könnte ..... Der Macan und der Q6 sind es die euch retten werden.... Hoffentlich geht ihr unter mit eure Politik
D-Tric
18.02.2025 um 18:25
Ist doch prima, wenn endlich nicht nur Autos, sondern auch die zugehörigen Akkuzellen in Deutschland produziert werden. Warum muss man immer was zu meckern haben? Sind wir doch froh, dass ÜBERHAUPT Zellen hier produziert werden.
Giso
18.02.2025 um 14:32
CATL ist mit 43% Marktanteil Marktführer bei den EV-Akkus: https://www.electrive.net/2024/11/14/catl-und-byd-dominieren-weiter-chinas-batterie-markt/ Ich glaube nicht, dass die bald dicht machen müssen.Oder richtet sich die Kritik an Volkswagen? Es dürfte bekannt sein, dass sie auch andere Modelle als Macan und Q6 produzieren. Nur stammen deren Akkus momentan aus anderen Werken und teilweise auch von anderen Herstellern.
HR
19.02.2025 um 06:24
CATL soll endlich eine Nachhaltigere Zellchemie auf den Markt bringen, damit wir den Chinesen nicht immer hinterherhinken. z.Bsp. Natriumbatterien oder andere Techniken, aber lasst endlich die Finger von den seltenen Erden und schwierig abzubauenden Rohstoffen, wie Lithium oder Cobalt !! Diese Techniken sind schon da und bereit, aber fördert doch mal diese wichtigen Technologien und lasst euch wegen zu geringer Energiedichte und hohem Gewicht deswegen doch nicht einschüchtern!
WH
19.02.2025 um 10:56
Ist das Satire? CATL ist eine Chinesische Firma... Aber keine Sorge, Natriumbatterien machen die auch schon in der Serie.
Jakob
03.03.2025 um 13:14
Lithium und Kobalt sind auch keine seltenen Erden.
Ernst Portt
19.02.2025 um 07:52
Erfreulich zu lesen. Teils waren ja Pressemeldungen über CATL Erfurt nicht immer nur positiv, das schon in der Entstehungsphase und dann nach Inbetriebnahme. Aber die Presse sucht bekanntlich oft auch nach „bad news“ und Teile der Presse besonders.
erFahrer
19.02.2025 um 08:01
Danke - da im Erzgebirge auch Lithium ist und auch auf CZ-Seite abgebaut wird, wäre die Frage woher CATL diese Rohstoffe bekommt. Solarworld hatte sich damals die Vorkommen auf deutscher Seite „gesichert“. Ps. Jetzt schon 1700 Leute ist echt eine Größe was nicht nur Thüringer freut
Rene Parsil
19.02.2025 um 19:49
Bergbau in Deutschland zu beginnen oder wiederaufzunehmen, erweist sich teilweise als mission impossible. Da kommt erschlagende Bürokratie zusammen mit professionellem Bedenkertum. Das ist also ein sehr dornenreiches, extrem zeitaufwendiges Unterfangen.

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