Circunomics eröffnet US-Büro in Detroit
Der amerikanische Automobil- und Batterie-Markt sei von großer Bedeutung für Circunomics, wie das Unternehmen mitteilt. Auch wenn die Elektromobilität unter US-Präsident Donald Trump wohl nicht mehr den selben Stellenwert genießt wie zuvor, geht Circunomics davon aus, dass der US-Absatz 2024 von mehr als 1,3 Millionen Elektrofahrzeugen „in den kommenden Jahren exponentiell wachsen wird“.
Bereits zum Abschluss der Serie-A-Finanzierung über acht Millionen Euro im Januar hatte Circunomics seine weitere Internationalisierung angekündigt – was nun in der Eröffnung des US-Büros mündet. Die neue Nordamerika-Niederlassung wird von Adam Willmouth als Geschäftsführer geleitet, laut der Mitteilung ein „erfahrener E-Commerce und E-Procurement-Manager“, der zuvor etwa für Accenture und den Software-Konzern Oracle tätig war. Für seine früheren Arbeitgeber hat Willmouth bereits Niederlassungen in den USA, Lateinamerika und Asien eröffnet und soll mit seiner Erfahrung „eine große Rolle für den Erfolg von Circunomics bei der Erreichung seiner Expansionsziele spielen“.
Von der US-Präsenz erhoffen sich die Mainzer eine engere Verbindung zu den amerikanischen Autobauern, Batterielieferanten, Produzenten von Speichersystemen und Recycling-Unternehmen. Das ist wichtig für das eigene Geschäftsmodell: Circunomics bietet eine Battery-Lifecycle-Management-Lösung mit digitalem Marktplatz und KI-unterstützter Analyse, die den gesamten Lebenszyklus der Batterien berücksichtigt. Das heißt: Im Fokus steht der B2B-Handel von gebrauchten bzw. überschüssigen Batterien, Modulen und Zellen auf einem digitalen Marktplatz und die Überführung von einem Einsatz der Energiespeicher im First Life in eine Zweitverwendung im Second Life. Die KI-unterstützte Software von Circunomics ermöglicht eine detaillierte Analyse des jeweiligen State of Health (SoH) der Batterien und mittels digitalem Zwilling eine Simulation, „für welche Zweitverwendung ihr Leistungspotenzial am besten geeignet ist“. Kommt die Software zu dem Ergebnis, dass der weitere Einsatz der Batterie zum Beispiel in einem stationären Speicher sinnvoll und sicher ist, wird die Batterie für diese Zwecke angeboten. Kann sie jedoch aufgrund ihres Zustands nicht im Second Life verwendet werden, wird die Batterie an „qualifizierte Recycling-Unternehmen vermittelt“.
„Die zuletzt erfolgreich abgeschlossene Series-A-Finanzierungsrunde und das Invest von über acht Millionen Euro ermöglicht es, unsere Internationalisierung und das Wachstum auf die nächste Stufe zu bringen“, sagt Co-Founder und Geschäftsführer der deutschen Circunomics GmbH, Felix Wagner. „Unsere Lösung für das Batterie-Lebenszyklus-Management befasst sich mit einer globalen Herausforderung – wie kann die volle Lebensdauer jeder Lithium-Ionen-Batterie genutzt und anschließend eine umweltfreundliche Entsorgung sichergestellt werden? Da wir alle europäischen Geschäfte von unserem Hauptsitz in Mainz aus abwickeln, freuen wir uns darauf, uns durch unser neues Büro in Detroit besser auf den nordamerikanischen Markt konzentrieren zu können.“
Wagner gibt aber auch an, dass man die „Volatilität der Marktentwicklung von Elektrofahrzeugen sowie die geopolitischen Veränderungen über alle Kontinente hinweg“ fest im Blick habe.„Wir gehen schrittweise und wirtschaftlich nachhaltig voran“, so der Geschäftsführer. „Eine Veränderung des Marktes wie in 2024 bringt Herausforderungen mit sich und macht ständige Anpassungen erforderlich. Grundsätzlich sind wir mit der Unterstützung potenter und von unserer Geschäftsidee begeisterter Investoren auf einem profitablen, nachhaltigen und soliden Weg in eine vielversprechende Zukunft.“
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