Rimac will Porsche-Anteil an Bugatti Rimac übernehmen
Rimac soll das 2021 gegründete Joint Venture namens Bugatti Rimac mit etwas über einer Milliarde Euro bewerten und hat ein dazu passendes vorläufiges Angebot für den 45-prozentigen Anteil von Porsche vorgelegt, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Laut Insidern sei denkbar, dass sich Rimac für einen tatsächlichen Kauf der Anteile mit anderen Investoren zusammentut.
Die Diskussionen stecken jedoch noch in einem frühen Stadium und es ist unklar, ob es zu einer Transaktion kommen wird, heißt es weiter. Ein Sprecher von Rimac weigerte sich gegenüber Bloomberg, zu den Gerüchten eine Stellungnahme abzugeben. Ein Porsche-Sprecher wiederum sagte, Porsche prüfe laufend mögliche Optimierungen für seine Beteiligungen und arbeite eng mit seinen Geschäftspartnern und Co-Investoren zusammen. Er lehnte aber ab, ein etwaiges Angebot durch Rimac zu kommentieren.
Pikant: Noch im Dezember 2024 soll Porsche selbst mit Rimac über die Übernahme der Mehrheit an dem Joint Venture verhandelt haben, wie das „manager magazin“ damals berichtete. Damals soll auch diskutiert worden sein, dass ein zusätzlicher Investor einsteigt und einen Teil der Rimac-Anteile übernimmt. Rimac-Gründer Mate Rimac bestätigte im Dezember, dass „unter den Eigentümern Gespräche über eine mögliche Transaktion“ laufen würden. Es gebe aber weitere Interessenten neben Porsche. Und „das Unternehmen steht so gut da, dass ich den Rimac-Anteil am liebsten selbst erhöhen würde“.
Bloomberg zitiert dazu nun aber Insider, dass Porsche seine Prioritäten nach dem Abgang einiger Top-Führungskräfte und angesichts eines schwierigen Automobilmarktes vorerst verschoben habe. Laut einem aktuellen Bericht des „manager magazins“ werten Insider die nun erfolgte Offerte von Rimac für den Porsche-Anteil vor diesem Hintergrund auch als Manöver, die Bewertung des Gemeinschaftsunternehmens Bugatti Rimac in die Höhe zu treiben. Ob Porsche oder Rimac am Ende die Mehrheit an dem Joint Venture erhalte oder ob sich gar ein externer Käufer für Bugatti Rimac finde, sei noch nicht entschieden.
Selbst wenn Rimac das Joint Venture Bugatti Rimac komplett übernehmen würde, so würde Porsche weiter indirekt beteiligt bleiben. Denn Porsche zählte noch vor der Gründung des Gemeinschaftsunternehmen Bugatti Rimac bereits zu den wichtigsten Investoren der Rimac Group: Die VW-Tochter stieg 2018 mit 10 Prozent ein und hält heute 21 Prozent an dem kroatischen Unternehmen. Weitere Großinvestoren sind Softbank, Goldman Sachs und Hyundai. Größter Aktionär ist aber Gründer Mate Rimac.
Die Rimac Group selbst hat drei Geschäftsfelder: In der 55-prozentigen Beteiligung Bugatti Rimac sind die Luxusautos der Marken Bugatti (Verbrenner) und Rimac (elektrisch) gebündelt. Die 100-prozentige Tochter Rimac Technology arbeitet als Entwicklungspartner und Zulieferer für andere Automarken, zum Beispiel für BMW. Und gemeinsam mit anderen Investoren baut Rimac unter dem Namen Verne ein Robotaxi-Business auf.
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