Deutsche Telekom beschafft aktuell keine Teslas mehr
Das gibt Olga Nevska, die Geschäftsführerin der Telekom Mobility Solution, gegenüber der „Automobilwoche“ an. „Wir haben Teslas in der Flotte, bieten aber derzeit keine Modelle unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an“, wird die Flottenchefin konkret zitiert. Denn die Nachfrage nach Tesla-Modellen sei unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gering gewesen. „Wir prüfen quartalsweise unser Angebot“, so Nevska weiter, „und nehmen Marken hinzu oder sortieren diese aus.“
Olga Nevska leitet jene Tochtergesellschaft, die als Telekom-eigener Mobilitäts-Provider rund 23.000 Betriebsfahrzeuge der Telekom verantwortet. Seit 2023 beschaffen Nevska und ihr Team nur noch Batterie-elektrische Pkw, wie sie uns in einer früheren Ausgabe von electrive LIVE selbst schilderte. Die Flottenmanagerin berichtete uns seinerzeit, wie sich die Beschaffung von den ersten E-Autos im Jahr 2019 bis heute verändert hat, wie die Mitarbeiter offener, die Modellauswahl größer und die Reichweitenangst geringer wurde („Wir setzten anfangs auf eine Ersatzmobilität für Urlaube. Die wurde kaum genutzt.“).
Für Tesla ist die momentane Ausmusterung aus dem Dienstwagen-Katalog der Telekom natürlich wenig schmeichelhaft, zumal die Entscheidung offenbar nicht von oben, sondern indirekt von den Mitarbeitern selbst beeinflusst ist. Wie Nevska in der „Automobilwoche“ ausführt, sind für eine Aufnahme in die Telekom-Flotte drei Kriterien ausschlaggebend: die interne Nachfrage, die Wirtschaftlichkeit des Angebots und die Aftersales-Verfügbarkeit. Bei Tesla ist schon letzterer Punkt keine Stärke, hinzu kam nun offenbar das mangelnde Interesse der Belegschaft.
Die Telekom sei die erste große Flotte gewesen, die Fahrzeuge von Tesla 2019 und 2020 eingesetzt habe, heißt es in dem Bericht weiter. Vor allem wegen der seinerzeit vergleichsweise großen Reichweite. Dass Tesla außen vor bleibt, ist indes nicht gesetzt. Bei weiteren quartalsweisen Überprüfungen könnte die Marke natürlich auch wieder neu aufgenommen werden.
Das unterscheidet den Telekom-Fall von Boykott-Initiativen gegen Tesla wie sie etwa von Rossmann, LichtBlick oder Emovy bekannt sind.
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