ZF meldet Großauftrag für E-Achsen aus Indien

Der deutsche Automobilzulieferer ZF soll mehrere tausend elektrische Antriebsachsen an einen führenden Bushersteller in Indien liefern. Die AxTrax 2 genannte Achse wird in eine neue Flotte lokal emissionsfreier Überlandbusse integriert.

Bild: ZF

Bei der AxTrax 2 handelt es sich um ein hochintegriertes Aggregat, das Verbrennungsmotor, Getriebe und konventionelle Achse ersetzt, um so Nutzfahrzeuge zu elektrifizieren. Das System wurde im Sommer 2023 vorgestellt und ermöglicht in der Standardausführung, die bei dem ZF-Kunden in Indien zum Einsatz kommen soll, eine Dauerleistung von 210 kW. Außerdem erhältlich ist die Variante AxTrax 2 dual mit zwei integrierten E-Motoren für schwere Nutzfahrzeuge mit 380 kW Dauerleistung.

Um welchen Bushersteller es sich handelt, verrät ZF nicht – Vertraulichkeitsklauseln sind aber üblich. ZF selbst ist bereits seit rund 60 Jahren in Indien tätig, unterhält dort heute 18 Produktionsstandorte sowie 10 Entwicklungszentren und beschäftigt vor Ort rund 16.000 Mitarbeiter.

Der neue Auftrag über die E-Achse ging an die ZF-Division Commercial Vehicle Solutions (CVS). Als erste elektrische Achse, die ZF für einen indischen OEM produziert, „stärkt das Projekt die umfassende Präsenz von ZF in Indiens wachsendem Sektor der Elektrifizierung von Nutzfahrzeugen“, heißt in einer Pressemitteilung.

„Diese Nominierung zeigt, wie unsere maßgeschneiderten Lösungen Hersteller in jeder Phase ihrer Elektrifizierung unterstützen und es ihnen ermöglichen, ihre Transformation hin zu einer saubereren, effizienteren Mobilität zu beschleunigen“, sagt Prof. Dr. Peter Laier, ZF-Vorstandsmitglied, Leiter der Division Commercial Vehicle Solutions (CVS) und verantwortlich für die Region Indien.

zf axtrax 2 features
Bild: ZF

AxTrax 2 integriert von ZF selbst entwickelte Komponenten in eine achsbasierte Lösung, die laut Hersteller hocheffizient, kompakt und leicht ist. Die elektrische Achse ist zugleich Teil des modularen E-Mobility-Kits von ZF, mit dem das Unternehmen einen One-Stop-Shop für die Elektrifizierung von Nutzfahrzeugen bieten will.

„Indem wir unsere konzerneigenen Synergieeffekte nutzen, sind wir in der Lage, innovative und zuverlässige E-Mobilitätslösungen zu liefern, die auch dazu beitragen, die Gesamtbetriebskosten (Total Cost of Ownership, TCO) zu senken“, sagt Laier. „Das zunehmende Interesse führender Hersteller weltweit an unserem Technologieportfolio bestätigt, dass wir auf die richtige Strategie setzen.“

Die AxTrax 2 kann übrigens auch für E-Trailer verwendet werden, also Lkw-Sattelauflieger mit eigenem Motor. In den USA kooperiert ZF mit dem kalifornischen Unternehmen Range Energy, um die Entwicklung und Einführung von E-Trailern in der nordamerikanischen Nutzfahrzeugbranche voranzutreiben. Wesentlicher Bestandteil dieser Kooperation ist die AxTrax 2.

zf.com

10 Kommentare

zu „ZF meldet Großauftrag für E-Achsen aus Indien“
Zils
17.04.2025 um 01:51
gute Neuigkeiten in schweren Zeiten. Glückwunsch an alle Mitarbeiter, die daran beteiligt waren. ZF ist gut aufgestellt. Jetzt bedarf es weiterhin eine glückliche Hand mit der Zusammenarbeit wichtiger Kunden. Weiterhin alles erdenklich Gute. Adolf Zils
Offler
20.04.2025 um 10:21
Nach dem Verhalten von hochnäsigen ZF Mitarbeitern kann ZF gerne komplett pleite gehen. Wie hatten eine Änderung vorgeschlagen- Nein macht ZF nicht, die wissen es besser. Ein Jahr später haben wir die Patentanmeldung von ZF gesehen die genau das gemacht hat, was wir vorgeschlagen haben. Hat einiges gekostet- wir hatten das in Zwischenzeit mit einem anderen Getriebe-Hersteller umgesetzt und das für Zwickau genug gehalten es nicht zu patentierten, aber wenigstens hat der Einspruch gegen das Patent geklappt... Nur wieder ZF...
Ralph
17.04.2025 um 17:54
Verbrennungsmotor?!
Florian Treiß
17.04.2025 um 22:02
Ich habe doch davon geschrieben, dass die E-Achse den Verbrennungsmotor ersetzt. Vielleicht etwas unglücklich formuliert. Sollte heißen, dass die E-Achse eben eine Alternative zum Verbrenner ist. VG, Florian Treiß (Redaktion electrive)
Fritz
17.04.2025 um 19:35
Das macht Indien nur einmal und nie wieder. Da sind die straßen noch schlimmer wie hier und der Antrieb sieht ja nicht gerade vibrationsbeständig aus wer kauft so nen ein Gang müll.
Peter Wick
23.04.2025 um 18:30
Es hieß es wird lokal eingesetzt wahrscheinlich in Regionen wo das Straßenbild es zulässt, Indien ist groß, Landesweit würde ich es auch nicht vorschlagen.
GB
18.04.2025 um 04:42
Indien verfügt über erstklassige Ingenieure, daher besteht kein Grund zur Sorge hinsichtlich der Serienfreigabe. Neben ihrer hohen fachlichen Qualifikation zeichnen sie sich durch ihre hervorragenden schriftlichen und mündlichen Kommunikationsfähigkeiten aus, die eine professionelle Zusammenarbeit auf internationaler Ebene ermöglichen.
Christian
24.04.2025 um 11:15
Zumindest wenn es um IT geht sind die nicht gerne gesehen. Alles billig aber die Qualität nicht Wettbewerbsfähig.
Herbert Ramesberger
21.04.2025 um 11:09
Die deutschen Standorte profitieren hiervon nicht.Wird wahrscheinlich in Billiglohnländern produziert.Know-how von wird von den Deutschen Entwicklern übernommen das wars!
Fuchs
24.04.2025 um 17:04
Oh Gott, wieder lauter Experten welche kommentieren! ZF baut seit Jahrzehnten Achsen für Nkw, Pkw, Landwirtschaft und Baumaschinen und die werden in alle Welt exportiert, warum sollten die in Indien zu schwach sein? Und wer sich im Metier auskennt, weiß dass Import-Export mit Risiken behaftet ist, siehe Trump Zölle. Es ist doch klar, dass sobald die Stückzahlen ausreichen möglichst im Land der Kunden produziert wird. In China z. B. hat ZF 50 Produktionsstätten und 5 Entwicklungszentren. Hat hier jemand geglaubt die dutzende E-Fahrzeughersteller dort produzieren alle Komponenten selbst?

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