VW plant wohl elektrischen Golf GTI

Volkswagen will offenbar das Performance-Label GTI im Elektrozeitalter auf mehrere Modellreihen ausweiten. Den Anfang macht einem Bericht zufolge die GTI-Version des ID.2 – aber auch der für Ende des Jahrzehnts geplante Elektro-Golf soll als GTI kommen.

Bild: Volkswagen

Bei den Aussagen zu der „ganzen Gruppe“ an elektrischen GTI-Modellen beruft sich das britische Magazin Autocar auf niemand Geringeren als VW-Markenchef Thomas Schäfer – in demselben Gespräch hatte Schäfer bereits die Weiterentwicklung des MEB zum MEB+ bestätigt. 2024 hatte es Gerüchte gegeben, wonach die Wolfsburger die Ausgaben für den MEB+ hinterfragt haben sollen.

Nach der Serienversion des ID. GTI Concept auf Basis des kommenden ID.2 soll unter anderem gegen Ende dieses Jahrzehnts auch eine GTI-Version des elektrischen Golf folgen. „Zunächst einmal: Kann man einen elektrischen Golf spannend machen? Absolut“, wird Schäfer zitiert. „Wir sind einige Prototypen gefahren, die wir auf dem neuen Setup aufgebaut haben, und es ist überwältigend.“

Die Entwicklung der elektrischen GTI-Modelle ist also schon voll im Gange. Die viel genutzte Marketing-Phrase, dass die neuen Fahrzeuge „den Eigenschaften aller bisherigen GTI-Modelle treu bleiben“ sollen, präzisiert Schäfer dabei mit einem Fokus auf das Fahrgefühl der Autos: „Wie sieht es mit dem Sound aus? Wie sieht es mit dem Gesamtgefühl aus? Das Handling und so weiter ist machbar.“

Bisher bezeichnet VW seine sportlichsten Elektromodelle als GTX, da diese mit Ausnahme des ID.3 GTX über eine elektrischen Allradantrieb verfügen. Mit dem zweiten Elektromotor an der Vorderachse bieten die GTX-Modelle mehr Leistung als die MEB-Modelle mit Heckantrieb. Auch bei den optischen Details mit roten Zierelementen lehnen sich die GTX-Modelle an der bekannten GTI-Designsprache an. Die Anpassungen am Fahrwerk und Fahrgefühl sind bei den GTX-Modellen im Vergleich zu den Basisfahrzeugen – abgesehen von der zusätzlichen Leistung – aber eher gering. Das soll laut Schäfer bei elektrischen GTI-Modellen künftig anders sein.

Einen ersten Eindruck davon dürfte es zunächst mit dem ID.2 GTI geben. Mögliche technische Daten oder konkrete Beispiele für das andere Fahrgefühl nennt Schäfer aber noch nicht, selbst zum Standard-ID.2 sind noch nicht die finalen Daten bekannt. Zum elektrischen Golf GTI gibt es ebenfalls noch keine genaueren Aussagen, noch nicht einmal ein Premieren-Jahr. Der elektrische Golf 9 auf Basis der SSP soll „Ende des Jahrzehnts“ kommen, wie Schäfer bekräftigt. Bei den bisherigen Verbrenner-Modellen hat es aber immer eine Weile gedauert, bis die sportliche Top-Version vorgestellt wurde. Ein elektrischer Golf GTI könnte also erst 2030 oder später auf den Markt kommen.

Schäfer hängt die Messlatte für das Modell aber schon einmal hoch: Seine Erfahrungen mit den Prototypen sollen darauf schließen lassen, dass der nächste GTI „ein Monsterauto“ sein werde.

autocar.co.uk

4 Kommentare

zu „VW plant wohl elektrischen Golf GTI“
Uwe
20.05.2025 um 08:07
Sound... ein E-Auto soll leise sein. Das ist ja gerade, neben der unmittelbaren Leistungsbereitstellung, das Plus. Fahrt mal einen aktuellen GTI... Krach ohne Ende, aber wenn es auf Leistung ankommt, kommt erstmal - Nix. Da reicht ein Enyaq 85X, um den GTI ganz alt aussehen zu lassen.
F.
20.05.2025 um 08:26
Ich bleibe gespannt, wie VW die Gesetze der Physik überwinden will. Ein sportlicher Fronttriebler in der Geometrie der ID.2-Präsentation mit relativ leichtem Motor an der Vorderachse und schwerem Batteriepaket in der Mitte?! Ich erinnere mich an meine lahme Zoe vor sechs Jahren. Die hatte stolze 65kW – Antriebsleistung, nicht Ladeleistung. Und schon die brachte trotz ihrer Behäbigkeit nicht selten die vorderen Räder zum kurzen Durchdrehen. Aber wenn Herr Schäfer so begeistert und zuversichtlich ist, dann wird das schon... Die schaffen das! :-)
Florian
20.05.2025 um 18:29
Ich verstehe nicht, warum einige Hersteller bei Elektroautos nach wie vor auf Frontantrieb setzen. Auf kaltem oder nassen Untergrund drehen die Räder sehr schnell durch, und wenn sie dann doch Grip haben, hat man Antriebseinflüsse in der Lenkung. Speziell bei Performance-Modellen macht das gar keinen Sinn, siehe Alpine A290 oder Alfa Rome Junior Veloce (ich bin beide gefahren und beide leiden unter dem Frontantrieb).
Battie
21.05.2025 um 11:05
Das Umdenken von Verbrenner auf Elektroantrieb fällt VW bei wichtigen Modellen wie dem Golf eben immer noch (ziemlich) schwer ... aber sie scheinen immerhin (im Schneckentempo) Fortschritte darin zu machen, eines schönen Tages wird es dann auch mit dem Heckantrieb klappen.

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