Ample führt Batteriewechselstationen in Madrid ein

Das US-Startup Ample hat seine modulare Batteriewechseltechnologie in Madrid eingeführt. Das System soll EV-Batterien in fünf Minuten austauschen und zielt auf städtische Flotten und die Skalierbarkeit der Infrastruktur ab. Die Stationen sollen u.a. von umgerüsteten Fiat 500e aus Stellantis' Carsharing-Angebot Free2Move genutzt werden.

Bild: Stellantis

Der Start von Ample in Madrid ist zugleich der erste Einsatz der Technologie des Unternehmens in Europa. Die ersten Stationen sind bereits in Betrieb, mehrere weitere sollen im Stadtzentrum folgen. Die Batteriewechselstationen sollen dafür sorgen, dass man so schnell einen vollen Akku bekommt wie das Betanken eines Verbrenners dauern würde.

Laut Ample sind die Stationen für einen schnellen Einsatz in Städten konzipiert und können innerhalb von drei Tagen installiert werden. Das Unternehmen möchte dazu beitragen, die größten Hindernisse für die Einführung von Elektrofahrzeugen in Städten zu beseitigen, darunter lange Ladezeiten, Reichweitenprobleme und Platzmangel für die Infrastruktur.

System besonders gut für Flottenanwendungen

Das Batteriewechselsystem ermöglicht einen Austausch des Akkus innerhalb von nur fünf Minuten. Das ist schneller, als ein Schnellladevorgang für einen leeren Akku dauert. Die Technologie von Ample ist modular und fahrzeugunabhängig aufgebaut und wurde entwickelt, um leere Batteriepacks ohne Eingreifen des Fahrers durch voll aufgeladene zu ersetzen. Ample betont, dass das System besonders gut für Flottenanwendungen mit hoher Auslastung in dicht besiedelten städtischen Gebieten geeignet ist.

Die spanische Regierung fördert den Roll-out in Madrid mit 9,76 Millionen Euro. „Diese Förderung ist ein enormer Fortschritt für Ample und den Bereich der Elektromobilität in Spanien“, sagte Khaled Hassounah, CEO von Ample. „Durch die Partnerschaft mit der spanischen Regierung erfüllen wir nicht nur die unmittelbaren Infrastrukturbedürfnisse der wachsenden Bevölkerung Madrids, sondern legen auch den Grundstein für ein zukunftssicheres, nachhaltiges Ökosystem für urbane Mobilität.“

Wichtiger Partner für Ample in Madrid ist der Automobilkonzern Stellantis. Dessen Carsharing-Dienst Free2Move will in der Stadt umgerüstete Fiat 500e einsetzen, die dass Akku-Tauschsystem von Ample nutzen. Die Zusammenarbeit war bereits Ende 2023 bekanntgegeben worden, damals war von zunächst 100 Fahrzeugen die Rede. Ob die Zahl noch aktuell ist, das ist unbekannt. Die Carsharing-Flotte soll auf die Schnellwechselstationen von Ample zurückgreifen, um die Verfügbarkeit und Betriebszeit hochzuhalten.

Großes Pilotprojekt auch in Tokio

Vor wenigen Tagen gab Ample außerdem bekannt, dass es ab September Wechselstationen in der japanischen Hauptstadt Tokio einrichten wird. Dort arbeitet das Unternehmen mit Mitsubishi Fuso und Mitsubishi Motors zusammen, wobei der Schwerpunkt auf dem Logistik- und Gewerbebereich liegt. Ample und Mitsubishi Fuso gaben ihre Zusammenarbeit im Juli 2023 bekannt und testeten die Technologie im vergangenen Jahr in der japanischen Stadt Kyoto. Für den Test wurde ein leichter Lkw vom Typ Mitsubishi Fuso eCanter mit austauschbaren Batterien ausgestattet.

Ample stellte 2023 das neueste Design seiner Batteriewechselstation vor. Das Unternehmen gibt an, dass Batterien in nur fünf Minuten gewechselt werden können. Darüber hinaus unterscheidet sich das Design beispielsweise von den Stationen von Nio. Bei letzteren müssen Elektrofahrzeuge rückwärts einfahren. Bei der Ample-Station können Elektrofahrzeuge von einer Seite einfahren und auf der anderen Seite wieder ausfahren, wodurch sie sich besser für Nutzfahrzeuge eignet.

businesswire.com

2 Kommentare

zu „Ample führt Batteriewechselstationen in Madrid ein“
BotU
11.06.2025 um 17:24
in Berlin steht seit 2019 eine Batteriewechselstation im Westhafen. Die Politik und Fahrzeughersteller wissen das. Keine Reaktion. Muss es nun wieder ein ANDERER tun ?
Achim Fichter
11.06.2025 um 18:32
Batteriewechselstationen? Ein Relikt von gestern. Die Wasserstoffindustrie zündet die nächste Stufe: Mit H2-Tank-Wechselstationen setzt H2-Mobility ein klares Zeichen gegen den Batterie-Hype. /j

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