Polestar erhält 200 Millionen Dollar von Geely-Gründer Li Shufu

Der chinesisch-schwedische Elektroauto-Hersteller Polestar hat eine Kapitalerhöhung in Höhe von 200 Millionen US-Dollar bekanntgegeben. Das Geld kommt von PSD Investment, einer Gesellschaft von Li Shufu, dem Gründer und Chairman des chinesischen Automobilkonzerns Geely, der ebenfalls an Polestar beteiligt ist.

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Bild: Polestar

Im Rahmen des Deals wird Polestar über 190 Millionen neu ausgegebene Class A American Depositary Shares (ADS) zu einem Preis von 1,05 US-Dollar je Aktie an PSD Investment verkaufen. Durch den Deal steigt der Anteil von PSD Investment an Polestar auf 44 Prozent, während Li Shufu insgesamt 66  Prozent der Anteile kontrolliert – verteilt auf PSD Investment und eine schwedische Tochtergesellschaft von Geely.

Damit wird die dominierende Rolle von Geely bei Polestar weiter zementiert. Die Volvo Cars Group, die zu 79 Prozent zu Geely gehört und einst maßgeblich an Polestar beteiligt war, reduziert infolge der Kapitalmaßnahme ihren Anteil an Polestar auf 16  Prozent (zuvor 18  Prozent). Unterm Strich heißt das zugleich, dass Polestar inkl. der Volvo-Anteile zu rund 80 Prozent zu Li Shufus Imperium gehört.

Volvo Cars hatte bereits 2024 seine Beteiligung an Polestar von 48 auf 18 Prozent reduziert und die Anteile an seine Aktionäre weitergereicht – und damit vor allem an den Volvo-Großaktionär Geely. Erst durch diesen Schritt wurde Polestar zu einem unabhängigen Mitglied der Geely-Gruppe, denn zuvor hatte Geely keine direkte Beteiligung an Polestar gehalten.

Dennoch kooperiert Polestar, dass einst eine Tuning-Abteilung von Volvo war und nun selbst E-Autos baut, weiter mit Volvo: Im Februar 2025 wurde bekannt, dass Polestar parallel zum eigenen Online-Vertrieb nun auch das Händlernetz von Volvo nutzt, um das angepeilte Wachstum zu erreichen.

Geely selbst ist einer der größten chinesischen Automobilkonzerne und hält Anteile an mehreren globalen Marken, darunter Volvo, Lotus, Lynk & Co und Smart. Die enge Verflechtung mit Polestar sichert Geely strategischen Zugang zum Premium-Elektroautomarkt in Europa und Nordamerika.

Wirtschaftliche Lage: Zwischen Innovationsdrang und Finanzierungsdruck

Trotz eines hochwertigen Produktportfolios – darunter der Polestar 2, das SUV Polestar 3 und das Crossover-Coupé Polestar 4 – kämpft Polestar wie viele andere Elektroautohersteller mit einem schwachen Marktumfeld. Vergangenes Jahr sank der Absatz trotz neuer Modelle von 52.796 Fahrzeugen in 2023 auf 44.851 E-Autos. Der globale Verkauf elektrischer Fahrzeuge ist in den letzten Quartalen hinter den Erwartungen zurückgeblieben, was neben geopolitischen Unsicherheiten auch an der steigenden Konkurrenz und sinkenden Kaufprämien liegt.

Die Kapitalerhöhung ist somit auch ein Zeichen wirtschaftlicher Notwendigkeit: Polestar benötigt die Mittel zur Deckung des operativen Kapitalbedarfs und für allgemeine Unternehmenszwecke. Bereits 2024 hatte das Unternehmen verschiedene Bankdarlehen aufgenommen, um die Liquidität aufrechtzuerhalten, und sich zuletzt im März 2025 eine Kreditlinie von 450 Millionen Dollar gesichert.

Die angekündigten Modellneuheiten – darunter der Polestar 5 (ein viertüriges GT-Modell) und der Polestar 6 Roadster – erfordern Investitionen in Entwicklung, Fertigung und Markteinführung. Ab 2026 soll mit dem Polestar 7 zudem ein kompaktes SUV-Modell in Europa produziert werden.

polestar.com, reuters.com

2 Kommentare

zu „Polestar erhält 200 Millionen Dollar von Geely-Gründer Li Shufu“
TKA
17.06.2025 um 22:27
Aus meiner Sicht wird Polestar und auch Volvo über die Zeit vom Markt verschwinden, da sie nicht die nötigen Margen und auch zukünftige Technologien, wie z. B. autonomes Fahren, haben.
Eddie
20.06.2025 um 21:32
Selten so einen Blödsinn gelesen das kann nur jemand schreiben der keine Ahnung geschweige die Autos gefahren ist Stichwort LIDAR

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