Volvo baut den Polestar 7 in der Slowakei

Polestar hat eine Absichtserklärung mit Volvo Cars unterzeichnet, wonach der Polestar 7 in Košice in der Slowakei produziert werden soll. Die Markteinführung des Kompakt-SUV ist für das Jahr 2028 vorgesehen.

Bild: Polestar

Dass Polestar den Polestar 7 in Europa bauen will, hatte die schwedisch-chinesiche Geely-Marke schon in diesem Januar angekündigt – ohne aber Details oder ein konkretes Werk zu nennen. Schließlich hat Polestar, einst als Joint Venture von Volvo und der Konzernmutter Geely gegründet, keine eigenen Werke. Gefertigt werden die Autos entweder in chinesischen Geely-Fabriken, in bestehenden Volvo-Werken (in den USA) oder im Auftrag von anderen Unternehmen, etwa der Polestar 4 aus Südkorea.

Wie Volvo Cars und Polestar jetzt mitteilen, steht der genaue Produktionsstandort in Europa für den Polestar 7 fest: Die Vereinbarung sieht vor, dass das Modell im Volvo-Werk Košice vom Band laufen soll. Das slowakische Werk befindet sich derzeit noch im Bau, die Arbeiten haben 2023 begonnen. Dabei handelt es sich um eine reines Elektroauto-Werk, das auf bis zu 250.000 Einheiten pro Jahr ausgelegt ist. „Der Standort bietet gute logistische Anbindungen an europäische Märkte sowie eine etablierte Zulieferbasis“, so Polestar.

Wichtig: Volvo ist nicht nur der Produktionspartner für den Polestar 7, sondern auch der Entwicklungspartner. Polestar bestätigt nun erstmals, dass das neue Modell „auf einer Technologieplattform von Volvo Cars basieren und von Komponenten-Sharing innerhalb des Konzerns, ‚Cell-to-Body‘-Technologie mit Batterien und unternehmensintern entwickelten E-Motoren der neuen Generation profitieren“ werde. Anpassungen sollen dann sicherstellen, dass das Modell ein Fahrerlebnis und Leistungsdaten bietet, „für die Polestar bekannt ist“.

Polestar 7 ist erstes bestätigtes Model für Slowakei-Werk

Wenn der Polestar 7 auf einer Volvo-Plattform in der Slowakei gebaut wird, ist es naheliegend, dass auch Volvo selbst auf dieser Plattform mindestens ein Modell in Košice fertigen wird. Die elektrischen Kompakt-SUV EX40 und EC40 sowie der etwas kleinere EX30 werden in Europa derzeit im belgischen Gent gebaut. Volvo hat bisher noch nicht angekündigt, welche Baureihen künftig aus dem neuen Elektroauto-Werk in der Slowakei kommen sollen – ob es sich ebenfalls um Kompakt-SUV wie beim Polestar 7 oder um größere Fahrzeuge (zum Beispiel den EX60) handeln wird, ist noch nicht bekannt. „Vorbehaltlich der endgültigen Vereinbarungen zwischen den Unternehmen ist geplant, dass es sich um das zweite Fahrzeug handelt, das im Werk Kosice gebaut wird, und dass es einem noch nicht angekündigten Volvo-Modell der nächsten Generation folgen soll, das dort vor der Einführung des Polestar 7 gebaut werden wird“, heißt es dazu von Volvo. Der EX60 wird von den Schweden im Zusammenhang mit dem Polestar 7 aber ausdrücklich erwähnt: „Der Polestar 7 wird die für die Marke typischen Design- und Leistungsmerkmale bieten und gleichzeitig eine gemeinsame Technologiebasis mit zwei kommenden Volvo-Modellen, darunter dem Volvo EX60, teilen“, schreibt Volvo. Polestar zieht in seiner Mitteilung keine Parallelen zu konkreten Volvo-Modellen.

Als der Polestar 7 im Januar erstmals angekündigt wurde, war lediglich von einem Premium-Kompakt-SUV die Rede. Es wurde offen gelassen, ob das Fahrzeug etwa auf einer Volvo-Plattform basiert (schon der Volvo EX90 und Polestar 3 teilen sich eine Plattform) oder gar direkt Geely-Technik nutzt. Der chinesische Mutterkonzern bietet etwa mit dem Zeekr 7X und dem Smart #5 moderne E-SUV mit überzeugenden Leistungsdaten.

„Mit Volvo Cars bei der Entwicklung und Produktion des Polestar 7 in Europa zusammenzuarbeiten, ist eine einmalige Chance, unsere Position auf unserem Heimatmarkt zu stärken“, stellt Polestar-CEO Michael Lohscheller klar. „Unsere Strategie, Konzernarchitekturen als Grundlage für unsere zukünftige Modellpalette zu nutzen, verschafft uns Zugang zu den besten und neuesten Technologien und das auf eine kosteneffiziente Weise. Mit seinem Design und seinen sportlichen Fahreigenschaften wird der Polestar 7 neue Maßstäbe im Segment der Premium Kompakt-SUVs setzen.“

Håkan Samuelsson, Präsident und CEO von Volvo Cars, ergänzt: „Unsere Partnerschaft mit Polestar bei der Entwicklung und Produktion des Polestar 7 unterstreicht, wie Volvo Cars und Polestar weiterhin Synergien nutzen, um auf effektive Weise herausragende Fahrzeuge für unsere jeweiligen Kundensegmente zu liefern.“

Unter Samuelsson als Volvo-CEO wurde Polestar als Performance-E-Auto-Marke ausgegründet – mit Unterstützung von Geely. Der Schwede musste 2022 als Volvo-CEO aber gehen und blieb im Polestar-Aufsichtsrat der Marke verbunden. Unter seinem Nachfolger Jim Rowan hat Volvo seine Anteile an Polestar reduziert, Geely hat seine wiederum aufgestockt. In diesem Jahr hat der Volvo-Verwaltungsrat Rowan allerdings abberufen und Samuelsson wieder an der Volvo-Spitze eingesetzt. Es ist also möglich, dass unter Samuelsson die Bande zwischen Volvo und Polestar wieder enger wird.

Übrigens: In Deutschland verlängert Polestar die Rabatte um drei Monate. Auf die noch recht neuen Modelle Polestar 3 und 4 wird der „Umweltbonus“ in Höhe von 4.000 Euro nun bis Ende September gewährt, bisher war der Nachlass bis 30. Juni limitiert. Für den Polestar 2 als drittem Modell der Marke wird kein solcher Preisnachlass gewährt.

polestar.com, volvocars.com, polestar.com (Umweltbonus)

0 Kommentare

zu „Volvo baut den Polestar 7 in der Slowakei“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert