Lucid fährt 1.205 km durch die Alpen – ohne Ladestopp

Lucid ist nach eigenen Angaben neuer Halter des Guinness-Weltrekords für die längste Fahrt eines Elektroautos ohne Ladestopp. Der Air Grand Touring bewältigte am Wochenende 1.205 Kilometer und löste damit den bisherigen Mercedes EQS 450 ab. Es ging allerdings viel bergab.

Bild: Lucid

Lucid meldet, dass sich die 1.205 Kilometer lange Rekordfahrt mit dem Air Grand Touring zwischen St. Moritz und München ereignete und über Alpenpässe, Autobahnen und Landstraßen führte. Bisheriger Rekordhalter war der Mercedes EQS 450 mit 1.045 Kilometern. Der Stromer mit Stern hatte diesen Rekord erst im Juni in Japan aufgestellt. Der Lucid kam nun um satte 160 Kilometer weiter. Zu erwähnen ist aber, dass es auf der Strecke zwischen der Schweiz und Deutschland viel bergab ging: St. Moritz liegt auf 1.800 Metern, München dagegen auf 500 Metern über dem Meeresspiegel. Dazwischen bewältigte der Lucid Air mehrere Steigungen und Gefälle.

Marketingaktion hin oder her – Eric Bach, Senior Vice President of Product und Chief Engineer bei Lucid, bezeichnet die Reichweitenrekord als „weiteren klaren Beweis für den technologischen Vorsprung, der Lucid auszeichnet“. Der bei der Fahrt eingesetzte 611 kW starke Lucid Air Grand Touring kommt auch gemäß WLTP-Zyklus schon auf eine Reichweite von 960 Kilometern. Ab Werk ist in dieser Variante ein 113-kWh-Akku verbaut. Die Differenz zur nun erzielten Rekordfahrt überbrückte der Stromer unter anderem dank der per Rekuperation auf Bergabfahrten zurückerhaltenen Energie.

media.lucidmotors.com

7 Kommentare

zu „Lucid fährt 1.205 km durch die Alpen – ohne Ladestopp“
Beat Kohler
09.07.2025 um 20:41
Schöne Leistung; neben vielleicht 30 bis 40 km Gewinn durch das bergab fahren kommt aber noch etwas entscheidendes hinzu: auf 2000 Meter sehe ich selbst das durch den geringeren Luftdruck trotz Passfahren gut 1-2 kWh weniger Verbrauch anfällt - im Gegensatz zu mehr Verbrauch auf Meereshöhe.Trotzdem eine starke Leistung :-)
Gregor
10.07.2025 um 08:55
Es gibt bei Youtube dokumentationen wie witzlos diese "worldrecords" geworden sind. Die Marke wurde damals von einem reichen Mann aufgekauft und agiert nur noch als Marketingagentur. Bei der sich Rekordideen ausgedacht werden, durchgeführt werden und dann darf man die Ergebnisse via der Guinness-Marke vermarkten.Anstatt also wirklich per Muskelkraft durch ein Meer zu schwimmen (was eine Leistung war damals), werden solche Demo Ideen gemacht und dann kann man die Logos nutzen um sie zu vermarkten. Vor ein paar Monaten Rimac zB mit "am schnellsten und weitesten Rückwärts gefahren".Gut das hier erwähnt wird, dass es bergab ging.
P.Albert
10.07.2025 um 10:48
Was ist jetzt die Aussage dieses Beitrages? Man hätte den Rekord nicht fahren sollen? Es interessiert niemanden? YouTube hat immer Recht? Früher war Langstreckenschwimmen eine Leistung, heute aber nicht mehr? (Zitat: was eine Leistung war damals.) Bitte Ihr Anliegen deutlicher formulieren. Ich finde diese Fahrt sehr bemerkenswert für ein Serienfahrzeug.
Hartmut
10.07.2025 um 10:20
Die direkte Strecke ist 280km lang. Also 1300 Höhenmeter "Guthaben/Rekuperieren" und die restlichen Strecke von 925 km in der Ebene fahren. Das ist reine Werbung und ein sehr zweifelhafter "Rekord".
Stefan
10.07.2025 um 12:41
Die 113 kWh und 960 km nach WLTP sehen für mich bei dem Auto auch schon ganz schön "getunt" aus
Matthias
10.07.2025 um 14:56
Der Höhenunterschied von (angegeben) 1300m entspricht bei 2435kg Masse ungefähr 8,6 kWh an potentieller Energie , bei WLTP 13,5 kWh/100km kann man 64 km einsparen. Im Vergleich zu 1250km sind das 5%. Allerdings wurden insgesamt mehrere Pässe gefahren und viel mehr rekuperiert, bergauf natürlich auch Mehrverbrauch. Auch die geringe Geschwindigkeit in Bergen und in verstopften Tälern kommt dem E-Auto zu Gute.Richtig cool wäre es wenn Lucid die (verkürzte) Strecke im Winter von München aus rückwärts fährt, im Vergleich mit einem Verbrenner.Um über 1200km zusammen zu bekommen muss man schon einen Umweg fahren, und "Pässe sammeln", etwa Furka-Grimsel-Susten-Klausen, Stilfser Joch, Timmelsjoch, Sella-Runde. Auch da würde interessieren wie ein mitfahrender Verbrenner abschneidet.
Battie
12.07.2025 um 13:57
Ja, und es kann gerade bei alpinen Bergstrecken diese potentielle Energie nur zu einem kleineren Teil vollständig direkt und so gesehen ohne Verluste in die Fahrenergie eingehen, der andere Teil muss rekuperiert werden, da das Auto sonst zu schnell werden würde. Das kostet kräftig Verluste, also bis die Energie schließlich dann später wieder am Antrieb bzw. am Rad ankommt - und zwar wohl bei weitem mehr, als durch vermiedene Verluste im Antrieb zuvor bei (vor allem leichter) Bergabfahrt eingespart werden konnte. Zudem ist zu vermuten dass vor allem bei vollgeladener Batterie zunächst kaum rekuperiert werden konnte, also doch auch öfter gebremst werden musste und ein Teil der Lageenergie so zusätzlich für den Antrieb verloren ging.

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