Batterieentwickler Lyten sichert sich 200 Millionen Dollar
Mit den frischen Mitteln will Lyten sein Geschäft im Batterie- und Energiespeichersektor weiter ausbauen, wozu das US-Unternehmen kürzlich bereits vom insolventen schwedischen Batteriehersteller Northvolt dessen Anlage Northvolt Dwa ESS im polnischen Danzig übernommen hatte, eine 25.000 Quadratmeter großen Produktions-, Forschungs- und Entwicklungseinrichtung für stationäre Batterie-Energiespeichersysteme (BESS). Lyten plant, die Produktion in Polen bis Ende 2025 wieder aufzunehmen und sich auf die wachsende Nachfrage in den Bereichen KI, Industrie und Stromnetze zu konzentrieren.
Einschließlich der frischen 200 Millionen US-Dollar beläuft sich die Gesamtfinanzierung des Entwicklers von Lithium-Schwefel-Batterien nun auf über 625 Millionen Dollar. Das zusätzliche Kapital stammt hauptsächlich von bestehenden Investoren und wird für das Wachstum der Produktion, die Integration des Teams und den Ausbau der neu erworbenen Vermögenswerte von Lyten verwendet.
Lyten hat im Zuge der Übernahme des Northvolt-Werks in Danzig nun auch die Rechte am Produktportfolio für Batterie-Energiespeichersysteme (BESS) von Northvolt erworben, darunter Voltpack Mobile Systems (VMS), Voltrack und weitere BESS-Lösungen, die sich derzeit in der Entwicklung befinden. Laut Lyten „befindet sich das VMS-Produkt bereits in der dritten Generation und wird europaweit kommerziell eingesetzt.“ Die Kernmitglieder des Energiespeicher-Entwicklungsteams von Northvolt werden zu Lyten in Stockholm wechseln. Die Herstellung dieser Systeme wird weiter in Danzig erfolgen.
Lyten gibt an, dass dies die dritte Übernahme von Northvolt seit November 2024 ist. Zu den früheren Transaktionen gehören der Kauf der Cuberg-Batterieproduktionsstätte von Northvolt in Kalifornien und die oben genannte geplante Übernahme von Northvolt Dwa, Europas größter BESS-Produktionsstätte.
„Wir sind begeistert von der Reaktion der Investment-Community auf unsere Expansionsstrategie“, sagte Dan Cook, CEO und Mitbegründer von Lyten. „Dieses Kapital konzentriert sich auf eine schnelle, kapitaleffiziente Expansion der Fertigung und die Gewinnung weltweit führender Talente sowohl auf dem US-amerikanischen als auch auf dem europäischen Markt.“
David Ku, Investor bei Lyten und ehemaliger Corporate Vice President of AI bei Microsoft, erklärte: „Der Erfolg im Bereich KI hängt von der Fähigkeit ab, reichlich zuverlässige Energie bereitzustellen. Die Speicherung von Batterieenergie ist ein wichtiger Bestandteil der Infrastruktur von KI-Rechenzentren. Die Lithium-Schwefel-Batterien von Lyten sind einzigartig positioniert, um die Leistung und Unabhängigkeit der Lieferkette zu bieten, die erforderlich sind, um den unstillbaren Bedarf der KI an Batterien zu decken.“

Lyten und Northvolt gehen davon aus, dass die Übernahme sowohl des Werks in Dwa als auch von dessen Energiespeicherportfolio im dritten Quartal 2025 abgeschlossen sein wird. Lyten plant, zunächst die Lieferungen an bestehende europäische Kunden zu priorisieren, bevor es in globale Industrie-, KI-Rechenzentrums-, Gewerbe- und Netzmärkte expandiert.
Der Batterieentwickler betreibt bereits eine automatisierte Pilotlinie in San Jose, Kalifornien, die im Mai 2023 eröffnet wurde. Dort produzierte Lyten auch seine A-Muster seiner 6,5-Ah-Pouch-Zellen, die im Mai 2024 an Stellantis und andere Automobilhersteller ausgeliefert wurden. Die Produktionslinie in San Jose wird auch B-Muster für Automobil-OEMs und kommerzielle Zellen in kleineren Stückzahlen für Nicht-EV-Kunden liefern.
Lyten mit Hauptsitz im kalifornischen San José wurde 2015 gegründet. Zu seinen Investoren zählen der 2023 eingestiegene Autokonzern Stellantis, FedEx, Honeywell, Walbridge und Prime Movers Lab. Im Februar letzten Jahres kündigte Chrysler die Verwendung von Lyten-Li-S-Batterien in seinem Konzeptfahrzeug Halcyon an.
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