Tesla nimmt Model S und X aus dem Konfigurator

Tesla hat die beiden Topmodelle X und S aus dem deutschen Konfigurator entfernt. Es gibt hierzulande nur noch Bestandsfahrzeuge – ebenso in anderen europäischen Ländern. Die Zukunft der beiden Oberklasse-Modelle ist derzeit unklar.

Bild: Tesla

Wer auf der Tesla-Website bei einem Modell auf „Bestellen“ klickt, wird üblicherweise in den Konfigurator geleitet. Nicht mehr so beim Model S und Model X: Über den „Bestellen“-Button landet man nun auf der Website mit verfügbaren Bestandsfahrzeugen. Nur noch beim Model 3 und Model Y führt jener Link auf den Konfigurator für Neufahrzeuge.

Nicht nur in Deutschland sind das Model S und Model X nicht mehr als Neuwagen konfigurierbar: Wie die „Auto, Motor und Sport“ berichtet, sind beide Modellreihen auch in Norwegen als wichtigstem europäischen Elektroauto-Absatzmarkt und in Großbritannien (Platz zwei) aus dem Konfigurator geflogen. Eine Stichprobe von electrive zeigt, dass auch in Frankreich und den Niederlanden nur noch Bestandsfahrzeuge bei den beiden Baureihen verfügbar sind – aber keine neu konfigurierten.

Aktuell ist noch unklar, ob der Schritt nur vorübergehend oder endgültig ist – in den USA ist das jüngste Facelift-Modell weiterhin bestellbar. Üblicherweise hat Tesla den Übergang zu einem verbesserten Modell im Konfigurator nahtlos gestaltet, wohl aber ohne Ankündigung. Die Tatsache, dass aktuell keine neuen Modelle der beiden Baureihe konfiguriert werden können, gibt Gerüchten über die Zukunft des Model S und X natürlich neue Nahrung.


Denn: Das Model S und Model X spielen global und speziell in Europa nur noch eine Nebenrolle bei Tesla. Das Model Y und Model 3 machen den Großteil des Absatzes aus, das Model S und X werden in der offiziellen Tesla-Statistik nur als „Sonstige“ zusammengefasst – im Q2 waren es 373.728 Model 3/Y und 10.394 „sonstige“ Teslas. Der Blick auf die deutschen Zahlen zeigt, dass sich der Vertrieb der beiden großen Baureihen tatsächlich kaum noch lohnen dürfte: Das KBA hat im ersten Halbjahr 58 neue Model S und 59 neue Model X registriert – und 6.305 neue Model Y.

Tesla hatte im Juni ein erneutes Facelift für beide Modelle in den USA vorgestellt. Die Karosserie blieb dabei dieses Mal unverändert, es gibt nur leichte Anpassungen bei der Optik, Ausstattung und Komfort. So sind etwa zwei neue Außenfarben namens Diamond Black und Frost Blue Metallic bestellbar. Zudem gibt es neue Felgen-Designs und die Tesla-Logos außen sind künftig schwarz gehalten. Bei der Antriebstechnik gibt es keine Änderung, hier bleibt es bei dem Stand des größeren Facelifts von 2021.

Mit dem erneuten Facelift sind die beiden Modelle in den USA 5.000 Dollar teurer geworden. Das Model S Long Range startet bei 84.990 Dollar, das Model S Plaid bei 99.990 Dollar. Das Model X ist jeweils 5.000 Dollar teurer: Die Long-Range-Version gibt es ab 89.990 Dollar, das stärkere Plaid-Modell ab 104.990 Dollar.

tesla.com, auto-motor-und-sport.de

9 Kommentare

zu „Tesla nimmt Model S und X aus dem Konfigurator“
Daniel
30.07.2025 um 11:26
Ich gehe stark davon aus, dass es aufgrund der Modellüberarbeitung und der exklusiven Produktion in Fremont einen temporären Bestellstopp gibt.Das Model S und Model X gehören technologisch immer noch zu den Top E-Fahrzeugen im Markt. Es gibt keinen Grund diese Modelle jetzt schon abzuschreiben. Nur weil das Exterior Design des Model S fast unverändert geblieben ist, heißt es nicht dass das Auto out-of-date ist.
MWF
31.07.2025 um 08:20
100%
Markus
30.07.2025 um 13:01
Das Model S ist in meinen Augen sowieso der einzige Tesla dessen Proportionen gut aussehen. Technologisch Top würde ich aber gerade in dieser Fahrzeugklasse als Fragezeichen sehen. Z.B. 800V Technik sollte für Technologieführer da inzwischen Standard sein, 30 Minuten von 10 auf 80 ist halt nicht mehr aktuell im Premiumbereich nur weil da die Deutschen so langsam sind. Und selbst die kommen jetzt mit CLA und neuer Klasse. Man will ja nicht auf die warten sondern voran schreiten. HUD gibts auch nicht. Sie treten etwas auf der Stelle mit ihrem Minimalismus-Ansatz, gerade auch im Premiumbereich. So zumindest mein Eindruck.
TeeKay
30.07.2025 um 11:57
"Schon jetzt abschreiben" = nach 13 Jahren = nach fast zwei typischen Modellzyklen. Die Autos sind technisch völlig veraltet und bieten keinerlei in Fahrzeugen dieser Preisklasse anzutreffenden Features - angefangen bei der Materialqualität und Individualisierbarkeit.Auch elektroautospezifische Features sind nicht mehr konkurrenzfähig. Die Ladekurve kann selbst mit Mittelklassefahrzeugen schon seit Jahren nicht mehr mithalten. Und in den USA verlor Tesla gerade ein Gerichtsverfahren gegen einen Kunden, weil die Plaid-Modelle durch fehlende Bremsen-Fahrwerks-Abstimmung inhärent unsicher sind bei Vollbremsungen aus hohem Tempo.
Michi
30.07.2025 um 11:50
Sie haben den Artikel gelesen, die Modele werden schlicht "nicht" nachgefragt "Das KBA hat im ersten Halbjahr 58 neue Model S und 59 neue Model X registriert". Natürlich kann es sein, dass es nur eine Umstellung ist, vielleicht spart man sich aber auch die Kosten der Homologation, weil es sich nicht lohnt für die EU und die Modele kommen nicht wider, wie auch immer es kommt das wird sehr sehr wenige Leute überhaupt betreffen. Wissen wird es am Ende nur Tesla.
Tessi
30.07.2025 um 13:05
Anpassung wegen neuen Zoll Bestimmungen
Tobias
31.07.2025 um 07:28
Die Zölle von Fahrzeugen aus den USA in die EU sinken von 10% auf 0%. Es ist also nicht zu vermuten, dass wegen geringerer Zölle die Autos, welche in den USA gefertigt werden, nicht mehr in der EU verkauft werden ;)
Frank
31.07.2025 um 09:56
In der 100K€ Klasse können sicher auch andere ein vernünftiges Auto auf die Straße stellen. Das arrogante Vorhaben CCS als internationalen Standard zu etablieren, darf man als krachend gescheitert betrachten. Flottenbetreiber machen bei Teslas Preisgestaltung eine Bogen um die Fahrzeuge. Die BWLer können damit kein Geschäftsmodell kreieren. Aber mit dem halb so teuren Modell Y, was auch dieses Jahr das meist verkaufte E-Auto der Welt wird, lässt sich Geld verdienen. Ein mächtiger Multiplikator, dem die Aufmerksamkeit gehört. Wenn noch für Familien die lange Version mit 6 Sitzen folg, auch für den Rest der Welt, mach ich mir um Tesla keine Sorgen. Anders bei heimischen Herstellern die bei Kunden, speziell in den USA, unangenehm wg. Qualitätsmängel aufgefallen sind. Mit den neuen Zöllen werden diese noch teurer für den Kunden. Und so doof sind die Amis dann doch nicht. Wo ist "Das Beste oder nichts" geblieben? Ich mach mir ernsthafte Sorgen. Auch im Punkt "Verfügbarkeit" stellen mir sich zum Teil die Nackenhaare auf. Ende des Jahres wurde mir eine Probefahrt des C LA in Aussicht gestellt. Lieferzeit unbekannt. Dann wird es wohl wieder einer aus Grünheide werden, hoffentlich mit 6 Sitzen.
Wolfgang
01.08.2025 um 16:23
Wir konnten Mitte Juni das Model S neu in Düsseldorf bestellen (voraussichtliche Auslieferung Nov./Dez. 2025), bekamen zwischenzeitlich - wie üblich - einen Anruf, ob wir aus der aktuellen Produktion ein Model S schneller haben wollen oder auf das neue Model S warten wollen. Ja, wir wollten warten und es war für den Mitarbeiter am Telefon ok. Unser bestelltes Model S wird in der Tesla-App und in unserem Konto mit Fahrgestellnummer angezeigt. Nachträglich wollen wir nun noch die Innenausstattungsfarbe ändern. Da gibt es den Hinweis, "Sie können die Konfiguration gegenwärtig nicht bearbeiten." Also, das ist das normale Prozedere beim Update des Model S. Wir gehen davon aus, dass wir unser neues Model S hier in Deutschland bekommen. Wie Ende 2022 ist das Model S für eine gewisse Zeit nicht konfigurierbar. Wenn man in der Länderauswahl nachschaut, dann gibt es in einigen wenigen Ländern keinen Bestellbuttom (z.B. Polen), dort kann man das Model S nur ("kennen lernen"). In anderen Ländern (z.B. Türkei) wird das Model S gar nicht aufgeführt. Hier bei uns aber ist alles normal auf der Homepage angelegt.

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