Holcim lässt Ladeanlagen für schwere Baumaschinen installieren

Der Baustoffproduzent Holcim kooperiert mit dem Ladeinfrastruktur-Anbieter GreenWay, um an mehreren Standorten in Polen Lademöglichkeiten für strombetriebene Baumaschinen und Lkw zu schaffen. Die Schwerfahrzeuge sind vorrangig in Steinbrüchen, Mühlen, Zementwerken und Häfen im Einsatz.

Bild: Holcim

Holcim gibt an, dass GreenWay bereits vier Standorte mit Ladestationen ausgestattet hat und drei weitere Standorte in der Planung seien. Jeder Ladepunkt bietet eine Ladeleistung von bis zu 400 kW, wobei Holcim die Gesamtleistung der bisher in Betrieb genommenen Infrastruktur auf 1,3 MW beziffert. Fix geplant ist die Erhöhung dieses Werts auf 3 MW. Dabei betont das Unternehmen, dass die entstehenden Lader ausschließlich für elektrische Maschinen wie Radlader, Bagger und Kipper bestimmt sind.

Das Projekt mit Fokus auf Polen startete nach Angaben der Partner in diesem Jahr und GreenWay ist dabei für die Gesamtlösung verantwortlich – von der technischen Prüfung und Konzeptentwicklung über die Erstellung der erforderlichen Planungsunterlagen, den Bau von Stromanschlüssen und Umspannwerken bis hin zur Lieferung, Installation und Inbetriebnahme der Ladestationen – und deren anschließendem Betrieb.

„Da die Ladeinfrastruktur intensiv und unter sehr anspruchsvollen Bedingungen genutzt wird, ist die ordnungsgemäße Einrichtung und laufende Verwaltung der Ladestationen von großer Bedeutung“, betont Auftraggeber Holcim. So werden die Ladestationen in staubdichten Containern auf Spezialfundamenten installiert. Die Stromversorgungssysteme sind zudem mit Flüssigkeitskühlung ausgestattet. Das gesamte Projekt sei auf maximale Sicherheit ausgelegt worden, heißt es. Auf Pressebildern ist zu sehen, dass es sich bei den Satelliten-Ladegeräten um Hardware von Kempower handelt.

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Bild: Holcim

„Die Umsetzung eines Projekts unter solch schwierigen Bedingungen wie in Bergwerken, Mahlanlagen oder Zementwerken stellt eine völlig andere Herausforderung dar als unsere alltäglichen Projekte – selbst in Fabriken oder Logistikzentren“, kommentiert Aleksander Czapczyk, Chief Commercial Officer der GreenWay Group. „Gute Technologie allein reicht nicht. Wir brauchen Lösungen, die extremen Bedingungen standhalten und strengen Sicherheitsvorschriften entsprechen. Dies ist eine wichtige Richtung, in die sich die Elektromobilität entwickelt – nach der Logistik erreichen wir die Schwerindustrie, wo Lösungen benötigt werden, die bisher auf dem Markt schlicht nicht verfügbar waren.“

Michał Głowacki, General Manager of Aggregates bei Holcim Polska, ergänzt: „Die Reduzierung der Emissionen in unseren Betrieben ist nicht nur eine Frage des Ehrgeizes, sondern eines konkreten Aktionsplans, den wir Schritt für Schritt umsetzen.“ Die Elektrifizierung der Flotte und der Aufbau einer dedizierten Infrastruktur seien wichtige Elemente dieses Plans. „Wir wollten zuverlässige Lösungen, die in einem anspruchsvollen Arbeitsumfeld gut funktionieren und gleichzeitig entwicklungsfähig sind. Deshalb haben wir uns für eine Partnerschaft mit GreenWay entschieden.“

Holcim gehört zu den großen Playern der Baustoffindustrie mit Präsenzen in 45 Ländern und rund 48.000 Mitarbeitern. Der Konzern ist an der Schweizer Börse notiert und stellt unter anderem Zement, Beton und Zuschlagstoffe her. Gegenüber alternativen Antrieben ist das Unternehmen schon länger offen. So kündigte Holcim Anfang 2024 an, 1.000 Exemplare des Mercedes-Benz eActros 600 in seine Flotte aufnehmen zu wollen. Zuvor orderte das Unternehmen bereits 130 E-Lkw des Typs FM Electric und FH Electric bei Volvo Trucks. Dabei handelte es sich um die erste Tranche eines Rahmenvertrags über ebenfalls bis zu 1.000 E-Lkw bis 2030.

greenwaypolska.pl

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