Österreichische Post stellt auch am Berg elektrisch zu
Die Österreichische Post nimmt die ersten 100 Allrad-Fahrzeuge mit E-Antrieb in Betrieb und ist damit erstmals auch am Berg elektrisch unterwegs. Auch wenn die drehmomentstarken Elektro-Lieferwagen zwar viele Steigungen bewältigen können, ist an einigen Stellen dennoch ein Allradantrieb nötig. Denn es gibt in Österreich einige Bergstraßen, die ausschließlich mit Allradantrieb befahren werden dürfen – und die Post will auch bei „winterlichen Fahrbahnverhältnissen“ eine zuverlässige Zustellung gewährleisten.
In die Anschaffung dieser Fahrzeuge hat das Unternehmen nach eigenen Angaben mehr als vier Millionen Euro investiert. Zwar gab es für die Beschaffung der Allrad-Fahrzeuge mit E-Antrieb eine Ausschreibung, aber am Ende nicht viel Auswahl für die Verantwortlichen: Es hat sich lediglich ein Hersteller beworben, der dann auch den Zuschlag erhalten hat – die SAIC-Marke Maxus aus China mit dem eDeliver7 4×4. Maxus ist in der Flotte aber nicht neu: Schon 2023 hatte die Österreischische Post etwas mehr als 700 E-Transporter bei dem Hersteller geordert – überwiegend den kleineren eDeliver3.
Der 5,36 Meter lange eDeliver7 4×4 in der L2-Version verfügt über eine 88 kWh große Batterie, was laut der Post im täglichen Fahrbetrieb für rund 200 Kilometer Reichweite sorgen soll. „Neben einem Laderaumvolumen von 6,7 m³ bietet das Fahrzeug diverse Annehmlichkeiten für Zusteller*innen, darunter Klimaanlage, Parksensoren, Rückfahrkamera sowie Assistenzsysteme wie Notbremsassistent, Müdigkeitserkennung und Totwinkelüberwachung“, hebt die Österreichische Post einige Features hervor. Die eDeliver7 4×4 sollen jetzt in Zustellbasen, die bereits mit der erforderlichen Ladeinfrastruktur ausgerüstet sind, kontinuierlich alte Allrad-Fahrzeuge mit Dieselmotor ersetzen.
„Der Einsatz unserer ersten Allrad-Fahrzeuge mit E-Antrieb ist ein echtes Novum! Während andere Fahrzeugflotten gerade erst in Ballungsräumen auf Elektromobilität umstellen, gehen wir bei der Post einen Schritt weiter und bringen die CO2-freie Zustellung auf der letzten Meile jetzt auch in Bergregionen“, sagt Peter Umundum, Vorstand für Paket & Logistik, Österreichische Post AG. „Mit dem elektrischen Allrad-Antrieb stellen wir nicht nur eine ganzjährige und zuverlässige Zustellung sicher, sondern gestalten die Logistik in Österreich konsequent nachhaltig.“
Erst vor einigen Wochen hatte die Österreichische Post angekündigt, dass noch in diesem Jahr die Zustellung in der Hauptstadt Wien komplett CO2-frei werden soll. In Städten wie Graz, Innsbruck und Salzburg ist das bereits der Fall. Seit 2022 werden in der Zustellung in ganz Österreich nur noch E-Fahrzeuge angeschafft, jedes Jahr kommen etwa 1.000 neue E-Fahrzeuge dazu. Während Wien aufgrund der Größe eine ganz andere Herausforderung ist, wird parallel auch die Zustellung in den bergigen Gebieten umgestellt. Derzeit sind in der Alpenrepublik etwa 5.000 elektrische Zustellfahrzeuge unterwegs, bis 2030 soll die gesamte Zustellflotte von 10.000 Fahrzeugen umgestellt sein – die Hälfte ist also erreicht.
3 Kommentare