Bayern bezuschusst wieder Aufbau von Depot-Ladern für E-Lkw

Das Bayerische Wirtschaftsministerium kündigt einen neuen Förderaufruf für Speditionen an, die auf ihren Arealen die Errichtung von E-Lkw-Schnellladepunkten planen. Der 2023 eingerichteten Fördertopf wird zum dritten Mal aufgefüllt – diesmal beträgt das Budget 2,5 Millionen Euro.

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Bild: Volvo Trucks

Das Wirtschaftsministerium des Freistaats gibt bekannt, dass „voraussichtlich am 29. September 2025“ der dritte Förderaufruf im Rahmen der Förderrichtlinie „Nicht öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur für den E-Straßengüterverkehr in Bayern“ starten wird. Die Anträge werden einen Monat lang entgegengenommen – konkret bis zum 31. Oktober 2025. Gefördert wird die Beschaffung und Errichtung von nicht-öffentlich zugänglichen CCS- oder MCS-Ladepunkten für Lkw in Bayern.

Das Budget beträgt diesmal 2,5 Millionen Euro. Das sind weniger als bei den beiden vorangegangenen Förderrunden. Ende 2023 wurden vom Freistaat 4 Millionen Euro reserviert – und damit 79 Ladepunkte gefördert. Beim zweiten Förderaufruf Ende 2024 wurden 5 Millionen Euro für 110 Ladepunkte bereitgestellt.

Keine Änderungen gibt es derweil bei den Förderbedingungen: Das Land steuert konkret bis zu 40 Prozent der Kosten bei. Für kleine und mittlere Unternehmen wird der Fördersatz um zehn Prozentpunkte erhöht. Gedeckelt sind die Zuschüsse je nach Ladeleistung bei 10.000 Euro (für Ladepunkte mit weniger als 100 kW), bei 20.000 Euro (Ladepunkte mit 100 – 500 kW) bzw. 100.000 Euro (Ladepunkte mit mehr als 500 kW).

Gefördert werden neben den Ladestationen selbst auch etwaige erforderliche Netzanschlüsse sowie die Montage. Antragsberechtigt sind wie gehabt Unternehmen mit Niederlassung oder Betriebsstätte im Freistaat Bayern, die im Bereich Gütertransport tätig sind. Betreut wird das Programm von der Kompetenzstelle Elektromobilität bei der Bayern Innovativ GmbH.

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger betont: „Die Elektromobilität leistet einen zentralen Beitrag für den Wandel zu klimaneutraler Mobilität. Aufgrund steigender Güterverkehrsleistung wird dabei auch die Elektrifizierung des Straßengüterverkehrs immer wichtiger. Daher fördern wir in unserem Programm den Aufbau von nicht öffentlich zugänglichen Ladepunkten für E-Gütertransportfahrzeuge. Wir investieren hierfür im dritten Förderaufruf 2,5 Millionen Euro. Wir sind damit bestmöglich aufgestellt für die Umsetzung einer technologieoffenen, klimafreundlichen Mobilität“.

Für Interessierte bietet Bayern Innovativ auch zwei Infoveranstaltungen zu der Förderung: am 29. September um 14 Uhr und am 9. Oktober um 10 Uhr.

stmwi.bayern.de, bayern-innovativ.de

3 Kommentare

zu „Bayern bezuschusst wieder Aufbau von Depot-Ladern für E-Lkw“
Simone R.
08.09.2025 um 18:29
Das ist aber wenig, allein für einen großen Netzanschluß mit Trafohäuschen kann man ja schon im 7stelligen liegen ...
Klaus
09.09.2025 um 12:53
Das Problem ist, daß man hiermit zunächst lediglich Großspeditionen fördert, die diese Investition auch so tätigen würden.Sinnvoller erschiene mir _öffentliche_ Ladeplätze zu fördern, bei denen eine Stellmöglichkeit für den LKW über Nacht (entsprechend mindestens 9h Ruhezeit) zum Pauschalpreis von 20€ mit einer Lademöglichkeit für 20ct/kWh netto irgendwann innerhalb dieser mindestens 9h kombiniert wird.Kommt ein 600kWh-LKW mit <= 30% Restladung an, kann er 400kWh zum Preis von 100€ nachladen, also 25ct/kWh unter Einbeziehung der Stellplatzgebühr. Mit einer vergleichsweise günstigen 100kW-Säule kann das Lastmanagement des Ladeparks dieses Nachladen in ein 4h-Fenster irgendwann über Nacht legen, was das Netz entlastet und den Strombezug verbilligt. Für den LKW-Fahrer bedeutete das, daß er ausser für das An- und Abstecken des Kabels keinerlei zusätzlichen Zeitaufwand hätte.Durch den "Schnäppchenpreis" wäre eine gute Auslastung dieser Stellplätze garantiert, und die recht hohe fixe Stellplatzgebühr (üblich sind derzeit ca. 10..12€/12h ohne Verzehrgutschein?) schützt vor Missbrauch.Ein Betreiber eines bisherigen Autohofs kann damit nach und nach seine normalen Stellplätze in Ladeplätze umwandeln. Ebenso wäre es für den Errichter einer Windkraftanlage in Autobahnnähe interessant, gleich einen Ladepark mitzuerrichen, da dann der Netzanschluss bei gleichzeitiger Planung kaum Mehrkosten verursacht. Jeden solchen Ladeplatz würde ich mit 10.000€ fördern, was in etwa dem Baukostenzuschuss für 100kW Anschlusskapazität entsprechen dürfte.Inwieweit die Betreiber dann einen Teil der Säulen größer auslegen, um mit 500kW den während einer 4,5h-Lenkzeit verbrauchten Strom in einer 45min.-Ruhepause nachzuladen, und die Stellplätze auch tagsüber auszulasten, bliebe ihnen und der Preisentwicklung für Schnelladesäulen und Anschlusskapazität überlasen.
erFahrer
09.09.2025 um 10:26
Sehr gut. Alle Logistiker die auch ihre Hallen mit Solarstrom nutzen wird damit der Weg geebnet, ohne das es einen zusätzlichen Trafo braucht. Kühlhaus im Depot verstärkt das noch. Wer richtig einsteigt wird dennoch einen MS-Trafo benötigen und kann sich die noch vorhandenen Netz-Anschlussleistungen ins eigene Depot holen. Ganz dem Moto: wer zuerst e-fährt kommt am weitesten.

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