
IAA Mobility 2025: China dominiert, Deutschland brilliert
Zum ersten Mal seit dem Umzug von Frankfurt nach München und der Umbenennung ist der Name IAA Mobility 2025 voll und ganz gerechtfertigt. Das Heimspiel der deutschen Autoindustrie, bei dem sich einst Audi, BMW, Mercedes und Co. mit leistungsstarken Verbrennern gegenseitig überboten, hat sich tatsächlich von einer reinen Auto- zu einer zukunftsweisenden Mobilitätsmesse entwickelt. Während vor einigen Jahren noch Petrolheads bezirzt wurden, lag der Fokus bei der diesjährigen Ausgabe ganz klar auf der E-Mobilität, dem autonomen Fahren und neuartigen Mobilitätslösungen.
Der Verbrennungsmotor ist ein Auslaufmodell
In der aktuellen Übergangsphase spielt der Verbrenner auf der Ausstellung vereinzelt weiterhin eine wichtige Rolle: Mit dem VW T-Roc und dem Renault Clio wurden zwei der beliebtesten Automodelle Europas rundum erneuert vorgestellt, bei denen es sich um herkömmliche Benziner handelt. Hybridantriebe sind bei den beiden Bestsellern in Sachen Elektrifizierung das höchste der Gefühle. Die E-Auto-Quote dürfte auf dem IAA Summit, dem Bereich für Fachbesucher auf dem Messegelände, bei mindestens 80 Prozent gelegen haben.
Ein weiterer Beweis dafür, dass die unter anderem vom bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) wieder entfachte Diskussion um einen Ausstieg aus dem vermeintlichen Verbrenner-Verbot in erster Linie populistisch ist. Aber auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) fordert in einer Rede zur Eröffnung der Mobilitätsmesse mehr Spielraum in Sachen Verbrenner. „Wir halten am Umstieg auf Elektromobilität grundsätzlich natürlich fest, aber wir brauchen mehr Flexibilität in der Regulierung“, meint der Bundeskanzler.
Während die Zulieferer teilweise noch bremsen, sind die hiesigen Autobauer derweil von der Notwendigkeit einer vollständigen Umstellung ihrer Modellpaletten auf den Elektroantrieb überzeugt. Auch wenn Porsche aufgrund der noch geringen Nachfrage nach elektrischen Sportmodellen wieder verstärkt auf Verbrenner setzt, BMW-Chef Oliver Zipse trotz des starken Elektroauto-Geschäfts immer wieder die Technologieoffenheit propagiert und der Mercedes-Vorstandsvorsitzende und ACEA-Vorsitzende Ola Källenius in einem offenen Brief an die EU-Kommission kürzlich eine Aufweichung des „Verbrenner-Verbots“ forderte, stehen langfristig gesehen auch in Süddeutschland die Zeichen auf Strom.
Thomas Schäfer, seines Zeichens Markenchef von Volkswagen, ging in die Offensive und widersprach dem bayerischen Ministerpräsidenten im Rahmen der IAA Mobility deutlich. Nach Ansicht des CEOs des volumenstärksten deutschen Autobauers ist der Batterie-elektrische Antrieb bei der Dekarbonisierung perspektivisch alternativlos. Diese Aussage wird durch die neueste Studie des International Council on Clean Transportation bekräftigt. Laut dem ICCT sind die europäischen Autobauer auf einem guten Weg, die CO2-Ziele für 2027 zu erreichen – verantwortlich dafür sind ihre steigenden Elektroauto-Verkaufszahlen.




China war auf der Messe allgegenwärtig
Doch zurück nach München: Die neue Ausrichtung und der konsequente Fokus auf Future Mobility scheint in der Branche gut anzukommen. Laut dem VDA-Geschäftsführer Jürgen Mindel war ein Drittel der Aussteller 2025 zum ersten Mal dabei. Gleichzeitig wird die Messe deutlich internationaler. Dieses Jahr kam etwa die Hälfte der 750 Aussteller aus dem Ausland. Insgesamt waren 38 Länder vertreten, hauptsächlich aus dem asiatischen Raum. Davon war der überwiegende Teil aus China, genauer gesagt stellten 116 chinesische Unternehmen aus.
Auch ein Großteil der Besucher des Summits kamen aus der Volksrepublik. Man hörte auf und rund um das Messegelände gefühlt mehr Mandarin als Englisch. Dies unterstreicht, dass nicht mehr Europa oder die USA, sondern schon seit Jahren China das Zentrum der internationalen Autoindustrie ist. Das Reich der Mitte kontrolliert nicht nur die Batterie-Lieferkette, sondern ist auch von den Produktionszahlen her im weltweiten Vergleich die Nummer eins.
Die sonstigen Autonationen machten sich rar
Die Omnipräsenz chinesischer Unternehmen liegt aber auch an der Abwesenheit vieler Hersteller aus dem europäischen Ausland. Der Stellantis-Konzern war beispielsweise nur mit Opel und Leapmotor vertreten, während die französischen und italienischen Töchter der Messe fernblieben. Der aus der Fusion von PSA und Fiat-Chrysler hervorgegangene Autogigant übernimmt im Rahmen eines Joint Ventures den europäischen Vertrieb der chinesischen Marke Leapmotor. Opels Aufgebot war wenig weltbewegend. Die Rüsselsheimer zeigten ein Concept Car für das Rennspiel Gran Turismo und den Mokka GSE, die 206 kW starke Sportversion ihres elektrischen Crossovers. Leapmotor stellte den gefällig gestylten Elektro-Kompakten B05 vor – allerdings noch mit abgeklebten Scheiben.
Die japanische Autoindustrie misst der IAA Mobility kaum Bedeutung bei. Weder Toyota, noch Honda, Nissan, Subaru oder Mazda waren auf der Messe vertreten. Lediglich der Zulieferer Aisin und einige kleinere Unternehmen hatten auf dem Summit einen Stand. Aus den USA war lediglich Lucid vertreten. Der kalifornische E-Autobauer nutzte das Event für das Europa-Debüt des Gravity. Das SUV überzeugt technologisch und in Sachen Platzangebot, die hohen Preise jenseits der 100.000 Euro-Marke und das ausbaufähige Image dürften aber zumindest in Deutschland einen größeren Erfolg verhindern.
Togg geht in Deutschland an den Start
Derweil etabliert sich die Türkei als Autonation. Der 2018 gegründete E-Auto-Hersteller Togg zelebrierte auf dem Event seinen deutschen Marktstart, die Orderbücher werden Ende September offiziell geöffnet. Neben dem bereits in der Türkei erhältlichen SUV T10X wird der Newcomer hierzulande auch die recht konservativ gestylte Fließheck-Limousine T10F anbieten, die auf der IAA Mobility feierlich enthüllt wurde.
Die Pressekonferenz stieß auf ein großes Interesse, was sich mit der großen Online-Aufmerksamkeit deckt. In der großen türkisch-stämmigen Community Deutschlands treffen die E-Autos, die mit zeitgemäßer Technik und einer modernen Software aufwarten, einen Nerv. Wenn die Preise im Rahmen bleiben, könnte die Expansion auf den hiesigen Markt durchaus von Erfolg gekrönt werden.




BYDs erster Kombi ist ein Hybrid mit Stecker
Im Rahmen der letzten IAA Mobility im Jahre 2023 war vielerorts von einer chinesischen Elektroauto-Flut die Rede. Zumindest auf dem deutschen Markt fallen die Verkaufszahlen der Autobauer aus dem Reich der Mitte aber nicht gerade beeindruckend aus. Einzig die SAIC-Tochter MG konnte sich dank ihrer vergleichsweise niedrigen Preise und dem altbekannten Namen schnell etablieren. Der Branchen-Gigant BYD hatte dagegen einen ziemlichen holprigen Start, was schon nach etwa zwei Jahren zu einer kompletten Umstrukturierung der europäischen Führung und einer 180 Grad-Wende bei der Vertriebsstrategie führte.
Die Neuausrichtung trug schnell erste Früchte. Im ersten Quartal 2025 verkaufte der Hersteller hierzulande 2.791 Fahrzeuge, was im Vergleich zum Vorjahr einer Steigerung um 385 Prozent entsprach. Aufgrund der Strafzölle auf chinesische Elektroautos setzt BYD in der EU aber stärker auf Plug-in-Hybride. Als einzige Neuvorstellung hat der Autobauer seinen ersten Kombi mitgebracht – eine Fahrzeuggattung, die ohnehin nur in Europa beliebt ist. Beim BYD Seal 6 DM-i Touring handelt es sich um einen Hybriden mit Stecker, die kombinierte Reichweite gibt das Unternehmen mit bis zu 1.350 Kilometern an.
Xpeng prescht in Sachen Ladeleistung vor
Xpeng war sowohl auf dem Open Space als auch auf dem Messegelände mit einem Stand vertreten und gibt sich betont innovativ. Dabei wirft der chinesische Kooperationspartner von VW nicht nur mit den zwei Buchstaben K und I um sich, sondern stellt auch die futuristische zweite Generation seines Topmodells P7 aus. Ab Anfang 2026 soll der P7 Nummer zwei hierzulande erhältlich sein. Die fünf Meter lange Fastback-Limousine ist nicht nur elegant, sondern auch ein echter Technologieträger: Das Modell verfügt unter anderem über ein 800-Volt-Bordnetz, eine beeindruckende Peak-Ladeleistung von 486 kW und eine chinesische Norm-Reichweite von 820 Kilometern, moderne AI-Features und ein 87 Zoll großes Head-up-Display.
Obwohl die beiden Fahrzeuge in Deutschland erst seit vergangenem Jahr angeboten werden, hat Xpeng auch die beiden SUV-Modelle G6 und G9 technisch überarbeitet. Die wichtigste Änderung: Im Unterboden steckt zukünftig eine LFP- statt einer NMC-Batterie. Die Ingenieure konnten aus den neuen Stromspeichern und der modernisierten Hardware rekordwürdige Ladeleistung herauskitzeln. Der Tesla Model Y-Konkurrent G6 lädt so in der Spitze mit bis zu 451 kW, beim großen Bruder G9 sind maximal sogar 525 kW drin. Von 10 auf 80 Prozent dauert es bei beiden im Idealfall nur 12 Minuten.
Nio setzt weiterhin auf Luxus und moderne Technik
Auch Nio setzt bei seinen Modellen weiterhin auf High Tech. Der chinesische Premium-Konkurrent war zwar nicht direkt auf der Messe oder dem Open Space vertreten, das Unternehmen mit Europa-Sitz in München organisierte im Rahmen der IAA Mobility aber ein Presseevent, um sein neues Flaggschiff ET9 dem europäischen Publikum vorzustellen. Vor allem die Demonstration des aktiven hydraulischen Fahrwerks hinterließ bei mir einen bleibenden Eindruck und gehört zu meinen persönlichen Highlights der diesjährigen IAA.
Das „Skyride“ genannte System wurde von dem amerikanischen Start-up Clearmotion entwickelt und besteht aus vier Federbeinen, die sich in Echtzeit an Fahrbahnunebenheiten anpassen. So werden mindestens 75 Prozent der Karosseriebewegungen ausgemerzt. Clearmotions Lösung feiert in Nios EQS-Gegner ihr Serien-Debüt. Bei dem Event wurden aufeinander gestapelte und gut gefüllte Champagner-Gläser auf der Motorhaube des ET9 platziert. So fuhr das Auto über eine künstliche Buckelpiste, ohne dass auch nur ein Tropfen des edlen Stoffs verschüttet wurde.
Der ET9 beeindruckt mit seinem aerodynamischen Fastback-Design, seinem luxuriösen Fond und seiner innovativen Technik. Es darf jedoch stark bezweifelt werden, dass ausgerechnet eine 5,33 Meter lange Luxuslimousine, die preislich weit jenseits der 100.000-Euro-Marke starten dürfte, die homöopathischen Nio-Verkaufszahlen in Europa maßgeblich steigern kann. Vermutlich hat Nio auch deshalb noch keinen Termin für den hiesigen Marktstart kommuniziert. Bisher verhinderte die mangelnde Strahlkraft der Marke selbst in der Mittelklasse nennenswerte Marktanteile, im Top-Segment dürfte das Ganze aktuell nahezu aussichtslos sein.
Changan, GAC und Hongqi auf Expansionskurs
Pünktlich zur IAA Mobility wagen noch weitere chinesische Autobauer den Sprung nach Europa. Mit Hongqi wagt sich einer der ältesten Autobauer der Volksrepublik verstärkt auf westliches Terrain. Die vorgestellten Modelle rangieren optisch zwischen Kitsch und Belanglosigkeit. Das Hongqi-SUV EHS5 erinnert optisch sehr stark an seinen heimischen Konkurrenten Deepal S07.
Letzteres Modell ist jetzt auch in Deutschland erhältlich. Changan bringt seine Submarke Deepal und die beiden SUV-Modelle S05 und S07 an den Start. Für das Styling ist der ehemalige VW-Chefdesigner Klaus Zyciora verantwortlich. Das größte Potenzial dürfte hierzulande der mit einem Basispreis von knapp 39.000 Euro vergleichsweise günstige VW ID.4-Gegner Deepal S05 haben. Anlässlich der Messe konnte ich mit dem Modell bereits eine erste Runde drehen – dem ersten Eindruck nach hat die chinesische Marke ein durchaus solides Kompakt-SUV auf die Räder gestellt.





Teils mangelnde Kenntnis der hiesigen Kundschaft
Die beiden E-Autos, mit denen der staatlich kontrollierte Hersteller GAC (Guangzhou Automobile Group) in Europa durchstarten will, haben dagegen einen gemischten Eindruck bei mir hinterlassen. Das mindestens 35.990 Euro kostende Mittelklasse-SUV Aion V machte einen ordentlichen Eindruck, der 2026 folgende VW ID.3-Gegner UT erfüllte dagegen viele Klischees, die gegenüber chinesischen Autos vorherrschen.
Die recht günstigen Materialien im Innenraum und das sehr offensichtlich von seinem Wolfsburger Konkurrenten inspirierte Design lassen sich noch verschmerzen, das zu weiche Fahrwerk und die absolut gefühllose Lenkung dagegen weniger. Vor allem bei hohen Geschwindigkeiten fühlte sich der Elektro-Kompakte nicht gerade sicher an. Man kann nur hoffen, dass der Hersteller hier wie angekündigt vor dem europäischen Marktstart nochmal nachbessert.
Die Sprachsteuerung der beiden Modelle reagiert übrigens auf “Hey Baby” – ein peinliches Detail, das symbolisch dafür steht, dass die chinesischen Autobauer die europäische Kundschaft und ihren Geschmack teilweise noch nicht richtig verstehen. Dies schlägt sich auch bei den geschmacklich mitunter mehr als fragwürdigen Video-Einspielern und billig wirkenden Grafiken auf den Messeständen nieder.
Trotzdem ist beeindruckend, was für eine große Bandbreite die chinesische Autoindustrie schon wenige Jahre nach der Expansion nach Europa abdeckt – von günstigen Einstiegs-Elektroautos bis zu technisch fortschrittlichen Luxuslimousinen ist so ziemlich alles dabei. Was den Herstellern aus der Volksrepublik aktuell noch fehlt, sind starke Markenidentitäten und eine gewisse Eigenständigkeit – in Sachen Design, aber auch wenn es um das Fahrerlebnis geht.
BMWs Neue Klasse überschattet die restlichen Neuheiten
Damit sind wir bei den klassischen Stärken der deutschen Autobauer angekommen. Nachdem sie in den vergangenen Jahren der chinesischen Konkurrenz in Sachen E-Mobilität hinterher hechelten, zeigten sie im Rahmen der IAA Mobility 2025, dass man sie noch lange nicht abschreiben sollte. Die Messe wurde von der Premiere zweier direkter Konkurrenten dominiert – BMW enthüllte die zweite Generation des elektrischen Mittelklasse-SUV iX3, während Mercedes den GLC mit EQ-Technologie vorstellte.
Mit dem kommenden iX3 schließen die Münchner nicht nur zur Konkurrenz auf, sondern nehmen technologisch wieder eine Führungsrolle ein. Die komplett neu entwickelte 800-Volt-Plattform sorgt für eine erstklassige Peak-Ladeleistung von 400 kW und eine uneingeschränkt langstreckentaugliche Reichweite. Dazu kommt eine komplett neue Cockpit-Struktur und eine Aufrüstung in Sachen Hardware.
Die neue Modellgeneration von Xpeng mag noch schneller laden – In Kombination mit dem progressiven Design, einer akzeptablen Preisgestaltung und dem starken Image der Traditionsmarke dürfte das erste Modell von BMWs Neue-Klasse-Modellfamilie aber ein Erfolg werden und die hiesige Autoindustrie wieder nach vorne bringen. Im Idealfall sogar in China, wo die Deutschen bekanntermaßen ordentlich Federn lassen mussten.
Mercedes verabschiedet sich vom rundlichen EQ-Design
Der Rivale aus Stuttgart kontert mit dem GLC EQ. Das schwäbische Mittelklasse-SUV wird zwar in den meisten Disziplinen vom iX3 überflügelt, die technischen Eckdaten können sich aber trotzdem sehen lassen. Mercedes neuestes Familienmitglied lädt dank 800-Volt-Technik in der Spitze mit bis zu 330 kW und kommt nach der WLTP-Norm mit einer Akkuladung bis zu 713 Kilometer weit. Dazu kommt eine brauchbare Anhängelast von 2,4 Tonnen. Das Design ist eher evolutionär und im Vergleich zu dem des BMW ziemlich barock. Der große Kühlergrill in Chrom-Optik wirkt an einem reinen Elektroauto etwas fehl am Platz. Nach dem enttäuschenden Performance der progressiv gestylten EQ-Modelle möchte Mercedes die Unterschiede zu den Verbrenner-Modellen bewusst reduzieren.




Volkswagen setzt auf bezahlbare E-Mobilität
Auch in Wolfsburg scheint der Groschen gefallen zu sein. Bei der Media Preview stellte der VW-Konzern sein kommendes Quartett bezahlbarer Elektroautos vor. Die auf der Plattform „MEB+“ mit Frontantrieb stehenden Modelle VW ID.Polo, das SUV-Pendant VW ID.Cross sowie die kleinen Crossover Skoda Epiq und Cupra Raval ernteten vom anwesenden Fachpublikum mit Abstand am meisten Applaus. Auch wenn die Serienversionen erst 2026 folgen werden, machen die getarnten Prototypen und seriennahen Concept Cars bereits einen sehr guten Eindruck. Vor allem die Kernmarke Volkswagen besinnt sich wieder auf alte Werte – eine intuitive Bedienung, bezahlbare Technik und zeitlose Optik. Die angekündigten Basispreise von rund 25.000 Euro dürften wohl das gesamte Quartett in die Elektroauto-Top-Ten katapultieren.
Die Premium-Tochter Audi stellte die retrofuturistische Studie Concept C vor. Die reduzierte Optik aus der Feder des neuen Chefdesigners Massimo Frascella polarisiert, der silberne Zweisitzer könnte in Ingolstadt aber eine neue Designsprache einleiten. Die Parallelen zum Jaguar Type 00 aus dem vergangenen Jahr sind kein Zufall – der Italiener leitete vor seinem Wechsel nach Deutschland das Design von JLR. Skodas Studie „Vision O“ gab auf dem Open Space einen Ausblick auf den Nachfolger des Oktavia Combi, während Cupra mit seinem markentypisch aggressiv gestalteten Concept Car Tindaya auf den Range Extender-Trend aufspringt.
Porsches einzige Weltpremiere auf der IAA Mobility war der überarbeitete 911 Turbo S. Der klassische Verbrenner-Sportwagen ging aber in der Masse der spannenden elektrischen Neuheiten unter. Der vollelektrische Cayenne ist nicht rechtzeitig zum Heimspiel auf der IAA Mobility fertig geworden und soll erst gegen Ende des Jahres enthüllt werden. Die Zuffenhausener stellten aber einen noch getarnten Prototypen und dessen induktive Ladevorrichtung aus. Das Oberklasse-SUV wird zumindest optional eines der ersten E-Autos sein, das ohne Kabel geladen werden kann.
Fazit
Die diesjährige IAA-Mobility zeigte abermals die großen Ambitionen der chinesischen Autobauer auf dem europäischen Markt auf. Bis auf die High-Tech-Stromer von Xpeng und Nio gibt es aber nur wenige Messe-Neuheiten aus Fernost, die tatsächlich aus der Masse herausstechen. Bei den meisten Modellen, die nach Europa exportiert werden, handelt es sich austauschbare Kompakt-SUV, die zwar mit günstigen Preisen und viel Ausstattung punkten, aber meistens keinen eigenen Charakter haben und auch in Sachen Reichweite und Ladetechnik nur im Mittelfeld spielen.
Der kommende iX3 zeigt dagegen, was möglich ist, wenn man Elemente aus der eigenen Markenhistorie mit moderner Batterietechnik und fortschrittlicher Software kombiniert. Kein Auto hat im Rahmen der IAA Mobility mehr Aufmerksamkeit erregt als der wohl wichtigste BMW seit den Sechzigerjahren. Der Konkurrent Mercedes GLC EQ und die 2026 anstehenden erschwinglichen E-Autos aus dem VW-Konzern zeigen, dass die deutschen Autobauer immer noch liefern können, wenn sie nur wollen. In zwei Jahren wird man auf dem Münchner Messegelände sehen, ob die Trendwende tatsächlich gelungen ist.
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