Hyundai legt Grundstein für neue Brennstoffzellen-Fabrik

Hyundai hat mit dem Bau einer neuen Produktionsstätte für Wasserstoff-Brennstoffzellen in Südkorea begonnen. Die Produktion dort soll 2027 anlaufen – aber nicht nur für den Einsatz in Brennstoffzellenautos.

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Bild: Hyundai

Die Anlage in Ulsan wird 43.000 Quadratmeter auf dem Gelände eines ehemaligen Werks für Verbrennungsmotoren und Getriebe einnehmen, wie Hyundai mitteilt. Ab 2027 soll das Werk eine jährliche Produktionskapazität für 30.000 Brennstoffzellen-Systeme und PEM-Elektrolyseure für verschiedene Mobilitätsanwendungen bieten, darunter Pkw, Nutzfahrzeuge und Busse, Baumaschinen und Schiffe. Mit dem Produktionsstart 2027 ist klar: Die in diesem Frühjahr vorgestellte, zweite Generation des Hyundai Nexo wird noch andere Brennstoffzellen nutzen.

Hyundai wird nach eigenen Angaben 930 Milliarden Won, also umgerechnet derzeit etwa 560 Millionen Euro, in den Umbau investieren. In dem Werk sollen nicht nur die Brennstoffzellen-Systeme für die genannten Einsatzzwecke, sondern auch PEM-Elektrolyseure für die Wasserstoff-Erzeugung produziert werden. Offiziell betrieben wird die Anlage von HTWO, der Wasserstoffmarke der Hyundai Motor Group.

Die dort gebauten BZ-Systeme sind aber nicht nur für Produkte des Hyundai-Konglomerats gedacht. Am Rande der Zeremonie zur Grundsteinlegung hat Hyundai eine Absichtserklärung mit KGM Commercial unterzeichnet. Der südkoreanische Bushersteller will HTWO-Brennstoffzellen künftig auch in seinen Fahrzeugen einsetzen.

Erstmals angekündigt wurde der Umbau in Ulsan in diesem März, damals wurde als Produktionsbeginn aber noch das Jahr 2028 genannt. Jetzt soll es also ein Jahr früher losgehen. Und das mit einer „weiterentwickelten Kerntechnologie“, wie es heißt. Im Vergleich zu aktuellen Modellen, die Hyundai in seinem BZ-Werk in China herstellt, sollen die neuen Brennstoffzellen-Systeme „sowohl die Leistung als auch die Lebensdauer verbessern und gleichzeitig wettbewerbsfähige Preise erzielen, um den Weltmarkt anzuführen“.

Und erstmals sollen in Südkorea eben auch PEM-Elektrolyseure produziert werden. „Dank fast dreißig Jahren Erfahrung in der Brennstoffzellenentwicklung konnte das Unternehmen einen Lokalisierungsgrad von rund 90 Prozent bei den Elektrolyseurkomponenten erreichen“, heißt es in der Mitteilung. Hyundai hat im Februar ein containerisiertes 1-MW-Elektrolyseursystem fertiggestellt, das sich derzeit im Demonstrationsbetrieb befindet und täglich offenbar über 300 Kilogramm hochreinen Wasserstoff produziert. Ein Großprojekt der 5-MW-Klasse ist derzeit in Jeju, Korea, in Planung. Die Insel Jeju strebt ein vollständiges Wasserstoff-Ökosystem an – auch mit BZ-Bussen von Hyundai.

In Südkorea wird die Wasserstoff-Industrie seit Jahren politisch gefördert, da sich das Land als globaler Vorreiter in der Energiewende positionieren will. An der Grundsteinlegung in Ulsan nahmen daher neben zahlreichen Hyundai-Vertreter auch hochrangige Politiker teil. „Dieses Werk verkörpert das strategische Engagement der Hyundai Motor Group für die Förderung des Übergangs zur Wasserstoffgesellschaft“, sagte Jaehoon Chang, stellvertretender Vorsitzender der Hyundai Motor Group, in seiner Eröffnungsrede. „Es wird eine entscheidende Grundlage für die Sicherung des nationalen Wirtschaftswachstums und die Etablierung Koreas als führendes Land in der globalen Wasserstoffindustrie bilden.“

hyundai.com

1 Kommentar

zu „Hyundai legt Grundstein für neue Brennstoffzellen-Fabrik“
Leon
30.10.2025 um 12:56
"In dem Werk sollen nicht nur die Brennstoffzellen-Systeme für die genannten Einsatzzwecke, sondern auch PEM-Elektrolyseure für die Wasserstoff-Erzeugung produziert werden." Das ist ja auch tatsächlich sinnvoll und notwendig für ein nachhaltiges Energiesystem. Die mobilitätsbasierten Anwendungen werden vermutlich in der Praxis der Fabrik dann kaum eine Rolle spielen.

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