USA: LG Chem gewinnt Großkunden für Kathodenmaterial

LG Chem hat einen mehrjährigen Vertrag über die Lieferung von Kathodenmaterial im Wert von umgerechnet 2,2 Milliarden Euro unterzeichnet. Den Kundennamen machen die Südkoreaner nicht publik. Es soll sich aber laut übereinstimmenden Medienberichten um Panasonic handeln.

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Bild: LG Chem

LG Chem hat sich mit der Produktion von Kathodenmaterial ein tragfähiges Standbein aufgebaut. Das Unternehmen kommt auf eine Produktionskapazität von 150.000 Tonnen pro Jahr – 100.000 Tonnen entfallen auf die koreanischen Werke Cheongju und Gumi sowie 50.000 auf den Standort des Herstellers im chinesischen Wuxi. Eine weitere Fabrik im US-Bundesstaat Tennessee soll 2026 mit 60.000 Tonnen Jahreskapazität ans Netz gehen.

Welche Mengen nun an den neuen Vertragspartner gehen sollen, nennt LG Chem nicht. Die Rede ist nur von einem Liefer-Deal über 3,76 Billionen Won (umgerechnet rund 2,2 Milliarden Euro) für Kathodenmaterialien, die in Elektrofahrzeugen in den USA zum Einsatz kommen sollen. Der Vertrag läuft dabei vom 15. November 2025 bis zum 31. Juli 2029.

Insidern zufolge dürfte es sich bei dem Kunden um Panasonic handeln. Und: „Die an Panasonic gelieferten Kathoden werden wahrscheinlich für Batterien von Tesla verwendet“, schreibt etwa das Portal The Elec. Mit Panasonic hat LG Chem bereits über eine andere Liefervereinbarung zu tun: Die Südkoreaner stellen auch Kathodenmaterialien für Prime Planet Energy & Solutions (PPES) her, einem Joint Venture zwischen Toyota und Panasonic.

Panasonic selbst hat erst vor wenigen Monaten die Eröffnung einer neuen US-Fabrik für Elektroauto-Rundzellen in De Soto nahe Kansas City gefeiert. Für den japanischen Hersteller ist es die zweite Produktion in den USA. Die Serienfertigung von 2170-Zellen hat in Kansas bereits begonnen. Wie schnell Panasonic skalieren will, blieb bei der Einweihung im Juli noch offen.

Das in Kansas vom Band laufende Rundzellenformat nutzt vor allem Hauptabnehmer Tesla – etwa in einigen Versionen des Model 3 und Model Y. Und: Diese Rundzellen werden auch in der gemeinsam betriebenen Gigafactory 1 in Nevada produziert. Mit diesen beiden Fabriken sind auch die aktuellen Aktivitäten von Panasonic in den USA benannt.

Panasonic verfolgt zurzeit bekanntlich ein sogenanntes „Zwei-Regionen-Modell“ mit Aktivitäten in Japan und Nordamerika. Parallel plant das Unternehmen die baldige Einführung von Zellen „mit fortschrittlichen Materialien, die die Zellkapazität um etwa fünf Prozent erhöhen werden“. Schon 2023 hatte Panasonic vor diesem Hintergrund Silizium-Anoden bei Hersteller Nexeon bestellt. Aktuell weisen Panasonics Lithium-Ionen-Zellen eine volumetrische Energiedichte von 800 Wh/L auf.

thelec.net, mk.co.kr, businesskorea.co.kr

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