Nächster Milliarden-schwerer Batteriedeal zwischen LGES und Mercedes

LG Energy Solution hat mit Mercedes-Benz die dritten Batterie-Vereinbarung innerhalb von nicht einmal eineinhalb Jahren festgezurrt. Im neuesten Liefervertrag zwischen beiden Seiten geht es um E-Auto-Batterien in einem Wert von rund zwei Billionen Won – umgerechnet etwa 1,17 Milliarden Euro.

Mercedes benz glc eq teaser
Bild: Mercedes-Benz

Das berichten verschiedene koranische Medien unter Berufung auf eine Behördenmitteilung von LG Energy Solution (LGES). Demnach sieht der neue Vertrag die Lieferung von LG-Akkus an Mercedes-Benz nach Nordamerika und Europa vor – und zwar in einem gut siebenjährigen Zeitraum vom 1. März 2028 bis zum 30. Juni 2035. Allerdings erklärte LGES in der Meldung an die Aufsichtsbehörde auch, dass sich der Vertragswert und die Vertragsdauer noch ändern könnten und dass zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Details bekannt gegeben werden. So bleibt beispielsweise auch unklar, ob nur Batteriezellen oder ganze Packs geliefert werden.

Der Auftragswert in Höhe von zwei Billionen Won macht laut Pulse, der englischsprachigen Ausgabe von Maeil Business News Korea, etwa acht Prozent des LGES-Umsatzes im Vorjahr aus. Seinerzeit erwirtschaftete das Unternehmen 25,62 Billionen Won. Nicht bestätigt, aber in verschiedenen Medienberichten angenommen wird, dass die nun verhandelte Batterielieferung für Mercedes‘ Elektrofahrzeuge der Mittel- und Einstiegsklasse gedacht ist: „Da die drei großen Lieferverträge der Unternehmen in den letzten zwei Jahren vermutlich zylindrische Batterien der 46er-Serie für leistungsstarke Oberklassemodelle betrafen, gehen Analysten davon aus, dass sich dieser neue Vertrag auf Fahrzeuge der Mittelklasse konzentriert“, heißt es in dem Zeitungsbericht. Zu weiteren Details – etwa Formfaktor oder Zellchemien – liegen keine Informationen vor.

Klar ist: Die Bande zwischen beiden Seiten wird enger. Schon im Oktober 2024 hatte LG Energy Solution mit Mercedes-Benz einen Vertrag über 50,5 GWh unterzeichnet – auch damals wurden kaum weitere Details genannt und es blieb unklar, ob nur Zellen oder einbaufertige Batterien geliefert werden. Koreanische Medien informierten aber darüber, dass der Vertrag auf 46er-Rundzellen fußt, die ab 2028 zugeliefert werden sollen. Diesen September folgte dann ein weiterer großer Deal über 107 kWh (75 GWh zu Lieferung in die USA zwischen Mitte 2029 und Ende 2037; 32 GWh nach Europa zwischen Mitte 2028 und Ende 2035) – auch hier meldeten Medien die 46er-Rundzellen als Vertrags-Gegenstand. Bestätigen sich alle Details, beläuft sich das Gesamtvolumen der beiden Verträge also auf fast 160 GWh an großen Rundzellen. Da sich der nun publik gewordene Deal über ähnliche Zeiträume erstreckt wie die beiden gerade benannten Aufträge, erscheint es logisch, dass Mercedes nicht nochmals 46er-Rundzellen bestellt hat. Spruchreif ist das aber noch nicht.

Übrigens: Gemäß weiterer Informationen der koranischen Portale wurde der Auftrag aus dem September erst „nach intensivem Wettbewerb mit chinesischen Batterieherstellern wie CATL und Farasis vergeben“. Beide Konzerne gehören ebenso wie LGES schon heute zu den regulären Batterie-Zulieferern der Stuttgarter. Mercedes ist zwar auch selbst an einem Batteriehersteller beteiligt – nämlich ACC –, der Bedarf liegt aber um ein Vielfaches höher als der bei ACC geplante Output. Zumal die Pläne für zwei von drei ACC-Werken aktuell auf Eis liegen. Das geplante Werk in Italien soll gänzlich vor dem Aus stehen.

Mercedes-Chef Ola Källenius sucht deshalb Sicherheit in der Zulieferer-Beziehungspflege: Mitte November traf sich Källenius deshalb in Seoul mit Vertretern der LG-Gruppe, um die künftige Zusammenarbeit im Mobilitätsbereich zu erörtern. Der Mercedes-Topmanager erklärte im Nachgang, Mercedes-Benz und LG teilten eine gemeinsame Vision, die auf Innovation, Qualität und Nachhaltigkeit basiere – und man arbeite zusammen, um neue Maßstäbe in der globalen Automobilindustrie zu setzen.

pulse.mk.co.kr, biz.chosun.com, businesskorea.co.kr

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