Panasonic & Tesla: Ausbau der Gigafactory 1 auf Eis?

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Panasonic und Tesla sollen Pläne, die Produktionskapazitäten für Batteriezellen in der Gigafactory 1 von 35 auf 54 GWh zu erhöhen, wegen finanzieller Probleme bei Tesla und Unsicherheiten bezüglich der künftigen Nachfrage angeblich auf Eis legen wollen. Panasonic bezieht dazu nun offiziell Stellung.

Berichtet hatte diesen Sachverhalt das japanische Wirtschaftsblatt „Nikkei“, jedoch ohne auf Quellen zu verweisen. Im Laufe des Artikels heißt es darüber hinaus, dass Panasonic auch seine Investitionen in die Gigafactory 3 in Shanghai einfrieren wolle. Dass Panasonic auch beim China-Werk von Tesla als Partner an Bord ist, ist jedoch bisher noch völlig unbestätigt. Insofern stiftet der Bericht Verwirrung: Denn Panasonic macht „Nikkei“ zufolge den zweiten Schritt vor dem ersten, wenn es heißt, Investitionsvorhaben in Shanghai würden zurückgenommen, und gleichzeitig ist auch von einer Zielkapazität von 54 GWh bis 2020 in der Gigafactory 1 das erste Mal die Rede.

Der japanische Konzern selbst hat als Reaktion auf den Bericht Folgendes bekanntgegeben: „Panasonic hat bis Ende März 2019 in Teslas Gigafactory 1 eine Batterieproduktionskapazität von 35 GWh aufgebaut, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden. Panasonic wird in Zusammenarbeit mit Tesla zusätzliche Investitionen über 35 GWh prüfen.“ Das klingt nun weder wie ein Dementi noch wie eine Bestätigung des von „Nikkei“ berichteten Sachverhalts.

Fakt ist: Weder Tesla noch Panasonic haben bisher detaillierte Zukunftspläne für den Standort in Nevada auf den Tisch gelegt. Im Juli 2018 äußerte Panasonic lediglich, man würde weitere Investitionen in die Gigafactory in Betracht ziehen, wenn Tesla dies wünsche. „Nikkei“ selbst zitiert einen Tesla-Sprecher mit den Worten: „Natürlich werden wir bei Bedarf weiterhin neue Investitionen in die Gigafactory 1 tätigen.“

Recht detailliert, aber eben ohne Quellenangabe, präzisiert das Blatt ferner, dass Panasonic ursprünglich zusätzliche 100 bis 150 Mrd Yen (900 Mio bis 1,35 Mrd Dollar) in die Gigafactory 1 investieren wollte. Angestrebt war eine Kapazitätssteigerung von 50 Prozent von den besagten 35 auf 54 GWh. Das alles soll sich nun angeblich erledigt haben. Zusammen sollen Tesla und Panasonic in den vergangenen Jahren bereits 4,5 Mrd US-Dollar in das Werk gesteckt haben.

Was die Zellzulieferung in Teslas China-Werk in Shanghai betrifft, hatte Panasonic noch Anfang Februar offiziell geäußert, dass weiterhin noch keine Entscheidung gefallen sei. Als sicher gilt, dass Tesla in China Zellen von mehreren Anbietern beziehen will. Gerüchteweise gehört u.a. Lishen zu den Kandidaten.
asia.nikkei.com, reuters.com

1 Kommentar

zu „Panasonic & Tesla: Ausbau der Gigafactory 1 auf Eis?“
Swissli
11.04.2019 um 17:39
Interessante Meldung, nicht ganz überraschend. Hatte schon immer den Eindruck, dass die Zusammenarbeit zwischen Panasonic und Tesla einseitg war. Panasonic musste die hohen Investitionen stemmen (und wohl auch auf Marge verzichten), und Tesla hat sich mit den Lorbeeren geschmückt. 2018 streckte Panasonic schon mal die Fühler aus und suchte andere E-Auto Hersteller mit Volumen. Hoffe Panasonic ist vertraglich nicht zu sehr an Tesla gebunden, und kann auf dem Zellmarkt frei agieren.

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